Güntersleben

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Güntersleben
Ortstyp Gemeinde
Landkreis Würzburg
Regierungsbezirk Unterfranken
Freistaat Bayern
Land Deutschland
Kfz-Kennzeichen
Höhe 273 m ü. NN
Fläche 16,05 km²
Einwohner 4.567 (Stand: 31. Dezember 2023) [1]
Gemeindekennzahl 09 6 79 142
Anschrift Gemeinde Güntersleben
Würzburger Str. 17
97261 Güntersleben
Telefon 09365 - 8070-0
Telefax 09365 - 8070-80
E-Mail rathaus@guentersleben.de
Webseite www.guentersleben.de
1. Bürgermeister Klara Schömig (parteilos)
Wappen
Wappen Güntersleben.png
Logo der Gemeinde Güntersleben

Güntersleben ist eine Gemeinde im Landkreis Würzburg im Regierungsbezirk Unterfranken im Freistaat Bayern.

Geografie

Geografische Lage

Güntersleben liegt im Norden des Landkreises Würzburg. Es grenzt im Norden an der Steinhöhe an Retzstadt, im Süden an Veitshöchheim und Würzburg, im Westen an Thüngersheim und im Osten an Rimpar an.

Geologie

An der Straße in Richtung Thüngersheim befindet sich an der Gemarkungsgrenze ein etwa 0,17 km² großer Steinbruch, der von der Thüngersheimer Firma Baustoff Benkert für die Gewinnung von Kies, Schotter und Muschelkalkfelsen genutzt wird. Nördlich davon befindet sich ein weiterer, weitaus kleinerer Steinbruch, der seit längerem nicht mehr wirtschaftlich genutzt wird und als Geotop ausgewiesen ist.

Bevölkerung

Religion

Katholische Pfarrkirche St. Maternus in Güntersleben

Persönlichkeiten

Geschichte

Von den Ursprüngen bis zum Königreich Bayern

Neues Rathaus in Güntersleben

Die erste urkundliche Erwähnung Günterslebens stammt aus dem Jahr 1113. 1345 wird es zu einer selbständigen Pfarrei, zuvor war es Filialort von Veitshöchheim. Im Jahre 1510 wurde Güntersleben von einem verheerenden Brand heimgesucht. Wohl spätestens seit dieser Zeit verlagerte sich die Bebauung vom Dürrbach, der oft Überschwemmungen mit sich brachte, auf den westlich ansteigenden Hang zur Kirche hinauf. 1611 raffte die Pest 141 Menschen und damit mehr als ein Viertel der Bewohner dahin. Das Benediktinerkloster St. Stephan wurde 1802 aufgelöst und verlor das Zehntrecht an Güntersleben. 1803 wurde Güntersleben als Teil des Hochstiftes Würzburg zugunsten Bayerns säkularisiert Im Frieden von Preßburg 1805 wurde es Erzherzog Ferdinand III. von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburgs überlassen. 1814 fiel das Großherzogtum an das Königreich Bayern.

Gemeindegebietsreform von 1971 bis 1980

In der ersten Phase nach der Gemeindegebietsreform nach 1972 [2] musste erwartet werden, dass Gemeinden bis zu 3.000 Einwohner die Selbständigkeit verlieren, so auch Güntersleben. Die Gefahr der Eingemeindung nach Veitshöchheim stand an. In vielen Gesprächen mit den Nachbargemeinden Oberdürrbach, Unterdürrbach, Thüngersheim und Gramschatz wurden Lösungen angestrebt. Gemeinsame Gemeinderatssitzungen in Gramschatz und Thüngersheim fanden statt. Die Gemeinde Güntersleben brauchte mindestens noch Gramschatz, um die 3.000 Einwohnergrenze zu überschreiten. Gramschatz lehnte die Werbung Güntersleben ab.
In der zweiten Phase der Gemeindegebietsreform war klar, dass Güntersleben einer Verwaltungsgemeinschaft zugeordnet werden sollte. Veitshöchheim mit fast 8.000 Einwohnern wäre kopflastig gewesen. Einig waren sich die Gemeindevertreter von Unterdürrbach, Oberdürrbach und Güntersleben, gegen eine Verwaltungsgemeinschaft mit Veitshöchheim. Die vier Gemeinden wollten eventuell eine eigene Verwaltungsgemeinschaft Dürrbachtal bilden. Überrascht wurde die Gemeinde Güntersleben dann kurz darauf von der Erklärung der Gemeinde Oberdürrbach, die Eingemeindung nach Würzburg zu beantragen. Eine neue gemeinsame Sitzung fand am 29. Mai 1973 in Thüngersheim statt, um eine Verwaltungsgemeinschaft Güntersleben/Thüngersheim zu bilden. Auch diese Verhandlungen waren erfolglos.
In der dritten Phase der Gemeindegebietsreform konnte dann glücklicherweise die Eigenständigkeit der Gemeinde Güntersleben sichergestellt werden. [3]

