St. Josef (Rottenbauer)

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Katholische Pfarrkirche St. Josef in Rottenbauer

St. Josef der Bräutigam, kurz St. Josef, ist die katholische Pfarrkirche des Würzburg Stadtbezirks Rottenbauer.

Lage

Das Gotteshaus liegt Ecke Wolfskeelstraße/Oberer Kirchplatz nahe des Unteren Schlosses.

Patrozinium

Josef war gemäß des Neuen Testamentes der Ehemann von Maria, der Mutter Jesu Christi. Patrozinium ist am 19. März.

Geschichte der Pfarrei Rottenbauer

Ursprünglich war Rottenbauer eine Filialpfarrei der 1373 errichteten Pfarrei in Fuchsstadt. In den Jahren 1490 bis 1493 erbauten Wolf Wolfskeel und seine Frau Barbara die Trinitatiskirche und transferierten den Geistlichen aus Fuchsstadt 1498 in die Filialgemeinde Rottenbauer, gegen den Widerstand des Ritterstifts St. Burkard. Vor dieser Zeit wird jedoch schon eine Kirche im Alten Schloss erwähnt, wie aus den Teilungsakten zwischen Wolf Wolfskeel und den Söhnen Jakob Wolfskeels vom 15. April 1598 hervorgeht. Die Dorfherrschaft führte die Reformation im Sinne von Martin Luther ein. Nach den Bestimmungen des Westfälischen Friedens 1648 blieb die Trinitatiskirche protestantisch. 1690 tritt Hans Christoph von Wolfskeel mit seiner Familie wieder zur katholischen Kirche über, während die Dorbevölkerung evangelisch bleibt. Er richtet im Nordwestflügel des Unteren Schlosses eine Kapelle ein. Die Glocken hingen in der offenen Haube des Treppenhausturmes. Die beengte räumliche Lage dieses Kirchenraumes, der zwischen Pferde- und Kuhställen lag, beklagte die wachsende katholische Kirchengemeinde immer wieder, so dass der Bau einer katholischen Kirche dringend notwendig war.

Baugeschichte

Johann Gottfried Ignaz von Wolfskeel stiftete in seinem Vermächtnis die katholische Kirche. Diese Kirche wurde aber erst im Frühjahr 1818 nach erheblichem Druck, das Vermächtnis endlich auszuführen, nach den Plänen von Johann Michael Christian Gustav Vorherr begonnen, in (spät)klassizistischer [1] Saalbauweise von stattlichen Abmessungen in den Jahren bis 1824 errichtet, aber nicht zuletzt wegen ausgedehntem Pfusch am Bau erst 1833 fertig gestellt. Auf Betreiben von Kuratus Johann Baptist Kestler wurde die Kuatie 1847 zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Die bischöfliche Bestätigung erfolgte am 22. April 1851.

Innenraum

Kirchenschiff der kath. Pfarrkirche St. Josef

1829 standen bereits drei Altäre in der Kirche, jedoch war nur der Hochaltar für den Gottesdienst hergerichtet. 1830 wurden die beiden Seitenaltäre durch Bischof Adam Friedrich Groß zu Trockau geweiht, der Marienaltar auf der linken Seite konsekriert zu Ehren des hl. Gaudentius [2], der Josefsaltar auf der rechen Seite zu Ehren des hl. Apostels Paulus. 1864 und 1965 fielen die ersten größeren Reparaturen an. Im Jahre 1911 erfuhr der Kircheninnenraum eine vollkommene Neugestaltung. Der Kunstmaler Eulogius Böhler aus Würzburg schuf das Deckengemälde mit der heiligen Familie, die vier Medaillons mit den Kirchenvätern, die Bilder der Altarwand und die Dekoration der Seitenwände.

1966 wurde der Altar aus Muschelkalk, den Bischof Josef Stangl am 3. Dezember 1961 zu Ehren des Hl. Josef mit Reliquien der Märtyrer Mansuetus, Clementia und Felix konsekriert hatte, in die Chormitte verschoben (versus populum). Das Altarbild mit der Darstellung Christus in der Geheimen Offenbarung malte der Kunstmaler Karl Clobes aus Tückelhausen im Jahre 1961. Auf einer Muschelkalkstele befindet sich der Tabernakel von Max Bessler (1961); ebenfalls aus Muschelkalk sind Ambo und Priestersitz (1966). Das Taufbecken aus Marmor entstand 1962. An der rechten Stirnseite des Langhauses ist eine Eichenholzfigur der Madonna im Strahlenkranz vom Höchberger Bildhauer Herbert Spielmann angebracht (1961); an der linken Stirnseite eine Holzfigur des Hl. Josef von Matthäus Schiestl d.Ä.. Im April 1962 stattete Karl Clobes die Kirche mit einem Kreuzweg aus.

Die Orgel mit 16 Registern fertigte die Fa. Weiß aus Zellingen 1960. 1988 wurde eine Restaurierung durch die Fa. Elenz aus Würzburg vorgenommen.

Geläut

Vierstimmiges Geläut, welches in seiner Zusammensetzung erst seit 2014 besteht. Die bis dahin vorhandenen Stahlglocken wurden demontiert und gegen drei Glocken ersetzt die aus der profanierten Kirche Sankt Peter in Duisburg übernommen wurden. Zusätzlich wurde noch eine neue Glocke gegossen um das alte Klangbild weitesgehend wieder zu erhalten.

  • Gl. 1 | Paulus | fis' | Petit & Edelbrock, Gescher (1982)
  • Gl. 2 | Elisabeth | gis' | Petit & Edelbrock, Gescher (1982)
  • Gl. 3 | Josef | h' | Petit & Edelbrock, Gescher (1982)
  • Gl. 4 | Maria | cis | Cornelia Mark, Brockscheid (2014)

Glockengeläut (Video)

„Die vier Glocken von Sankt Josef (Turmaufnahme)“ von glockenzeit

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200 Jahre Kirchenbau St. Josef

Im Jahr 1824 wurde der Kirchenbau der kath. Pfarrei St. Josef in spätklassizistischer Saalbauweise errichtet, weshalb die Pfarrgemeinde 2024 dankbar auf das Kirchjubiläum „200 Jahre St. Josef“ blickte. Am 27. Oktober wurde ein Festgottesdienst mit Weihbischof Paul Reder gefeiert. Der Kinder- und Jugendchor sowie das Bläserquartett Blechschmitt gestalteten die Feier musikalisch.

Am Spätnachmittag fand ein musikalisches Abendgebet in der Kirche statt. Geistliche Impuls und Liedbeiträge führten hin zum Festvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Weiß: Eine „Kirche“ macht noch keine „Kirche“. Im Anschluss wurden Brot und Wein in der Kirche gereicht und das Ensemble „Blue Monday Club“ spielte auf.

Pfarrsprengel

Neben dem Stadtbezirk Rottenbauer umfasst das Gemeindegebiet auch den Ortsteil Fuchsstadt der Marktgemeinde Reichenberg.

Pfarreiengemeinschaft

PG Joseba.jpg

Die Kirche gehört zur Pfarreiengemeinschaft Joseba.

Seelsorger (Auswahl)

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Josef Kern: Die Bildende Kunst abseits der Zentren, in: Unterfränkische Geschichte, hrsg. von Peter Kolb und Ernst-Günter Krenig, Band 5/2, Echter Verlag, Würzburg 2002, S. 247-316, S. 276
  2. Gaudentius von Brescia auf heiligenlexikon.de

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