Beim Bau der Bahnstrecken Mitte des 19. Jahrhunderts waren viele Wege und Straßen vorhanden, die nach Möglichkeit nicht unterbrochen werden sollten. Der Bau von Eisenbahn- oder Straßenbrücken war teuer und wurde daher soweit möglich vermieden. Über Bäche und Gräben wurden meist Eisenbahnbrücken (Durchlässe bei kleineren Gewässern) gebaut, da insbesondere bei Starkregenereignissen die Durchleitung des Wassers unter der Bahnstrecke unerlässlich war. In einigen Fällen wurden auch Wege unter den Brücken mitdurchgeführt. Die hohe Zahl der Wegkreuzungen und Bahnschranken war zunächst kein Problem, da zur Sicherung des Bahnverkehrs mit optischen Telegrafen ohnehin viele Bahnwärterposten entlang der Strecke benötigt wurden. Erst mit der Einführung der elektrischen Läutwerke und Telegraphen in den 1870er Jahren konnten Bahnwärterposten eingespart werden. Damit war es auch möglich, Bahnübergänge mit den verbundenen Unfallgefahren aufzulassen. Der Ersatz durch Eisenbahn- oder Straßenbrücken erfolgte häufig bei größeren Baumaßnahmen an den Strecken wie dem zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecken in den Jahren 1870 bis 1908 oder dem Bau des Rangierbahnhofs Würzburg1909.
Die nachstehende Auflistung der ehemaligen Bahnübergänge beruht hauptsächlich auf den historischen Karten des BayernAtlas oder alten Stadtplänen. Nähere Informationen –wie der meist nur ungefähr einzugrenzende Zeitpunkt der Auflassung des Bahnübergangs– sind den verlinkten Seiten zu entnehmen. Die Bezeichnung des ehemaligen Bahnübergangs gibt an, ob er durch eine Eisenbahn- oder Straßenbrücke ersetzt wurde bzw. ersatzlos aufgelassen oder ein anderes Bauwerk ersetzt wurde. Von den 58 nachgewiesenen, ehemaligen Bahnübergängen wurden 28 aufgelassen, 15 durch Eisenbahnbrücken und 11 durch Straßenbrücken ersetzt. Je zwei existieren nur noch als Fußgängerunterführungen bzw. Fußgängerüberführungen.
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