Martin von Wagner Museum
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Das Martin von Wagner Museum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg umfasst mehrere kunsthistorische Abteilungen: Eine bedeutende Antikensammlung, eine Gemäldegalerie (inkl. Skulpturen) und eine Graphische Sammlung.
Geschichte
Das Museum wurde am 25. Juni 1832 als Kunstsammlung der Universität gegründet. Von 1834 bis 1855 wurde diese Sammlung (ursprünglich „Ästhetisches Attribut“ genannt) von Franz Joseph Fröhlich betreut. [1] Das gemäß der Anweisung des Königs ab 1837 öffentlich zugängliche [2] Museum war ursprünglich in Räumen der Alten Universität in der Domerschulgasse untergebracht und erhielt, neben der Schenkung von Franz Joseph Fröhlich im Jahr 1857, auch eine umfangreiche Schenkung des als Kunstagent König Ludwigs I. tätigen Malers und Bildhauers Johann Martin von Wagner, dessen Erbe 1858 - wie das von Fröhlich 1862 - in den Museumsbestand überging. Die meisten der in Würzburg ausgestellten „Vasen“ stammten seinerzeit von dem Friedhof der Etruskerstadt Vulci im Norden von Rom und wurden bis 1872 von der Familie Feoli, welcher das Vulci-Gelände gehörte und die um 1829 die Funde ausgraben ließ, durch das Museum erworben. [3] Die wissenschaftliche Bearbeitung der Kunst- und Antiquitätensammlung der Universität wurde durch Prof. Karl Ludwig von Urlichs eingeleitet. Bei der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 ging ein Teil der Gemäldegalerie des in Flammen aufgegangenen Museums in der Domerschulgasse verloren, aber die meisten und wichtigsten Werke waren zu dieser Zeit ausgelagert und blieben dadurch erhalten. Nachdem ebenfalls dem Feuer zum Opfer gefallene Räume im Südflügel der Residenz wieder aufwändig neu ausgebaut worden waren, erhielten 1955 die Kunstsammlungen der Universität dort ihre neue Heimstätte und konnten 1963 der Öffentlichkeit erneut zugänglich gemacht werden: Die Antikenabteilung im oberen Stockwerk, die Gemäldegalerie und die Graphische Sammlung im Hauptgeschoss. [4] Inzwischen ist auch eine Neuere Abteilung hinzugekommen, die ihr Zustandekommen vor allem Schenkungen und Nachlässen verschiedener Künstler mitzuverdanken hat. [5]
2017 wurde das Museum grundlegend renoviert und erhielt ein völlig neues Erscheinungsbild. In unterschiedlichen Schattierungen der Farbe „Echterblau“ wurden die elf Ausstellungssäle neu gestaltet. Die Präsentation der Bilder und Skulpturen des Universitätsmuseums greift auf modernste Museums- und Ausstellungstechnik zurück. [6]
Namensgeber
Nach dem Wagnerschen Nachlass wurde das Museum in „Wagnersches Kunstinstitut“ und später in Martin-von-Wagner-Museum umbenannt.
Besucherinformation
- Der Zugang befindet sich im Innenhof der Residenz (Durchgang neben der Hofkirche).
- Die Räume in den Obergeschossen sind über einen Fahrstuhl erreichbar.
- Das Museum bietet diverse Sonderveranstaltungen und Führungen.
- Öffentliche Führungen jeden 3./4. Sonntag im Monat um 11.00 Uhr und auf Anfrage.
- Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten
- Antikensammlung
- Dienstag - Samstag: 13.30 - 17.00 Uhr
- Sonntag (14-tägig): 10.00 - 13.30 Uhr
- Gemäldegalerie
- Dienstag - Samstag: 10.00 - 13.30 Uhr
- Sonntag (14-tägig): 10.00 - 13.30 Uhr
- Graphische Sammlung
- nach Vereinbarung
Museumsinitiative
Sonntägliche thematische Führungen durch Fachstudenten der Universität Würzburg bietet die Museumsinitiative.
Anschrift
- Martin von Wagner Museum
- Residenzplatz 2 a
- 97070 Würzburg
Siehe auch
- Johann Martin von Wagner
- Museen und Galerien
- Residenz
- Heinrich Bulle
- Ernst Langlotz
- Karl Ludwig von Urlichs
- Würzburger Vierjahreszeiten-Altar
- Winckelmann-Feier
Quellen und Literatur
- Guntram Beckel: Lebendige Antike in der Würzburger Residenz. Die Sammlung des Martin von Wagner-Museums zählt zu den bedeutendsten Nordeuropas, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 345-351
- Heinrich Ragaller: Die Gemäldegalerie und die Graphische Sammlung des Martin von Wagner-Museums. 300 Gemälde und 30 000 graphische Blätter in zwölf Sälen der Residenz, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 340-344
- Peter Kolb: Museen und Sammlungen - kulturelle Koordinaten des Landes, in: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 317-375, S. 325 f.
Museumsführer:
- Ulrich Sinn und Irma Wehgartner (Herausgeber): Begegnungen mit der Antike. Zeugnisse aus vier Jahrtausenden mittelmeerischer Kultur im Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Ergon Verlag 2001, ISBN: 3935556721 (u.a. erhältlich an der Museumskasse)
Historisches Verzeichnis:
- L. Urlichs: Verzeichniss der Antikensammlung der Universität Würzburg. Commissionsverlag der Stahel'schen Buch- und Kunsthandlung, Würzburg 1865. (Digitalisat)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Ragaller: Die Gemäldegalerie und die Graphische Sammlung des Martin von Wagner-Museums. 300 Gemälde und 30 000 graphische Blätter in zwölf Sälen der Residenz, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 340-344, S. 341 f.
- ↑ Tilman Kossatz und Stefan Kummer: Uni-Museum 180 Jahre alt, in: einBlick. Das Online-Magazin der Universität Würzburg (12. Mai 2015) http://www.presse.uni-wuerzburg.de/einblick/single/artikel/uni-museum/
- ↑ Guntram Beckel: Lebendige Antike in der Würzburger Residenz. Die Sammlung des Martin von Wagner-Museums zählt zu den bedeutendsten Nordeuropas, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 345-351, S. 346 f.
- ↑ Heinrich Ragaller, a.a.O., S. 340 f.
- ↑ Tilman Kossatz und Stefan Kummer, a.a.O.
- ↑ Main-Post: „Gemäldegalerie im Wagner-Museum frisch herausgeputzt“ (16. Juni 2017)