Kranenkai
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Stadtbezirk: Altstadt/Innere Pleich
Postleitzahl: 97070
Straßenbahn: Straßenbahnlinie 2 und 4
Der Kranenkai verbindet die Juliuspromenade mit der Luitpoldbrücke. Etwa mittig mündet die Pleichertorstraße.
Namensgeber
Namensgeber ist der Alte Kranen des ehemaligen Oberzoll- und Hallamts am Mainufer. Kai bezeichnet einen Steindamm an Fluss- oder Meeresufern zum Schutz gegen Wasser und als Ein-und Ausladeplatz für Schiffe. Der Kranenkai wurde früher auch zeitweise als Unterer Mainkai bezeichnet. [1]
Geschichte
Die Herstellung der Würzburger Kaimauern begann Mitte des 16. Jahrhunderts und finanzierte sich aus chronischer Geldnot der Stadt aus privater Hand: 1548 stellte Lorenz Truchseß von Pommersfelden mit seinem Nachlass die finanziellen Mittel für den Bau, der letztlich etappenweise erfolgte. [1] Der Kranenkai entwickelte sich zu Würzburgs erster Hafenanlage, deren Bedeutung sich auch im Bau des Alten Kranen von 1767 bis 1773 wiederspiegelte. 1846 wurde 50 Meter mainabwärts ein neuer eiserner Kran errichtet. Im Jahr 1922 hatte auch dieser ausgedient und wurde daher wieder abgebaut, da inzwischen der Alte Hafen angelegt war. Letzterer übernahm ab Ende des 19. Jahrhunderts die Hafenfunktion.
Bis 1861 mündeten im Bereich des Kranenkais die Pleichach und die Kürnach (Gewässer) mit mehreren Armen in den Main. Dann bündelte man die Mündungen der beiden Fließgewässer. [1]
Die verkehrstechnische Erschließung des Kranenkais durch die Straßenbahn erfolgte mit dem Streckenausbau und der Elektrifizierung der Straßenbahn im Sommer 1900. Die Linie wurde zunächst als Blaue Linie bezeichnet. Mit dem gestiegenen Aufkommen des Individualverkehrs musste sich die Straßenbahn lange Zeit ihre Trasse mit dem Straßenverkehr teilen. 1979 entstand die politische Forderung, die Gleise vom Kranenkai zur Gerber- und Pleichertorstraße zu versetzen. Die neue Streckenführung hätte aber einige technische Schwierigkeiten mit sich gebracht. Bürgerproteste führten schließlich dazu, dass die Straba am Kranenkai verblieb ein separates Gleisbett angestrebt wurde. Die Umsetzung erfolgte jedoch erst Ende der 1990er Jahre. Im Zuge dessen wurde auch die Haltestelle Alter Kranen [2] aufgelöst und die heutige Haltestelle Congress Centrum neu geschaffen.
Seit 2013 ist der Abschnitt zwischen Einmündung Pleichertorstraße und Friedensbrücke nur noch als Einbahnstraße stadtauswärts freigegeben.
Hochwasser am Kranenkai (Februar 1970)
Straba Linie 2 vor Hotel Maritim (1992) (© Roland Pleier)
Besondere Merkmale
- Das Teilstück zwischen Einmündung Pleichertorstraße und Friedensbrücke ist Einbahnstraße stadtauswärts.
- Eigener zweispuriger Rasengleiskörper für die Straßenbahn.
- Nur einseitige Bebauung, die Westseite grenzt an das Mainufer
- An der Straße grenzen das Congress Centrum Würzburg, das Hotel Maritim, das Würtzburg-Palais und der Schneidturm an.
- Am Kranenkai befindet sich eine Anlegestelle der Ausflugsschiffe.
- Beginn bzw. Ende des Skulpturenufers mit dem Kunstwerk „Endlosschleife V“.
Gastronomie
- Brauerei-Gasthof Alter Kranen (Kranenkai 1)
- Locanda (Kranenkai 1)
- Il Limone (Ecke Pleichertorstraße)
- Quentin's Lounge (Kranenkai 14)
Ehemalige Gastronomiebetriebe
- Küferstube am Alten Kranen (Kranenkai 14) (1962-2018)
- Joe's Tapas-Bar (Kranenkai 14) (2019-2021)
Ehemalige Unternehmen
- Motorrad Vollrath, Otto (Fahrzeug Vollrath, Inh. Hans Ebert) (Kranenkai 2) (heute: Motorrad Ebert, Höchberg)
ÖPNV
Nächste Straßenbahnhaltestelle: | Congress Centrum |
- Am Mainufer befindet sich die Anlegestelle für die Ausflugsdampfer nach Veitshöchheim.