Maximilian von Montgelas
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Graf Maximilian Carl Joseph Franz de Paula Hieronymus von Montgelas (* 12. September 1759 in München; † 14. Juni 1838 ebenda) war Verwaltungsreformer, bayerischer Staatsminister unter König Maximilian I. Joseph von Bayern und Mitnamensgeber der Universität Würzburg.
Familiäre Zusammenhänge
Sein Vater, Janus von Montgelas (1710–1767), stammte aus der Familie von Montgelas aus dem Herzogtum Savoyen und stand seit 1742 in bayerischen Diensten. Die Mutter, Ursula Gräfin Trauner (1720–1760), war die Tochter eines Geheimen Rates beim Fürstbischof von Freising. Maximilian von Montgelas heiratete 1803 Ernestine Gräfin von Arco. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. Sein Enkel war der Infanteriegeneral Max von Montgelas (1860-1938).
Leben und Wirken
Seine Ausbildung führte Montgelas von 1764 bis 1770 an die Universität Nancy, wo er Geschichte und Geographie studierte. In Straßburg begann der ein Rechtsstudium und wechselte nach Ingolstadt, wo er sein Jurastudium 1777 abschloss. Im selben Jahr trat er als Hofrat in den Dienst des bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph, dem späteren König Maximilian I. Joseph von Bayern. Bereits jetzt entwickelte er Pläne für eine weitreichende Modernisierung der Verwaltung und Politik Bayerns.
Bayerischer Minister
Sein beruflicher Aufstieg führte ihn vom unbezahlten Hofrat ab 1799 zum Inhaber dreier Ministerämter, als Außenminister, ab 1806 Innenminister und 1809 Finanzminister im Kurfürstentum Bayern. Unter seine Regierungsverantwortung in Bayern fallen die Durchführung der Säkularisation, die Gleichstellung der christlichen Konfessionen, eine tiefgreifende Reform der öffentlichen Verwaltung, des öffentlichen Finanz- und Steuerwesens und der Rechtspflege. Gemeinsam mit Max Joseph reformierte er die Verwaltung in Bayern und alle Bereiche des öffentlichen Lebens zwischen 1803 und 1806. Dies war nötig geworden, weil sich das bayerische Staatsgebiet durch Mediatisierung und Säkularisation stark vergrößert hatte, so auch um die Gebiete des ehemaligen Hochstiftes Würzburg.
Sturz des Ministers
Nach der Niederlage Napoleons begann die politische Neuordnung des Reiches im Deutschen Bund. Die Anhänger einer Verfassung mit einer einflußreichen Volksvertretung kritisierten seine Abkehr von dieser Idee, die Befürworter eines Bündnisses mit Österreich warfen ihm eine einseitige Ausrichtung nach Frankreich vor und nahezu die gesamte bayerische Beamtenschaft kritisierte seinen autoritären Führungsstil. Kronprinz Ludwig I. von Bayern und Feldmarschall Karl Philipp Fürst von Wrede erwirkten bei König Maximilian I. Joseph von Bayern deshalb seinen Sturz im Jahr 1817.
Zeugnisse in Würzburg und Umgebung
- Am 3. November 1803 erhielt die Würzburger Universität in einer Organisationsakte des Ministers ihren heute noch geltenden neuen Namen. [1]
- Im September 1805 floh der königliche Hof mit Montgelas vor den österreichischen Truppen, die in Bayern einmarschierten nach Würzburg und residierte hier bis Dezember.
- Nach der Rückkehr zur bayerischen Herrschaft im Jahre 1816 wurde Adam Joseph Onymus von Maximilian von Montgelas reaktiviert und erhielt den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Würzburg.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1806: Hubertusorden
- 1809: Erhebung in den Grafenstand
Siehe auch
- Adel in Würzburg und Umgebung
- Montgelas (Adelsgeschlecht)
- Maximilian I. Joseph von Bayern
- Karl Philipp Fürst von Wrede
Quellen
- Eberhard Weis, "Montgelas, Maximilian Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 55-63 Onlinefassung