Unterdürrbach
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Unterdürrbach | |
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Ortstyp | Stadtteil |
Gemeinde | Würzburg |
Regierungsbezirk | Unterfranken |
Freistaat | Bayern |
Land | Deutschland |
Kfz-Kennzeichen | WÜ |
Eingemeindung | 1. Januar 1976 |
Unterdürrbach ist ein Stadtteil des Stadtbezirkes Dürrbachtal.
Geografische Lage
Unterdürrbach liegt nördlich von Würzburg im Dürrbachtal zwischen den Stadtteilen Dürrbachau im Westen am Main und Oberdürrbach im Norden. Westlich des Ortes befindet sich die Weinlage Pfaffenberg, im Süden grenzt der Ort an den bewaldeten Nordhang des Steinbergs. Durchflossen wird der Ort vom Dürrbach.
Bevölkerung
Die Einwohnerzahlen werden offiziell nur noch auf Stadtbezirks-Ebene erhoben. Am 31. Dezember 2011 hatte Unterdürrbach 1.820 Einwohner.
Geschichte
Das Hochstift Würzburg hatte wohl ab dem 8. Jahrhundert Besitz in Unterdürrbach. Eine Urkunde des Klosters Oberzell berichtet vom Ortsnamen und Weinbergen im Jahr 1170. 1160 wird Dürrbach erstmals urkundlich erwähnt. Unterdürrbach verdankt seine Entstehung dem Entschluss einiger Würzburger Bürger aus der Pleich, die der Stadt entfliehen wollten und vom damaligen Grundherrn, dem Würzburger Bischof Herold von Höchheim das Gelände am Nordhang des Steinberges zur Besiedlung freibekamen. Der Bischof gilt deshalb als Gründer des Ortes.
Zum ersten Mal wird 1276 eine Burg in Verbindung mit dem Namen Eckehart Schenk von Rossenberg erwähnt. Bis zum Jahre 1575 gehörte Unterdürrbach zu Würzburg. In jenem Jahre begannen seine Bewohner eine eigene Markung abzusteinen. Die Stadt Würzburg bemühte sich vergeblich, das alte Verhältnis aufrechtzuerhalten. Im Jahre 1580 bekam Unterdürrbach seine eigene Gemarkung und wurde eine selbständige Gemeinde. Erst am 1. Juli 1976 wurde Unterdürrbach im Zuge der Gebietsreform wieder eingemeindet.
Am 31. März 1945 gegen 17.15 Uhr wurde die Dorfmitte von Unterdürrbach durch einen Luftangriff der USAAF mit B26-Bombern ein einziger Trümmerberg. Dabei kamen 78 Mitbürger ums Leben. [1]
Unter anderem 1947 und 1965 sorgte der Dürrbach nach stärkeren Regenfällen für eine Überschwemmung der tieferliegenden Straßen. Von dem Hochwasser zeugen noch einige historische Aufnahmen.
Namensgeber
Namensgeber des Ortes ist der Dürrbach: Er ist ein rechter Nebenfluss des Mains und ist, wie der Name schon verrät, meist trocken. Dies liegt vor allem an dem porösen Untergrund des Gewässers, der Abfluss erfolgt hauptsächlich unterirdisch. Lediglich nach Regenfällen ist der Bach klar erkennbar.
Kirchen
- Katholische Pfarrkirche St. Rochus und St. Sebastian (Dürrbachtal): Erstmals wird 1672 eine Kirche in Unterdürrbach genannt. 1776 wurde die Pfarrei gestiftet. Die am 15. November 1801 eingeweihte heutige Kirche St. Rochus und St. Sebastian ersetzte die frühere Kirche am selben Standort. Friedrich Freiherr von Zu Rhein hatte für den Neubau testamentarisch 30 000 Gulden gestiftet. Die Pläne des Bauwerks stammten vom Würzburger Hofarchitekten Adam Salentin Fischer. Die Kreuzigungsgruppe auf dem Hochaltar wie auch die Immaculata auf dem linken Seitenaltar stammen von dem Würzburger Bildhauer Johann Peter Wagner.
- Immanuelkirche (evang.-luth.)
Vereine und Gruppen
- ATV-Musikverein Unterdürrbach e.V.
- Bürgerverein Unterdürrbach e.V.
- Die Dürrbachtaler
- Dürrbacher Kaviar
- Freiwillige Feuerwehr Unterdürrbach
- Gesangverein 1904 Unterdürrbach e.V.
- Förderverein der Ringer des TVU
- Obst- und Gartenbauverein Unterdürrbach e.V.
- Schachclub Schenkenturm Unterdürrbach von 1949
- Siedlervereinigung Würzburg-Nord e.V.
- VdK Unterdürrbach
- Turnverein 1862 Unterdürrbach e.V.
Sehenswertes
- Bildstöcke und Heiligenfiguren, vor allem entlang der Straße Dürrbachtal
- Dorfbrunnen: Am Vorplatz der katholischen Pfarrkirche Unterdürrbach befindet sich der Dorfbrunnen, welcher mit einem alten Fratzenstein als Wasserspeier geschmückt ist. Der Brunnen entstand im Jahr 1983.
- Ehemaliges Pfarrhaus St. Rochus und St. Sebastian, Unterdürrbacher Straße 356
Gastronomie
- Jahngaststätte Unterdürrbach (Dürrbachtal 169)
- Ristorante Da Nanda (Unterdürrbacher Str. 252)
Verkehr
Durch Unterdürrbach führt auf der gesamten Länge die Kreisstraße WÜ 21 als Straße Dürrbachtal und Unterdürrbacher Straße.
ÖPNV
Im Ort befinden sich mehrere Haltestellen der Buslinie 13.
Siehe auch
- Bombenangriff auf Unterdürrbach am 31. März 1945
- Dürrbachtal
- Verwaltungsgliederung der Stadt Würzburg
Literatur
- Georg Dehio, Bayern I: Franken. Deutscher Kunstverlag, 1979, Seite 829
- Herbert Backmund: Unterdürrbacher Madonnen und Bildstöcke. Unterdürrbach 2006
- Tilly Kupper: 6. April 1945 - wie ich die Einnahme der Gemeinde Unterdürrbach durch die US-Armee erlebte. Unterdürrbach 2005
- Heinrich Weppert: Alt-Dürrbach im Wandel der Zeit. Würzburg 2001
Weblinks
- duerrbachtal.de
- Mainfrankenkurier (Nachrichten aus dem Dürrbachtal)
- Main-Post Stadtteilserie: Dürrbachtal
- Unterdürrbach in: Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 372