Johanniterbäck
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Der Johanniterbäck war eine traditionsreiche Weinstube und Gastronomiebetrieb im Stadtbezirk Altstadt.
Geschichte
Genau an der Stelle wo heute auch unter anderem das Johanniterbäck steht, wurde im Jahre 1179 eine der ersten Ordensniederlassungen der Johanniter gegründet. Im Jahre 1806 wurde die Johanniterkommende durch ein Dekret von Napoleon Bonaparte enteignet und aufgelöst. Kurze Zeit später, am 24. Oktober 1813 wurde die Johanniterkirche St. Oswald, die in unmittelbarer Nähe des Johanniterbäcks stand, im Dritten Koalitionskrieg von den Franzosen beschossen, stark beschädigt und 1815 abgerissen.
Nach den Napoleonischen Kriegen sicherten sich in Würzburg findige Bäcker das Schankrecht. Der Magistrat gab hierfür gerne eine Konzession, denn der Bäcker waren so viele geworden, dass ihnen ein Nebenverdienst zu gönnen war. Die Tradition der Bäcks war geboren. Auch das Gasthaus am Johanniterplatz begann mit dieser Tradition, das heißt, Verbund von Bäckerei und Weinstube. 1884 wurde der Johanniterbäck von Bäckermeister Grimm betrieben. Ihm folgte Michael Oechsner, dessen Familie gegenüber eine bedeutende Weinhandlung besaßen. Nach Oechsner war der Bäcker und Weinwirt August Feser Inhaber des Johanniterbäcks.
Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde des Gebäude vollkommen zerstört und erst 1952 wieder aufgebaut. Das Ehepaar Franz und Paula Kreuzer, geborene Feser, eröffneten im selben Jahr auch das Lokal wieder. 1981 folgte Rudolf Kneucker, der sehr auf Tradition achtete, als Inhaber.
Am 24. Januar 2014 schloss der Johanniterbäck und das bisherige Team um Wirtin Stefanie Schmidt übernahm ab März 2014 die Weinstube Körner in Randersacker. Vom 29. März 2014 bis Mitte 12. März 2022 wurde der Johanniterbäck von den Wirtsleuten Siggi und Birgit Hofmann (Metzgerei Hein-Hofmann, ehemals auch Maulaffenbäck), in traditioneller Form als Bäck fortgeführt. Neuer Pächter des Johanniterbäck wurde Thorsten Kremer, der zuletzt das Restaurant „Gasthaus Soulfood Kitchen“ am Golfplatz Würzburg in Heidingsfeld führte. [1] [2] Das neue Lokal, welches im November 2022 eröffnet wurde, trägt den Namen „Soulfood Kitchen“.
Namensgeber
Der Name des Bäcks geht auf den Johanniter-Ritterorden zurück, der 1179 rund um den Johanniterplatz eine Ordensniederlassung gegründet hatte. [3]
Ehemalige Adresse
- Johanniterbäck
- Johanniterplatz 3
- 97070 Würzburg
Ehemalige Öffnungszeiten
- Montag: 17.00 - 22.00 Uhr
- Dienstag-Donnerstag: 11.00 - 22.00 Uhr
- Freitag-Samstag: 11.00 - 23.00 Uhr
- Sonn- und Feiertag: geschlossen
ÖPNV
Nächste Straßenbahnhaltestelle: | Neubaustraße |
Siehe auch
Quellen
- Werner Dettelbacher: Zu Gast im alten Würzburg. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1993 (Stadtbücherei Würzburg Dek 3 Det)
- Nikola Treutlein/Katharina Hitz: Würzburg genießen und entdecken. Südwest-Verlag, 1995, ISBN: 3-517-01821-X, S. 58.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Main-Post: „Johanniterbäck Würzburg: Warum die Pächter das bekannte Lokal aufgeben“ (8. Februar 2022)
- ↑ Main-Post: „Gastro-Szene in Würzburg: Familie Hofmann nimmt Abschied im Johanniterbäck“ (8. März 2022)
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 203
Kartenausschnitt
- Ehemaliger Standort