Juliuspromenade
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Straßenverlauf
Die Juliuspromenade beginnt nahe des Alten Kranen, wo Mainkai und Kranenkai aufeinander treffen. An dieser Kreuzung befand sich der Ochsenplatz, der noch in einigen Stadtplänen erwähnt ist. Die Promenade erstreckt sich in gerader Linie bis zum Barbarossaplatz.
Geschichte
Zur Zeit der mittelalterlichen Stadtbefestigung zog sich hier ein Graben entlang der Stadtmauer. Die Linie bildete eine Seite des Fünfecks des sogenannten Bischofshuts. Zudem floss hier die Kürnach vom Bürgerspital kommend in Richtung Main. Noch lange Zeit nach der Verfüllung befanden sich an der Einmündung der Pleicherkirchgasse Reste einer steinernen Brücke, die über die Kürnach führte. Im 14. Jahrhundert wurde der Graben aufgeschüttet und die Allee entstand an seiner Stelle. Zunächst trug sie den Namen „Graben“, dann „Untere Promenade“. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Straße dann nach Julius Echter von Mespelbrunn benannt, der auch Stifter des anliegenden Juliusspitals war. 1847 wurde für ihn ein Denkmal errichtet, das sich an der Einmündung der Schönbornstraße befindet. Im 19. Jahrhundert trug die Juliuspromenade auch die Namen „Julius-Spital-Promenade“ und kurz „Spital-Promenade“. [1] [2]
In den 1870er Jahren wurde die Straße mit zwei neu angelegten Baumalleen ausgestattet (erstmals wurde dort 1764 eine Allee auf dem ehemaligen Stadtgraben gestaltet [3]). Gegenwärtig ist die Juliuspromenade bis auf einen kurzen Abschnitt im Bereich der Haltestelle nur noch eine Halballee, hat also nur noch eine Baumreihe.
Am westlichen Ende der Juliuspromenade im Bereich der Hirsch-Apotheke befinden sich einige der wenigen Häuser, die den Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 nahezu unbeschadet überstanden haben. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass sich ein Löschwagen der Feuerwehr zur Zeit des Angriffs in diesem Straßenzug aufhielt und ein Übergreifen des Funkenfluges auf diese Häuser verhinderte. Die Hirsch-Apotheke mit ihrem Mansardwalmdach und Balkon zeigt sich bis auf zwei zugemauerte Fenster somit noch in ihrem ursprünglichen Zustand (erbaut im späten 18. Jahrhundert). Bei den weiteren Gebäuden zeigt sich dies noch an den kleinflächigen Grundrissen der ansässigen Gastronomiebetriebe (Hasenstall, Käuzle).
Bildergalerie
Historische Abbildungen
Hochwasser 14. - 16 Januar 1920 in der unteren Juliuspromenade
Damals und heute
- Foto alt: historische Aufnahme um 1900
- Foto neu: Aufnahme vom 23. Juli 2023
Straßenbau-Maßnahmen der WVV 1997/1998
Trümmerräumung in Würzburg 1946 (Video)
Trümmerräumung auf der Juliuspromenade im Jahre 1946 von Roland Flade (veröffentlicht am 19. August 2012)
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Besondere Merkmale
- Die obere Juliuspromenade ist komplett Fußgängerzone.
- Die untere Juliuspromenade bis zur Koellikerstraße kann auch vom Individualverkehr genutzt werden, seitlich befinden sich Parkplätze. In diesem Abschnitt befindet sich auch die Haltestelle Ulmer Hof. Diese verfügt über eine Ampelanlage, die beim Einfahrt der Straßenbahn auf rot schaltet und so das gefahrlose Überqueren der Straße ermöglicht.
- An der Einmündung der Koellikerstraße befindet sich eine Fahrradgarage.
Sehenswertes
- Juliusspital mit Park und Gartenpavillon
- Julius-Echter-Denkmal
- Brunnen an der Juliuspromenade
- Brunnen am Ochsenplatz
Zivilschutz
In der Tiefgarage Juliusgarage befand sich eine von drei großen Würzburger Zivilschutzanlagen. Die im Normalfall als Autogarage genutzte Mehrzweckanlage (MZA) verfügte bei Schutzraum-Funktion über 2.100 Schutzplätze.
