Christian Schuchardt

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Christian Schuchardt (2021)
Christian Schuchardt (2019)
Christian Schuchardt (2019)
Christian Schuchardt (2015)
Christian Schuchardt (2014)

Christian Schuchardt (* 29. Januar 1969 in Frankfurt am Main) ist Diplom-Verwaltungswirt und seit 1. April 2014 Oberbürgermeister von Würzburg.

Leben und Wirken

Christian Schuchardt wurde 1969 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in einer Akademikerfamilie mit drei Kindern in Dreieich, einer Kleinstadt im Landkreis Offenbach, auf. Als Kind verbrachte er viel Zeit bei seiner Verwandtschaft in Würzburg und Mainfranken und entwickelte so schon in jungen Jahren eine enge Bindung zu seiner heutigen Wahlheimat Würzburg.

Ein frühes Schlüsselerlebnis Schuchardts war die von der hessischen SPD-Regierung geplante Umwandlung seines Gymnasiums, der Ricarda-Huch-Schule in Dreieich, in eine Gesamtschule: Als Schüler organisierte er 1983 in der Schülerzeitung den Protest gegen die Pläne und tritt 1985 in die CDU ein. „Gerettet“ wird seine Schule schließlich, weil die Landesregierung wechselt. Doch das Interesse Schuchardts an der kommunalen Politik ist geweckt. Er engagiert sich als stellvertretender Landesvorsitzender der Schüler Union Hessen (1985-1988) und als Vorsitzender des Hessischen Schüler- und Jugendzeitungsvereins (1985-1991) sowie als Stadtverordneter der Stadt Dreieich, wo er von 1989 bis 1991 stellvertretender Vorsitzender des Sozialausschusses ist.

Nach seinem im Jahre 1988 an der Ricarda-Huch-Schule (Gymnasium) in Dreieich abgeschlossenen Abitur (Note 2,1) absolvierte er vom August 1988 bis September 1991 eine Lehre als Bankkaufmann an der Hessischen Landesbank Girozentrale in Frankfurt am Main (Note 2,25). Seinen Grundwehrdienst leistete er 1990/91 in Rennerod ab, wo er Sanitäter und Vertrauensmann des Ausbildungsbataillons war. Von 1991 bis Dezember 1995 studierte er Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz (Studienschwerpunkte: Informationsmanagement und Kommunal-/Regionalpolitik) mit Abschluss als Diplom-Verwaltungswissenschaftler (Note „gut“). [1]

Nach seinem Studium arbeitete er vom August 1995 bis März 2004 bei der Landesbank Hessen-Thüringen, ab 2003 als stellvertretender Abteilungsdirektor und Bankprokurist. Hier befasste er sich mit dem Aufbau eines zeitgemäßen Schuldenmanagements in Kommunen. In dieser Zeit war Christian Schuchardt auch als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Frankfurt im Fach Public Management und als Vorsitzender des Unabhängigen Vereins für Kommunalwissenschaften tätig.

Im Jahr 2004 trat er als Beigeordneter in die Dienste der Stadt Schwerte und war dort als Stadtkämmerer verantwortlich für Finanzen, Beteiligungen, Liegenschaften, Wirtschaftsförderung, Abwasserentsorgung, temporär für Feuerwehrwesen, Sicherheit und Ordnung sowie Geschäftsführer der Bäder Schwerte GmbH. Schwerte ist seit den frühen 1990er Jahren Haushaltssicherungskommune. [2] Schuchardt gelang es den Schuldenzuwachs einzudämmen, ein zeitgemäßes Schuldenmanagement aufzubauen und die Umstellung des Rechnungsstils auf die Doppik [3] umzusetzen. Laut Westfälischer Allgemeiner Zeitung hatte Schuchardt in Schwerte als Chef des Sondervermögens Bäder mit der Affäre um das Freizeit-Allwetterbad (FAB) zu kämpfen. Kurz vor seinem Wechsel nach Franken habe er noch das sogenannte Eigenkonzept auf den Weg gebracht, mit dem man vergeblich versucht hatte, das FAB doch noch zu retten.

Referent in Würzburg

Christian Schuchardt war bei der Stadt Würzburg von 2007 bis 2014 als Finanz- und Personalreferent für die städtischen Finanzen und Mitarbeiter sowie darüber hinaus für das Beteiligungsmanagement [4] und die städtischen Liegenschaften [5] zuständig. So fiel in seine Zuständigkeit der Ankauf des Hublandes. Auf seine Initiative geht auch die erste kommunale Gemeinschaftsanleihe der Städte Nürnberg und Würzburg zurück. Im Oktober 2012 wurde er in seinem Amt mit großer Mehrheit für die weitere Wahlzeit bestätigt. Er vertritt die Stadt in zahlreichen Aufsichtsräten wie der Stadtbau Würzburg GmbH und der WVV. Daneben ist er in verschiedenen Funktionen des Kommunalen Arbeitgeberverbandes und des Deutschen Städtetages, unter anderem als Vorsitzender der Arbeitsgruppe Treasury des kommunalen Spitzenverbandes tätig. Ebenso ist er Mitglied des Arbeitskreises Finanzen des Bayerischen Städtetages.

