Hochwasser
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Hochwasser des Mains entsteht im Raum Würzburg insbesondere, wenn plötzliche Schneeschmelze und langanhaltender starker Regen zusammenkommen. Sobald der Mainpegel 300 cm erreicht (der mittlere Wasserstand liegt bei 178 cm), tritt das Wasser über die Ufer. Ab 330 cm wird die Schifffahrt eingestellt, ein Pegelstand von über 400 cm macht zusätzliche oberirdische Schutzmaßnahmen erforderlich. Neben Schutzmauern und Toren wurde bzw. wird vom Freistaat Bayern und der Stadt Würzburg ein umfangreiches Schutzsystem für die Altstadt errichtet, das auf einen maximalen Pegelstand von 805 cm ausgelegt ist. Der Hochwasserschutz besteht teilweise aus mobilen Wänden, die nur bei Bedarf installiert werden.
Die Hochwasserstände des Mains werden seit 1823 am Pegel Würzburg aufgezeichnet. Eine Tafel am Mainufer nahe der Meekuh informiert über historische Hochwasser in Würzburg.
Wasserhöchststände
Besonders starke Hochwasser sind aus folgenden Jahren dokumentiert:
- Bei einem großen Mainhochwasser wird die Alte Mainbrücke beschädigt.
- 1342: 1030 cm
- Das „Magdalenenhochwasser“ am 21./22. Juli des Jahres mit dem höchsten Wasserstand in der Geschichte der Stadt wurde duch einen massiven Wolkenbruch ausgelöst. Es zerstörte zahlreiche Häuser und auch Teile der Alten Mainbrücke. Am Roten Bau des Rathauses befindet sich eine Markierung des Wasserstands.
- Ein Hochwasser im Juli zerstört Häuser in den Uferstraßen, Teile der Stadtbefestigung und den Mittelteil der Alten Mainbrücke.
- 1451: ca 834 cm
- Das Wasser steigt bis zum Marktplatz.
- 1523 (30. November)
- 1546 (24. Januar): ca 834 cm
- Das Wasser steigt bis zum Marktplatz.
- Die Häuser an beiden Ufern werden überschwemmt.
- Das Hochwasser erreicht den Kürschnerhof.
- 1633: ca. 800 cm
- Der Wasserstand erreicht die Schustergasse.
- 1682 (26. Januar und 27. Januar): 863 cm
- Das Hochwasser steht bis zur Augustinerkirche (Standort heutige Polizeiinspektion Würzburg-Ost).
- 1740 (29. Dezember): 640 cm
- Das Wasser reicht bis zum Grafeneckart.
- Das Wasser erreicht die Schwanenapotheke am Markt.
- 1784 (29. Februar): 928 cm
- Zweithöchster Wasserstand in der Geschichte der Stadt. Am Roten Bau des Rathauses befindet sich eine entsprechende Markierung.
- Markierungen befinden sich an der Zeller Straße, am Roten Bau des Rathauses und im Park des Juliusspitals.
- Das Wasser überflutete die gesamte Innere Pleich und stand bis zum Fürstenbau des Juliusspitals. Es überschwemmte weite Teile des unteren Markts, die Schustergasse und die Domstraße bis einschließlich Sternplatz. In der Neubaustraße stand es bis zur Mauer des Franziskanerklosters und überschemmte alle Bereiche uferseitig der Sanderstraße. [1]
- 1845 (2. Juni): 686 cm
- 1848 (10. Februar): 688 cm
- 1850 (5. Februar): 710 cm
- 1852 (8. Februar): 627 cm
- 1862 (2. Februar): 732 cm
- 1876 (19. Februar): 750 cm
- 1880 (4. Januar): 652 cm
- 1880 (17. Dezember): 638 cm
- 1881 (9. März): 631 cm
- 1882 (28. November): 749 cm
- 1883 (3. Januar): 688 cm
- 1890 (26. November): 607 cm
- 1909 (7. Februar): 760 cm
- Es entstehen große Schäden in der Stadt. Markierungen finden sich in der Bronnbachergasse 1, der Büttnerstraße (gegenüber Nummer 21), am Alten Kranen und am Mainkai südlich des Kranens.
- 1920 (14. Januar - 16. Januar)
- Das Wasser steigt weit in die Neubaustraße. Der höchste Pegelstand betrug 721 cm.
