Bayerische Staatsbank

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Gebäude der ehemaligen Bayerischen Staatsbank am Residenzplatz

Die Bayerische Staatsbank besaß ein Direktionsgebäude in der Würzburger Altstadt.

Geschichte der Bayerischen Staatsbank

Gründung der Staatsbank in Franken

Die Bayerische Staatsbank wurde 1780 von Markgraf Christian Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach als Fürstliche Hofbank in der Markgrafschaft Ansbach gegründet. Der Markgraf, der einen Vertrag mit England hatte, stellte Soldaten für den Krieg zwischen England und Frankreich in Nordamerika bereit und erhielt dafür Hilfsgelder, sogenannte Subsidien. Neben der Verwaltung der Subsidiengelder hatte die Bank die Aufgabe, das Wirtschaftsleben in Ansbach-Bayreuth zu fördern, denn sie war sowohl Handels-, Depositen-, Wechsel- als auch Kreditbank. Als 1791 infolge der Verzichtleistung des Markgrafen die Fürstentümer Ansbach-Bayreuth an Preußen übergingen, erfolgte 1792 die Übergabe der Bank an die Krone Preußens. Die Firma lautete nun Königlich-preußische Bank in Franken. 1795 wurde der Hauptsitz nach Fürth/Bay. verlegt.

Die Bank im Königreich Bayern

1806 ging die Bank an das Königreich Bayern über und es folgte die Umbenennung in Königlich bayerische Bank. 1807 wurde der Sitz nach Nürnberg verlegt. 1850 wird ihr Wirkungskreis per Gesetz erweitert. Bis dahin war sie eine Bank in königlichem Besitz, aber ohne Beziehung zu staatlichen Einrichtungen. Jetzt erhält sie die Einlagen der staatlichen Gerichts- und anderer Behörden in Bayern zur Verwaltung zugewiesen.

Aufgrund der „bayerischen Bankengeometrie“ eröffnet die Königliche Bank bis 1870 nur Zweigniederlassungen im nordbayerischen Raum. In Bayern gilt ein stillschweigendes Übereinkommen über die Aufteilung der Märkte. Nordbayern und die Pfalz gehören zum Zuständigkeitsbereich der Königlichen Bank, Südbayern ist der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank vorbehalten. In Würzburg zog die Königliche Bank 1856 in das neu errichtete Gebäude an der Ecke Hofstraße / Residenzplatz (Maxstraße 3 [1]). Nach der Reichsgründung 1871 wird die Aufteilung der Märkte aufgegeben. 1875 eröffnet die Königliche Bank erste Niederlassungen in München und Augsburg. Der Umwandlung des Königreichs Bayern in einen Freistaat 1918 nach dem Ersten Weltkrieg folgte die Änderung des Firmennamens in Bayerische Staatsbank. 1920 wurde die Zentrale nach München verlegt. 1936 wurde die Staatsbank von der Bayerischen Notenbank übernommen.

Die Staatsbank in der Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg sind viele Filialen zerstört oder beschädigt. Trotzdem nimmt die Bank ihre Tätigkeit nach dem Krieg wieder auf. Die Eigenmittel der Bank sind durch die Währungsreform 1948 zusammengeschmolzen und müssen neu aufgebaut werden. Das „Gesetz über die Bayerische Staatsbank“ vom 25. Oktober 1950 bildet die rechtliche Grundlage für das Geschäft.

Die Staatsbank ermöglicht dem bayerischen Staat die Zahlung der Gehälter und Löhne, finanziert Aufräumarbeiten und stellt die Mittel für die ersten Hopfenexporte nach dem Krieg bereit. Die Kassengeschäfte des Staates teilt sie sich jetzt mit der Landeszentralbank.

Ende der Staatsbank

Seit den 1960er Jahren wird zunehmend diskutiert, ob der Status der Bank als öffentlich-rechtliche Depositen- und Kreditbank mit Staatshaftung noch zeitgemäß sei. Als vorbereitenden Schritt für eine Fusion beschließt der Ministerrat des Freistaates Bayern die Umwandlung der Bayerischen Staatsbank in eine Aktiengesellschaft am 23. Juli 1970. Am 8. März 1971 fusioniert die Bayerische Staatsbank mit der Bayerischen Vereinsbank, der heutigen HypoVereinsbank UniCredit Bank.

Bankgeschäfte

Die öffentlich-rechtliche Kreditanstalt erfüllte die Aufgaben einer Hausbank Bayerns und die einer modernen Geschäftsbank. Die Tätigkeit der Bayerischen Staatsbank für die Wirtschaft umfasst alle bankmäßigen Geschäfte. Sie nimmt Einlagen herein, pflegt das Spargeschäft, gibt Privatleuten Kredite, betreibt den Wechselankauf, den Kontokorrentverkehr, den An- und Verkauf von Wertpapieren, das Emissionsgeschäft, das Depot- und Außenhandelsgeschäft.

Sitz der Direktion

Der Sitz der Würzburger Direktion war im Hof Hatzfeld in der Hofstraße 13. Das Eckhaus am Rand des Residenzplatzes existiert heute noch und wird von der Hochschule für Musik genutzt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Telephon-Anlage Würzburg: Verzeichniss der Sprechstellen, Nr. 1 - abgeschlossen am 30. September 1887, Königl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg 1887, S. 16 (Bayerische Notenbank, Filiale Würzburg) und 22
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