Rangierbahnhof Würzburg
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Der Rangierbahnhof Würzburg, der bis 2005 bestand, war eines der großen Frachtumschlagszentren für Güterverkehr in Nordbayern mit direktem Industriegleisanschluss zum Neuen Hafen und ins Gewerbegebiet Veitshöchheimer Straße.
Lage
Die Gleisanlagen des Rangierbahnhofs reichten vom Bahnhof Veitshöchheim im Norden bis in die südliche Dürrbachau. Der Hauptbahnhof war mit fünf Parallelgleisen angebunden.
Geschichte
Der Rangierbahnhof wurde 1909 gebaut, um die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Würzburg von Güterverkehrsaufgaben zu entlasten. Gleichzeitig wurden zwei weitere Gleise für Güterzüge entlang des Steinbergs verlegt. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde der Rangierbahnhof stark getroffen. [1] Nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs durften die Anlagen auf Anordnung der amerikanischen Besatzungsbehörden nur in den Vorkriegszustand wiederversetzt werden. Eine Modernisierung blieb daher aus. Mitte der 1950er Jahre wurden im Rahmen der Elektrifizierung der ersten Bahntrecken nach Nürnberg und Aschaffenburg in Höhe des Bahnhofs Würzburg-Zell Umspanngleise eingerichtet, um den Traktionswechsel zwischen Elektro- und Dampflokomotiven zu ermöglichen.
Aufgrund des stark sinkenden Frachtaufkommens im konventionellen Güterverkehr, der Konzentration auf den Containerververkehr und der Umstrukturierung der Deutschen Bahn AG wurde der Rangierbahnhof am 6. Februar 2005 in seiner ursprünglichen Funktion stillgelegt. Zum letzten Mal wurden ab 15.00 Uhr genau fünf Züge über den Ablaufberg gedrückt. [2]
Heutige Nutzung
Die verbliebenen Teile der Gleisanlagen werden weiterhin für betriebstechnische Abläufe oder als Abstellgleise genutzt. Für die Ein- und Ausfädelung der Güterzüge im Bereich des Bahnhofs Veitshöchheim wurden rund 19 Millionen Euro in ein neues elektronisches Stellwerk Würzburg Rbf investiert, das 2010 die rund 80 Jahre alten Anlagen ersetzte. In diesem Zusammenhang wurden auch rund 60 Signalmasten mittels Lastenhubschrauber ausgetauscht. [3] [4] 2014 wurden insgesamt zehn Weichen ausgetauscht und die bisherigen Schwellen aus Holz durch Betonteile ersetzt. Parallel baute die Bahn 2.300 Tonnen neuen Schotter ein, das entspricht fast 200 großen LKW-Containern. Dazu kamen 700 Meter neue Schienen.
Siehe auch
Quellen
- Heinrich, Peter; Schülke, Hans: Bahnknotenpunkt Würzburg. Das große Bahnbetriebswerk in Unterfranken. Freiburg (EK-Verlag), 1990.