- 1924 (5. November): 596 cm
- 1926 (1. Januar): 608 cm
- 1927 (13. November): 615 cm
- 1942 (21. März und 22. März): 640 cm
- 1946 (11. Februar): 600 cm
- 1947 (31. Dezember): 702 cm
- 1965 (Juni): 424 cm
- Sommerhochwasser
- 1967 (27. Dezember): 556 cm
- 1970 (25. Februar): 669 cm [2]
- Markierungen befinden sich am Obernen Mainkai 9, in der Büttnerstraße (gegenüber Nummer 21), an der Kärrnergasse 12, der Karmelitenstraße 1, an der Alten Mainbrücke (Stadtseite) und am Alten Kranen.
- Drei Hochwasserwellen in Folge.
- 1995 (29. Januar): 613 cm
- 1998 (1. November): 551 cm
- 2003: 648 cm
- 2011 (17. Januar): 642 cm
- 2013 (5. Juni): 534 cm
Siehe auch
Galerie Hochwasser
1909
Hochwasser am 7. Februar 1909 in der Gertraudgasse
Hochwasser 7. und 8. Februar 1909 am Kranenkai
Hochwasser zwischen 6. und 8. Februar 1909 in der Juliuspromenade
Hochwasser 7. Februar 1909 am Mühltor
Hochwasser 7. Februar 1909 im Bereich Fischmarkt
Hochwasser 7. Februar 1909 in der Karmelitenstraße
Hochwasser 7. Februar 1909 in der Neubaustraße
Hochwasser 7. Februar 1909 in der Neubaustraße
Hochwasser 7. Februar 1909 am Johanniterbäck
Hochwasser am 7. Februar 1909 am Johanniterplatz mit dem Antiquitäten- und Möbelhaus S. Seligsberger Ww.
Hochwasser 7. Februar 1909 in der Zeller Straße
1920
Hochwasser 14. - 16. Januar 1920 in der unteren Juliuspromenade
Hochwasser 14. - 16. Januar 1920 in der Karmelitenstraße
Hochwasser 14. - 16. Januar 1920 am Mühltor
Hochwasser 14. - 16. Januar 1920 in der Inneren Pleich
1970
1982
1986
Hochwasser in der Kurt-Schumacher-Promenade (© Roland Pleier)
1988
- 2. April 1988
Fotos: © Roland Pleier
Hochwasser in der Mergentheimer Straße beim Blauen Adler
Hochwasser in Heidingsfeld beim Neubert
Hochwasser am Oberen Mainkai
- 3. April 1988
Fotos: © Roland Pleier
Hochwasser an der Alten Mainbrücke
Hochwasser am Kranenkai
Hochwasser am Mainkai unterhalb der Alten Mainbrücke
Hochwasser am Oberen Mainkai
Unterwegs in Würzburg (Video)
„Unterwegs beim Hochwasser in Würzburg“ von wuerzburg-fotos.de (7. Januar 2018)
(Mit dem Start des Videos stimmen Sie der Weiterleitung und Übermittlung von Daten an YouTube zu.)
Quellen und Literatur
- Peter Moser: Würzburg. Geschichte einer Stadt. Babenberg Verlag, Bamberg 1999. ISBN: 3-933469-03-1
- 10 Jahre Entwässerungsbetrieb Würzburg. Die Entwicklung der Würzburger Stadtentwässerung. (Kapitel Hochwasserschutz in Würzburg) Stadt Würzburg 2004
Weblinks
- Hochwassernachrichtendienst
- Die Auswirkungen des Hochwassers im Januar 2011 (Fotos bei seniorenforum-wuerzburg.de)
- Main-Post: „Main lief fast in die Pleicher Kirche“ (5. Februar 2009)
Einzelnachweise
- ↑ Karte mit Einzeichnung des überschwemmten Gebiets in: Lehmann, K. B. Röder, Julius (Redaktion): Würzburg, insbesondere seine Einrichtungen für Gesundheitspflege und Unterricht. Fest-Schrift, gewidmet der 18. Versammlung des deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege. Hrsg.: Hygienischen Verein Würzburg. Wiesbaden, Bergmann. 1892. S. 189
- ↑ Main-Post: „Als Deep Purple in den Huttensälen rockte. Anno 1970: Was war los in Würzburg?“ (25. Oktober 2012)