Estenfeld

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Estenfeld
Ortstyp Gemeinde
Verwaltungs­gemeinschaft Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld
Landkreis Würzburg
Regierungsbezirk Unterfranken
Freistaat Bayern
Land Deutschland
Postleitzahl 97230
Vorwahl 09305
KFZ-Kennzeichen
Höhe 246 m ü. NN
Fläche 18,14 km²
Einwohner 5.458 (Stand: 31. Dezember 2023) [1]
Anschrift Untere Ritterstr. 6
97230 Estenfeld
Telefon 09305 - 888-0
Telefax 09305 - 888-88
E-Mail post@vgem-estenfeld.bayern.de
Webseite www.estenfeld.de
1. Bürgermeister Rosalinde Schraud
Wappen
Wappen Estenfeld.png
Die beiden kath. Kirchengebäude Hl. Mauritius

Estenfeld ist eine Gemeinde im Landkreis Würzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Estenfeld. Das Dorf im Kürnachtal wird seit Urzeiten von Menschen bewohnt und hat eine mehr als 1100-jährige Tradition.

Geografie

Geografische Lage

Durch Estenfeld fließt die Kürnach. Sie ist teilweise überbaut. Die Gebäude des Ortes konzentrieren sich im Wesentlichen auf das Kürnachtal und seine Hänge. Erst in neuerer Zeit reicht die Bebauung auch über das Tal hinaus.

Ortssteile

Bevölkerung

Religionen

In Estenfeld gibt es eine katholische und eine evangelische Kirchengemeinde.

Ortspatron ist der Hl. Mauritius, nach dem auch die beiden katholischen Kirchen des Ortes, die alte katholische Pfarrkirche St. Mauritius und die neue katholische Pfarrkirche St. Mauritius benannt sind, die das Ortsbild nach außen hin prägen.

Die evangelische Kirche St. Markus (Markuskirche) bildet eine gemeinsame Kirchengemeinde mit den evangelischen Christen aus Kürnach. Bis in die Zeit des Nationalsozialismus hinein, gab es in Estenfeld auch jüdisches Leben, eine Gedenkstele am Platz der ehemaligen Synagoge erinnert seit jüngerer Zeit an die jüdischen Mitbürger.

Bestattet werden die Verstorbenen des Ortes auf dem Alten Friedhof Estenfeld und dem Neuen Friedhof Estenfeld.

Eingemeindungen

1978 wurde der Ortsteil Mühlhausen auf eigenen Wunsch hin nach Estenfeld eingemeindet.

Ehrenbürger

► Siehe: Auszeichnungen der Gemeinde Estenfeld

Persönlichkeiten

Geschichte

Bereits während der Steinzeit war das Gemeindegebiet Siedlungsstätte, wie Grabungen auch in jüngster Zeit belegen. Erstmals findet Estenfeld im Jahr 844 als villa Espinaveld urkundliche Erwähnung. 1144 stattete Dompropst Otto von Estenfeld (1113-1148) das von ihm in Würzburg gegründete Dietricher Spital mit Gütern seines Heimatdorfes aus. 1277 wird das Dorfgericht in Estenfeld erstmals erwähnt. Die einstigen Herren von Estenfeld, ein Ortsadel- und Ministerialengeschlecht ist um 1400 ausgestorben. Für das Jahr 1298 wird die Errichtung einer Kirche am Schloßberg angenommen und 1337 eine Burg zu Estenfeld erwähnt. 1364 erwarb die Kartause Engelgarten das Schulheißenamt und Fluramtsrechte in Estenfeld. 1596 wurde das Dorfgericht durch Fürstbischof Julius Echter nach Rimpar verlegt. 1636 wird in den Urkunden das trutzige Schloss bereits als „eingegangen und ziemlich verfallen“ bezeichnet. 1627 fielen Besitz und Lehen an das Hochstift Würzburg und 1687 wurde die „Burg“ an vier Bauern vererbt.