Namensherkunft

Laut dem „Lexikon fränkischer Ortsnamen“ von Wolf-Arnim von Reitzenstein leitet sich der Ortsname von Güntersleben aus dem Personennamen „Gunder“ und dem althochdeutschen Wort „leiba“ ab, das Hinterlassenschaft bedeutet. Eine mögliche Deutung des Ortsnamens nach Reitzenstein wäre demnach „Gunders Erbe“. Neben Güntersleben (und Gündersleben) gab es zeitweise auch die Bezeichnung Thüngersleben - diese ist jedoch heute im Sprachgebrauch nicht mehr verankert bzw. gebräuchlich. Ortschaften mit dem Namensbestandteil „-leben“ gelten als Ansiedlungen der Thüringer, die im 5. bis 6. Jahrhundert n. Chr. ihr Herrschaftsgebiet von ihrem Zentrum Erfurt aus bis in unsere Gegend nach Süden ausgedehnt haben.

Historische Abbildungen

Politik

Bürgermeister

► Siehe Bürgermeister Güntersleben

Ehrungen und Auszeichnungen

Logo-FTDE.png

Güntersleben war die erste Fairtrade-Gemeinde im Landkreis Würzburg. Am 25. April 2012 überreicht der Verein Fairtrade Deutschland die Auszeichnung an Bürgermeister Ernst Joßberger. Bis auf weiteres ist die Gemeinde die kleinste "Fairtrade-Town" Deutschlands. Am 25. April 2014 erfolgte die Titelerneuerung. Auch die erste Fairtrade-Schule im Landkreis, die Ignatius-Gropp-Schule, steht in Güntersleben.

Wappen

Blasonierung

Unter rotem Schildhaupt, darin drei silberne Spitzen, in Blau zwei schräg gekreuzte goldene Abts- bzw. Bischofsstäbe, unterlegt von einer silbernen Kette; im oberen Winkel ein silbernes Ahornblatt, im unteren eine goldene Weintraube.

Wappendeutung

Güntersleben gehörte seit dem 16. Jahrhundert zum Territorium des Hochstifts Würzburg. Größter Grundherr war seit dem Mittelalter das Benediktinerkloster St. Stephan, das zugleich das Patronat über die Pfarrkirche von 1345 bis 1802 inne hatte. Der Frankenrechen im Schildhaupt und die Bischofsstäbe erinnern an die beiden geistlichen Herrschaftsinhaber. Die Weintraube deutet auf den traditionsreichen Weinbau hin und steht zugleich für den Ortspatron, den heiligen Maternus. Auf die Wallfahrt zu diesem Heiligen weist die Kette hin, die ein Freigelassener aus den Türkenkriegen am Maternus-Altar angebracht hatte. Das Ahornblatt stellt die Lage der Gemeinde in waldreicher Umgebung wie den Gramschatzer Wald dar.

Sehenswürdigkeiten

Architektur

Bildnische in der Langgasse
► Siehe auch Baudenkmäler in Güntersleben

Parks und Erholungsanlagen

Am 28. Juli 2007 wurde der Dürrbachpark eröffnet. Dieser ist ein kleines Naherholungsgebiet und bietet verschiedenen Aktivitäten und einen Geschichtsweg (Geschichte des Ortes).

Kultur

Veranstaltungen

Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Weinbau

Der Weinbau lässt sich, mit der Gründung der Pfarrei Güntersleben, bis in das Jahr 1345 zurückverfolgen. Um 1850 zählte Güntersleben mit 50 Hektar Rebfläche zu eines der größten Weinbaugemeinden Würzburgs. Gegenwärtig gibt es in Güntersleben fast 20 Nebenerwerbs-Winzer, die ihren Wein in der Lage Günterslebener Sommerstuhl anbauen. Die Anbaufläche dort beträgt 17 Hektar, es ist die einzige Lage auf Günterslebener Gemarkung. Organisiert sind die Winzer im Weinbauverein Güntersleben. Mit Sabine Ziegler hat der Weinort 2011 die Fränkische Weinkönigin gestellt. [4] [5]

Gastronomie

Öffentliche Einrichtungen

Verkehr

Der Ort wird von der Kreisstraße WÜ 3 durchquert.

ÖPNV

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen - Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken, C.H.Beck, 2013
  • Josef Ziegler: Güntersleben. Hrsg.: Gemeinde Güntersleben, 2013, ISBN: 978-3-00-040474-0 [6]

Weblinks

Hinweise und Einzelnachweise

  1. Zahlen & Fakten des Landkreises Würzburg auf www.landkreis-wuerzburg.de
  2. Informationen zur Gemeindegebietsreform in Bayern in den Jahren 1971 bis 1980 bei Wikipedia [1].
  3. Abschnitt „Gemeindegebietsreform von 1971 bis 1980“ aus: Güntersleben im Wandel der Zeit - Festschrift zur Einweihung des neuen Rathauses und der Raiffeisenbank 15.1.1978. Hrsg.: Gemeinde Güntersleben, S. 53 f.
  4. Information der Gemeinde Güntersleben
  5. Informationen Weinbauverein
  6. Die Ortschronik „Güntersleben“ kann beim Bürgerservice, Zimmer 17 im Rathaus von Güntersleben käuflich erworben werden.

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