Oberbürgermeister in Würzburg

Gratulationen zum Amtsantritt - Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und Landrat Eberhard Nuß (v.l.n.r.)
Christian Schuchardt bei seiner Rede anlässlich des Neujahrsempfangs der CSU Würzburg-Sanderau am 18. Januar 2014
Christian Schuchardt bei der CSU-Wahlkampfveranstaltung am 11. September 2013 am Unteren Markt

Christian Schuchardt wurde am 22. Juni 2013 als gemeinsamer Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters von CSU, FDP und Würzburger Liste für die Kommunalwahl am 16. März 2014 gewählt, bei der er 48,7% der abgegebenen Stimmen erhielt. Nach dem Ergebnis der Stichwahl vom 30. März 2014 stand fest: Würzburgs neuer Rathaus-Chef ist mit 55,7% der abgegebenen Stimmen der 45-jährige Christian Schuchardt. [6] [7] Da Christian Schuchardt 1983 in seinem früheren, hessischen Heimatort Dreieich der CDU beigetreten ist, ist er der erste Oberbürgermeister einer bayerischen Großstadt mit CDU-Mitgliedschaft.

Am 30. September 2019 wurde Christian Schuchardt für die Kommunalwahl 2020 als gemeinsamer Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters von CSU, FDP und Bürgerforum Würzburg nominiert. [8] [9] Zu seinen Zielen zählen unter anderem die Entwicklung kleinerer Gewerbeflächen und ein weiterer Schuldenabbau sowie eine Kooperation mit dem Landkreis beim ÖPNV. Außerdem will er den Bau der Straßenbahnlinie 6 abschließen, das Faulenberg-Areal erwerben und den Bau eines neuen Mittelschulzentrums erreichen. Bei der Wahl des Oberbürgermeisters am 15. März 2020 gewann Schuchardt auf Anhieb mit 51,95% der abgegebenen Stimmen. [10]

Themen als Oberbürgermeister der Stadt Würzburg

Rücktritt als Oberbürgermeister

Bei seiner Hauptausschuss-Sitzung am 28. November 2024 in Frankfurt am Main stellte der Deutsche Städtetag die Weichen für den Wechsel in der hauptamtlichen Spitze des Verbandes. Das Gremium wählte Oberbürgermeister Christian Schuchardt einstimmig zum künftigen Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages. Gleichzeitig gab Schuchardt bekannt, als Oberbürgermeister zum 30. Juni 2025 sein Amt niederlegen zu wollen, da er zum 1. Juli 2025 die Hauptgeschäftsführung beim Deutschen Städtetag antreten wird. Der Hauptgeschäftsführer leitet die Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städtetages und ist in Personalunion auch Geschäftsführer des Städtetages Nordrhein-Westfalen. Die Position des Hauptgeschäftsführers ist hauptamtlich und führt damit voraussichtlich zu vorgezogenen OB-Neuwahlen im zweiten Quartal 2025. [13] [14]

Familiäre Zusammenhänge

Christian Schuchardt war von 2010 bis 2015 mit der Schwedin Åsa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, verheiratet. [15] Von Anfang 2018 bis Mitte 2021 war die aus Überlingen am Bodensee stammende Journalistin und Buchautorin Eva-Maria Bast die Lebensgefährtin des Oberbürgermeisters. [16] [17] Am 8. März 2020 kam der Sohn von Christian Schuchardt und Eva-Maria Bast zur Welt. Er ist das erste Kind des Oberbürgermeisters und das fünfte für Eva-Maria Bast. Die Schriftstellerin und Journalistin war bereits vierfache Mutter von Kindern im Alter zwischen 5 und 18 Jahren.  [18]

Interessen

Schuchardts Interessen sind vielfältig. Er schätzt das gute Buch, interessiert sich für Kunst und klassische Musik und kocht sehr gerne. Wenn er Zeit hat arbeitet er mit Leidenschaft im Garten. Den fränkischen Fasching hat er genauso für sich entdeckt wie die Kreuzbergwallfahrt und auch den Sport in Würzburg. Sein aktiver Sport beschränkt sich aber auf das möglichst häufige Radfahren zur Arbeit und selten genug eine Stunde Laufen.

