Mühltor
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Das Mühltor, das am heutigen Straßendurchbruch zwischen Karmelitenstraße und Mainkai stand [1], war Teil der Stadtmauer am Mainufer.
Namensgeber und Geschichte
Seinen Namen erhielt das Mühltor nach der unteren Mainmühle. Das Mühltor ist wahrscheinlich identisch mit der 1280 genannten „porta lignorum“ [2], denn in späteren Quellen erscheint es öfters auch als „Holztor“, während das andere Holztor zuerst Rotes Tor hieß. Als im Überbau des Ersteren das Stockhaus [3] eingerichtet wurde (wohl schon im 14. Jahrhundert), änderte sich der Name in „Stockhaustor“. Bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts hieß das Mühltor Fleischtor, nach den in seiner Nähe gestandenen Fleischbänken. [4] Erst als 1644 die Mainmühle an der Alten Mainbrücke erbaut worden war, wechselte die Bezeichnung zu „Mühltor“.
An der Holzpforte (Mühltor) wurde Holzzoll erhoben. So berichtet das Lehenbuch des Bischofs Gottfried III. von Hohenlohe. Das ist auch der Grund, weshalb vor diesem Tor ein Zollhaus stand, das sich lange hielt und der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine öffentliche Toilette eingerichtet wurde. 1502 erfolgte ein Neubau des Tores; dabei erhielt es ein Fallgatter, von dem später nichts mehr zu erkennen war, da das Tor im 18. Jahrhundert noch einmal umgebaut wurde.
Historische Abbildungen
Außenansicht des Mühltors beim Hochwasser am 7. und 8. Februar 1909
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Franz Seberich: Die Stadtbefestigung Würzburgs. Die mittelalterliche Befestigung mit Mauern und Türmen. Mainfränkische Hefte 39, Hrsg.: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e.V., Würzburg 1962 (Stadtbücherei Würzburg Drk 1 Seb)
Einzelnachweise und Erläuterungen
- ↑ Uraufnahme im geoportal.bayern.de/bayernaltas
- ↑ Monumenta boica 37, 524
- ↑ Das Stockhaus war in Abgrenzung zum Zuchthaus ein Gefängnis für Schwerverbrecher.
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 255