Mühlart (Waldbüttelbrunn)
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Der Mühlart (auch Mühlhart oder Himmelreich) ist ein etwa 150 Hektar großes Waldgebiet in der Waldbüttelbrunner Gemarkung Roßbrunn.
Lage
Der Mühlart liegt jenseits des Aalbachs und der Bundesstraße 8 nordöstlich von Mädelhofen und ca. 2 km südöstlich von Roßbrunn. Im Süden des Waldgebiets verläuft die Staatsstraße 2312 entlang des Waldbüttelbrunner Augrabens und im Norden die Staatsstraße 2298 entlang des Güßgrabens. Der östliche Waldrand bildet die Gemarkungsgrenze zu Hettstadt. Die höchste Erhebung in dem Waldgebiet liegt auf 322 m über N.N. Am Westrand des Mühlarts befindet sich ein Steinbruch der Firma Beuschlein.
Namensbedeutung
Die Endung „-hart“ in Ortsnamen hat sehr oft mit Wald zu tun. [1] Die naheliegende Deutung des ersten Wortteils „Mühl“ scheidet aus, da bei Mädelhofen oder Roßbrunn keine Mühle bekannt ist. Die ersten Mühle am Aalbach ist die Obere Mühle bei Uettingen flußabwärts vom Zufluss des Ziegelbachs. Dieser führt in der Regel ganzjährig Wasser, das zum Betrieb zweier Mühlen am Ziegelbach ausreichte. In der Uraufnahme im BayernAtlas ist der Wald als „Muihlhart“ bezeichnet. [2] Die dort ebenfalls verzeichnete Waldabteilung „Mehlenschlag“ existiert noch heute. Eusemann schlägt als klassische Deutung für „Mehle und Mühläcker“ eine Gerichtsstätte vor, [3] abgeleitet von althochdeutschen „mahal“ für Gericht oder Gerichtssitzung. [4] Der Mühlhart wäre somit ein Wald, in dem Gericht gehalten wurde.
Geschichte
- Der ehemalige Schafhof (Mädelhofen) lag am Westrand des Mehlenschlags.
- Im Deutschen Krieg diente der „Himmelreich-Wald“ als Rückzugsgebiet für die Bayerische Armee während des Gefechts bei Roßbrunn am 26. Juli 1866. [5]
Schutzstatus
Der östliche Teil des Mühlarts gehört zum Bannwald in der Region Würzburg wie auch die benachbarten Waldgebiete Grünert (im Süden), Gehäge (im Osten).
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Endung „-hart“ bei wiktionary.org
- ↑ Mühlart in der Uraufnahme im BayernAtlas
- ↑ Bernd Eusemann: „Mainfränkische Ortsnamen erzählen Geschichte(n)“, Echter Verlag, (2013)
- ↑ Wilhelm Braune: „Althochdeutsches Lesebuch“, Max Niemeyer, Halle (1888), S. 209
- ↑ „Österreichs Kaempfe im Jahre 1866“ nach Feldacten bearbeitet durch das k.k. Generalstabs-Bureau für Kriegsgeschichte, Bd. 5 (1869) S. 163 ff.