Im Jahre 1668 kam Prior Johannes Schmal mit Kartäusermönchen aus Würzburg nach Estenfeld. Hier erbaute er auf kösterlichem Besitz ein Zweigkloster der Kartause Engelgarten, den Kartäuserhof Estenfeld.

1803 verloren Kartause und Hochstift Würzburg durch die Säkularisation ihren Besitz, der dann durch den Staat an Privatpersonen verkauft wurde. Im Frieden von Pressburg (1805) wurde Estenfeld an Erzherzog Ferdinand III. von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg übergeben, mit welchem es 1814 endgültig an das Königreich Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Namensgeber

Estenfeld wird als Espinaveld im Jahre 844 erstmals urkundlich erwähnt. Noch in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts war „Espenfeldt“ die gängige Schreibweise dieses Ortes und lässt die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamens erkennen. Das Grundwort -feld, zusammengesetzt mit dem von der Espe abgeleiteten Adjektiv „aspina“ besagt, dass Estenfeld eine Siedlung ist, die an einem mit Espen bewachsenen Feld ihren Anfang genommen hat. [2]

Historische Abbildungen

Politik

Bürgermeister

Rathaus in Estenfeld
► Siehe Bürgermeister Estenfeld

Gemeindepartnerschaften

Alle drei Gemeinden befinden sich um die Kleinstadt Rokiškis, Distrikt Panevėžys, Litauen).

Wappen

Blasonierung

In Rot drei zwei zu eins gestellte gekrönte silberne Löwenköpfe.

Wappendeutung

Die Löwenhäupter sind dem Wappen der Herren von Espenfelt entnommen, das seit 1292 durch Siegelabdruck belegt ist. Die Farben Silber und Rot sind die Farben Frankens. Das Wappen ist mit Ministerialentschließung vom 10. März 1956 gültig.

Sehenswertes

Eingangstor des ehemaligen Kartäuserhofes
► Siehe Baudenkmäler in Estenfeld

Vereine und Gruppen

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

Gastronomie

Ortsteil Weiße Mühle

Unternehmen

► Unternehmen in den Gewerbegebieten siehe Gewerbegebiet an der A7

Öffentliche Einrichtungen

Fahrradwege und Freizeiteinrichtungen

Verkehr

Estenfeld liegt direkt an der Bundesautobahn 7 (Anschlussstelle Würzburg-Estenfeld) sowie an der Bundesstraße 19. Diese verläuft unter Umgehung der Orte Estenfeld und Kürnach. Bis ins Jahr 1986 führte die B 19 allerdings durch den Ort Estenfeld.

ÖPNV

Buslinie 402, Buslinie 430 und Buslinie 431 Würzburg-Kürnach im Verkehrsverbund Mainfranken

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Agenda 21-Gruppe der Gemeinde Estenfeld (Hrsg.): Kleinode in Dorf und Flur von Estenfeld / Mühlhausen. Estenfeld 2009
  • Christian Will: Vom königlichen Gut zur Gemeinde Estenfeld. 844 - 1969. 1125 Jahrfeier der Gemeinde Estenfeld. Gemeinde Estenfeld 1969
  • Christian Will: Estenfeld - Das Dorf im Kürnachtal und sein Ortsteil Mühlhausen. Gemeinde Estenfeld im Eigenverlag 1982
  • Christian Will: Estenfeld im Wandel des 20. Jahrhunderts. (Fortschreibung der Dorfchronik), Hrsg.: Gemeinde Estenfeld, 2002

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zahlen & Fakten des Landkreises Würzburg auf www.landkreis-wuerzburg.de
  2. Dr. Walter Scherzer: Frühgeschichte Estenfelds. In: Christian Will: Vom königlichen Gut zur Gemeinde Estenfeld. 844 - 1969. 1125 Jahrfeier der Gemeinde Estenfeld. Gemeinde Estenfeld 1969, S. 26 ff.

Kartenausschnitt

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