Bischofsmütze
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Als Bischofsmütze oder Bischofshut wird die mittelalterliche Umgrenzung der rechtsmainischen Altstadt Würzburgs bezeichnet. Der Name ergibt sich aus der Form, die an eine Mitra (bischöfliche Kopfbedeckung) erinnert. Zentrum des Stadtgebietes war der Dom, die Domstraße bildete die wichtigste Achse und Anbindung an die Alte Mainbrücke.
Lage
Die Basis der Bischofsmütze bildete das Mainufer. Die Mauern und Stadtgräben führten entlang der heutigen Neubaustraße, Balthasar-Neumann-Promenade, Theaterstraße und Juliuspromenade.
Entstehung
Die Bischofsmütze geht auf ein Wall-Graben-System zurück, welches etwa im Jahr 900 um das rechtsmainische Stadtgebiet angelegt wurde. Als Form wurde ein unregelmäßiges Fünfeck gewählt, das insgesamt 42 ha Fläche umschloss. Die erste Maueranlage entlang dieser Begrenzungslinie entstand um das Jahr 1000. Es wurden Frontmauern mit rückwärtigem pfeilergestütztem Wehrgang errichtet. Erstmals schriftlich erwähnt wird die Stadtbefestigung im Jahr 1057. Wenige Jahre später wird von einer starken Holz-Erde-Befestigung berichtet. Die Bischofsmütze in dieser frühen Form blieb bis ins Jahr 1200 bestehen, dann wurde die Befestigung der Stadt ausgedehnt, zunächst um die Vorstädte Sand und Pleich.
Nachnutzung
Die Befestigungsanlagen verloren mit der Vergrößerung der Stadt ihre Funktion, neue Stadtmauern wurden weiter außerhalb errichtet. Die Gräben wurden aber erst unter Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn aufgeschüttet und zu Promenaden bzw. Alleen umgestaltet. Es entstanden dabei: Die „Neubaugasse“ (heute Neubaustraße), die „Obere Promenade“ (heute Balthasar-Neumann-Promenade), der „Graben“ (heute Theaterstraße) und die „Untere Promenade“ (heute Juliuspromenade).
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band I. Fränkische Gesellschaftsdruckerei GmbH, Würzburg, 1967.
- Peter Moser: Würzburg. Geschichte einer Stadt. Babenberg Verlag, Bamberg, 1999. ISBN: 3-933469-03-1