Mitgliedschaften

Christian Schuchardt ist Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Gothia Würzburg.

Bildergalerie

Benefizkonzert für die Ukraine-Hilfe am 12. März 2022

Eröffnung des Benefizkonzerts für die Ukraine-Hilfe in der Hochschule für Musik am 12. März 2022 durch Oberbürgermeister Christian Schuchardt (von Min. 9:55 - 15:45)

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Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)

Ernennung von OB Christian Schuchardt zum Ehrensenator der THWS

Siehe auch

Quellen

  • Informationen von Christian Schuchardt

Pressespiegel (Auswahl)

Weblinks

Erläuterungen, Hinweise und Einzelnachweise

  1. Diplomarbeit: „Transktionskostenanalyse bei der Privatisierungsentscheidung in der Abwasserentsorgung - ein Beitrag zur Theorie der Politikverflechtung“
  2. Siehe hierzu „Haushaltssicherung und vorläufige Haushaltsführung” vom Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen [1].
  3. Doppik ist ein Kunstwort, das den Begriff „doppelte Buchführung” abkürzt. Die Abkürzung steht für die Doppelte Buchführung in Konten. Siehe auch die Erklärung bei Wikipedia [2].
  4. Siehe die Erklärung bei Wikipedia [3] oder auch bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement [4].
  5. Eine Immobilie (lat. im-mobilis für eine nicht bewegliche Sache), in der Rechts- und Wirtschaftssprache „unbewegliches Sachgut“ genannt, ist ein Grundstück oder ein Bauwerk (Gebäude, Wohnung). Wenn ein Grundstück gemeint ist, wird eine Immobilie auch Liegenschaft genannt. Siehe auch die Erklärung bei Wikipedia [5].
  6. Main-Post: „Christian Schuchardt ist neuer Rathaus-Chef“ (30. März 2014)
  7. Ergebnis der Oberbürgermeisterstichwahl 2014 auf wuerzburg.de
  8. TV Mainfranken: Als OB-Kandidat offiziell nominiert.
  9. Main-Post: „OB-Wahl in Würzburg: Wie Schuchardt moderat angreift“ (7. Januar 2020)
  10. Wahl des Oberbürgermeisters auf wahlen.wuerzburg.de
  11. Bei einem Anschlag in einer Regionalbahn bei Würzburg am 18. Juli 2016 verletzte ein in Deutschland als minderjährig und unbegleitet registrierter Flüchtling aus Afghanistan fünf Menschen mit einem Beil und einem Messer, vier davon schwer. Der Täter wurde in der Folge von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei erschossen. Weitere Informationen bei Wikipedia [6].
  12. Regiopole sind die „kleineren Großstädte“ abseits der Metropolen. Große Universitäten, häufig hidden champions bei den Unternehmen, hochrangige Kulturangebote überregionaler Bedeutung zeichnen sie aus. Regiopole haben den riesigen Vorteil nicht unter den Überlastungserscheinungen metropolitaner Räume zu leiden. Die Stadt Würzburg ist eine von drei Regiopolen in Bayern. 2018 erklärte sich die Region Mainfranken GmbH zur Regiopolregion. Weitere Informationen auf den Internetseiten der Regierung von Unterfranken [7].
  13. Pressemitteilung der Stadt Würzburg: „Christian Schuchardt zum neuen Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags gewählt“ (28. November 2024)
  14. Pressemitteilung Deutscher Städtetag: „Christian Schuchardt ab Juli 2025 neuer Hauptgeschäftsführer“ (28. November 2024)
  15. Main-Post: „OB Christian Schuchardt und Åsa Petersson trennen sich“ (3. Dezember 2015)
  16. Main-Post: „Das ist OB Schuchardts neue Lebensgefährtin“ (12. Januar 2018)
  17. Main-Post: „Würzburgs OB Christian Schuchardt und Eva-Maria Bast haben sich getrennt“ (26. August 2021)
  18. Main-Post: „Würzburgs OB Schuchardt und Eva-Maria Bast: Das Baby ist da“ (10. März 2020)
  19. Main-Post: „Wie Schweinfurt und Würzburg zusammen wachsen und was die Technische Hochschule damit zu tun hat“ (25. September 2023)
  20. Pressemitteilung der THWS: „Symposium: THWS verstärkt Zusammenarbeit mit den Städten Würzburg und Schweinfurt“ (22. September 2023)
  21. Main-Post: „Dt. Städtetag zeichnet Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit Medaille aus“ (5. Januar 2024)

Folgeleiste

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Adolf Bauer Oberbürgermeister
2014-2025
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