John Davis Skilton
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Lt. John Davis Skilton Jr. (* 28. Februar 1909 in Cheshire, Connecticut; † 22. Januar 1992 in Bridgeport, Connecticut) war Kunsthistoriker und US-Offizier in Würzburg.
Leben und Wirken
Skilton absolvierte seinen Master-Studiengang in Kunstgeschichte an der Yale University in New Haven bis 1936. Während dieser Zeit machte er sieben Studienreisen nach Europa. Nach dem Studium war er Kurator der National Gallery of Art in Washington D.C. 1942 sammelte er erste Erfahrungen in Schutz und Evakuierung von Kunstgegenständen beim Verbringen zahlreicher Exponate der Gallery nach Asheville, North Carolina während des Zweiten Weltkriegs.
Mitglied der US-Militärregierung in Würzburg
Der damals 36jährige amerikanische Lieutenant war am 18. Juni in Würzburg gelandet, drei Monate nach dem Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945. Als Kunsthistoriker und Mitarbeiter der Nationalgalerie in Washington kannte er die Bedeutung der fürstbischöflichen Residenz und ihrer einzigartigen Innenausstattung. Er sorgte für die Rettung des Tiepolo-Freskos im Treppenhaus. Durch eine sofortige provisorische Abdeckung mit Zeltplanen bereitete er Wiederaufbau und Restaurierung der Residenz vor. Das Notdach schützte die Fresken von Giovanni Battista Tiepolo in Treppenhaus und Kaisersaal sowie die Stuckdekoration von Bossi im Weißen Saal und das Mauerwerk vor weiterer Durchfeuchtung. Am 16. Oktober 1945 verließ Skilton Würzburg.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1976: Silberne Stadtplakette
- 1976: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
- 1984: Ehrenurkunde Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V.
Letzte Ruhestätte
Seine letzte Ruhe fand er auf dem Homewood Cemetery in Pittsburgh/Pennsylvania.
Posthume Würdigung
Nach ihm wurde 2016 die John-Skilton-Straße im neuen Stadtteil Hubland benannt.
Literatur
- John D. Skilton: Würzburg 1945. Erinnerungen eines amerikanischen Kunstschutz- Offiziers. Werkbund-Druckerei, Würzburg 1952. (Stadtbücherei Würzburg Magazin Drk Ski)
- John D. Skilton: Memoirs of a Monuments Officer: Protecting European Artworks. Inkworks Pr., 2008. 224 Seiten. ISBN: 978-1592993703 (Seine Memoiren)
Quellen
- Marta Maretich, John D. Skilton: The Forgotten Monuments Man and Why We Should Honor Him, 2015
Weblinks
- Hans Kratzer: Retter der Würzburger Residenz 1945 — Ein Dach für Tiepolo. Süddeutsche Ztg. vom 3. März 2009
- Foto mit Regierungspräsident Dr. h.c. Philipp Meyer von Hans Heer, erstveröffentlicht 22.06.1984 (bei www.mainpost.de)
- Roderick Conway Morris: Tiepolo's Heaven on Earth. N Y Times: 13. April 1996.
- John D. Skilton auf monumentsmenfoundation.org