Hausritterorden vom Heiligen Georg
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Der Hausritterorden vom Heiligen Georg (kurz: Georgsorden) war eine Auszeichnung im Königreich Bayern und wird auch heute noch als Hausorden der Wittelsbacher verliehen.
Geschichte
Der Orden wurde schon während der Kreuzzüge im 12. Jahrhundert gegründet. Im Jahr 1494 wurde er von Maximilian I. erneuert und vom späteren Kaiser Karl VII. am 24. April 1729 abermals wieder hergestellt. Der Papst verlieh dem Orden alle Privilegien des Deutschen Ordens. Die Ritter mussten sich in ihrem Gelöbnis zur Verteidigung der Unbefleckten Empfängnis Mariens verpflichten. Maximilian I. Joseph von Bayern erhob den Georgsorden zum zweiten Orden Bayerns und König Ludwig I. von Bayern versah ihn am 25. Februar 1827 mit umfassenden Statuten. Schließlich wurde der Ritterorden unter König Ludwig II. von Bayern am 17. April 1871 im Geist seiner Zeit neu organisiert und dient nun der Auszeichnung von Personen die in Ausübung ihrer Werke Barmherzigkeit zeigten. Nach dem Ende des Königreichs Bayern 1918 konnte sich der Orden als Hausorden bis heute als karitative Vereinigung erhalten. Großmeister ist der jeweilige Chef des Hauses Wittelsbach.
Ordensbeschreibung
Das Ordenszeichen ist ein achtspitziges goldenes Kreuz mit kleinen Kugeln auf den Kreuzspitzen. Auf der Vorderseite ist auf himmelblauem Grund im Medaillon eine auf einem Mond stehende Jungfrau Maria zu sehen. In den Kreuzwinkeln die Buchstaben V. I. B. I. („virgini immaculatae Bavaria immaculata“). Auf der Rückseite befindet sich eine Darstellung des Heiligen Georgs zu Pferde auf rotem Grund von einem Lorbeerkranz umschlossen und die Buchstaben I. V. P. F. („justus ut palma fiorebit“). Der Orden wird in vier Klassen, Großprior, Großkomtur, Komtur und Ritter verliehen.
Trageweise
Zum Orden gehörte ein himmelblaues, am Rand weißes und dunkelblau gefasstes Band, das durch einen Löwenkopf den Orden hält. Großkomture tragen das Band von der rechten zur linken Körperseite und auf der Brust den himmelblauen, achtspitzigen, silbern eingefassten Stern mit bayrischen Wecken in den Winkeln, in dessen Mitte ein silberner Schild mit rotem Kreuz. Komture tragen das Kreuz am Hals und den Stern, Ritter das Kreuz im Knopfloch. An den Ordensfesten (24. April und 8. Dezember) tragen die Ordensmitglieder eine besondere Ordenstracht und das Kreuz an goldener Kette.
Ordensträger (Auszug)
- Karl VII. (Großkomtur)
- Ludwig II. von Bayern (Großprior)
- Ludwig III. von Bayern (Großprior)
- Rupprecht von Bayern (Großkomtur)
- Georg Arbogast von und zu Franckenstein (Großkomtur)
- Moritz von und zu Franckenstein (Ritter)
- Hermann von Mauchenheim (Großkomtur)