Johann Michael Christian Gustav Vorherr
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Johann Michael Christian Gustav Vorherr (* 19. Oktober 1778 in Freudenbach bei Creglingen; † 1. Oktober 1847 in München) war Architekt und Publizist.
Leben und Wirken
Vorherr studierte Architektur in Erlangen und Berlin, Volkswirtschaft in Marburg und Naturwissenschaften mit gleichzeitigem Baupraktikum in Ansbach. Nach einem zweijährigen Stipendium an der Kunstakademie Berlin, studierte er ab 1806 in Paris. Zwischen 1816 und 1825 unternahm er Studienreisen nach Italien, Großbritannien, Frankreich, in die Niederlande und die Schweiz.
Architekt und Landesbeamter
Ab 1809 stand er als „Kreisbauinspektor der Stiftungen und Kommunen am Generalkommissariat des Isarkreises“ im bayerischen Dienst. Vorherr leitete bis zur Ernennung Leo von Klenzes durch Intervention von König Ludwig I. von Bayern im Oberbaukommissariat des Innenministeriums das öffentliche Bauwesen in Bayern, das in dieser Zeit neu organisiert wurde. Er amtierte als Vorstand der Königlichen Baugewerksschule München und war somit Wegbereiter des Denkmalschutzes in Bayern. Als Vorstand des von ihm gegründeten bayerischen Landesverschönerungsvereins wurde er Wegbereiter des heute noch stattfindenden Wettbewerbs Unser Dorf hat Zukunft.
Publizist
Er fungierte 1821–1830 als Herausgeber der Zeitschrift „Monatsblatt für Bauwesen und Landesverschönerung in Bayern“, daneben publizierte er zahlreiche Schriften, Musterblätter (u. a. für Schulgebäude, Pfarrhäuser und Stallungen). Als Publizist der Monatsblätter für Bauwesen und Landesverschönerung in Bayern lieferte er nachhaltige Vorbilder für öffentliche Bauten in ganz Bayern.
Werke in Würzburg und Umgebung
- 1823/24: St. Josef (Rottenbauer)
Ehrungen und Auszeichnungen
Vorherr trug den Ehrentitel „Königlich Bayerischer Baurat“, war Ehrenmitglied der Königlichen Akademie der Bildenden Künste München, des landwirtschaftlichen und polytechnischen Vereins und Vorstand des bayerischen Landesverschönerungsvereins.