Einrichtungen
- Volkshochschule Würzburg und Umgebung (Juliuspromenade 68)
Hotels
- Hotel Residence (Juliuspromenade 1)
- Hotel Strauss (Juliuspromenade 5)
Gastronomie
- Hasenstall (Juliuspromande 4)
- Christian's Restaurant „Würtzburg“ (Juliuspromenade 5)
- Escalera (Juliuspromenade 7)
- Fuego (Juliuspromenade 7)
- Käuzle (Juliuspromenade 8)
- Beerhouse 111 (Juliuspromenade 18)
- Veggie Bros (Juliuspromenade 38)
- Jules (Juliuspromenade 50)
- denn's Biobistro (Juliuspromenade 64 / Echtergalerie)
Ehemalige Gastronomiebetriebe
- Hollywood (Juliuspromenade 18)
- Zack (Juliuspromenade 24) ca. 1993-1995 (vor Eiscafe Paparazzi)
- Eiscafé Paparazzi (Juliuspromenade 24)
- Schlemmer-Eck (Juliuspromenade 24)
- Café Two-Jours (Juliuspromenade 40)
- Würzburger Hofbräu Stüble (Juliuspromenade 40)
- Café Journal (Juliuspromenade 50)
Unternehmen
- Hirsch-Apotheke (Juliuspromenade 2)
- Schlüssel Götz GmbH (Juliuspromenade 9)
- Juliusspital-Bäckerei (Juliuspromenade 19)
- Hut Weber (Juliuspromenade 48)
- Hampelmann (Juliuspromenade 60)
- denn's Biomarkt (Juliuspromenade 64 / Echtergalerie)
- Brezelbäckerei Ditsch GmbH (Juliuspromenade 66)
- Deutsche Bank (Juliuspromenade 66)
Ehemalige Unternehmen
- Bavaria
- Hanseatic Bank (Juliuspromenade 28) (bis 2020)
- Max Josef Storg
- Spielzeugwiese (ehemals Juliuspromenade 48, seit dem 29. August 2020 Marktplatz 3)
- Ihr kreativer Bastelpunkt e.K. (Juliuspromenade 48) (bis 30. Dezember 2023)
- Weinhandlung Friedr. Carl Ott & Co. (Juliuspromenade 66)
- Sportarena (Juliuspromenade 68)
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Juliuspromenade | |
Nächste Straßenbahnhaltestellen: | Juliuspromenade, Ulmer Hof |
- DB-Hauptbahnhof ca. fünf Gehminuten.
- Schiffsanlegestelle Kranenkai: Ausflugsverkehr der Weißen Flotte.
- Taxistand in Höhe Echterdenkmal
Stolpersteine
In der Juliuspromenade wurden folgende Stolpersteine verlegt:
Adresse | Erinnerung an / Historische Notizen | Verlegejahr | ||
Juliuspromenade 17 ½ | Für Maria Kroner / deportiert am 6. Oktober 1940, ermordet im Oktober 1940 in Pirna-Sonnenstein im Rahmen der Aktion T4 („Erwachseneneuthanasie“) [1] des NS-Regimes. | 2009 | ||
Juliuspromenade 17 ½ | Für Horst und Sofie Löwenstein
|
2007 | ||
Juliuspromenade 17 ½ | Für Alfred Schindler / deportiert am 6. März 1943 von Drancy nach Majdanek, ermordet. | 2007 | ||
Unterwegs in Würzburg (Video)
„Unterwegs in Würzburg zwischen Dominikanerplatz und Kaiserstraße“ von wuerzburg-fotos.de (1. April 2018)
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Siehe auch
Quellen
- Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band I. Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1967, S. 9
- Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 205 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Georg Franz Voll: Adreß-Handbuch für die kgl. Bayer. Kreis-Haupt- und Universitäts-Stadt Würzburg. Selbstverlag des Verfassers, Würzburg 1852, S. 118
- ↑ Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern (1831), Würzburg: C. A. Bonitas'sche Buchdruckerei, Nr.11, Sp. 216, und Nr. 31 (Anhang), Sp. 701
- ↑ Franz Gerstner: Die Spinne im Netz europäischer Verkehrslinien, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 396-409, S. 401