Maxstraße

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Maxstraße  

Stadtbezirk: Altstadt
Postleitzahl: 97070

Blick in die Maxstraße in südliche Richtung (2024)

Straßenverlauf

Die Maxstraße mündet in die Hofstraße, andererseits am Theaterplatz in die Spiegelstraße.

Namensgeber

Namensgeber ist der ehemalige König von Bayern, Maximilian II. Joseph von Bayern[1] [2]

Städtebauliche Entstehung

Stadtgrundrissänderungen um den Ludwigsbahnhof Mitte des 19. Jahrhunderts

Katzenwicker Hof (Gemälde von August Christian Geist von 1859)
Königlicher Erlaß von 1865

Zwischen Hofstraße und heutiger Balthasar-Neumann-Promenade bis über die heutige Maxstraße hinweg erstreckte sich seit dem 12. Jahrhundert der Katzenwickerhof, einer der ältesten Domherrnhöfe in Würzburg. Er markierte gleichzeitig die Spitze der mittelalterlichen fünfeckigen Stadtbefestigung (Bischofsmütze). Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde mit dem beginnenden Eisenbahnzeitalter der Grundzug des mittelalterlichen Stadtgrundrisses, der „ruhende Charakter“, aufgeweicht. Entscheidenden personellen Einfluss übte dabei der Würzburger Stadtbaurat Joseph Scherpf aus, dessen Amtszeit von 1851 bis 1885 die wesentlichen Jahre des Stadtumbaus des 19. Jahrhunderts umfasste.

Der erste Bahnhof der Ludwigs-West-Bahn, deren Bau vom Parlament in München 1846 beschlossen worden war, sollte noch innerhalb der Wallanlagen errichtet werden. Ein noch relativ wenig bebauter Bereich innerhalb der Befestigung lag zwischen Semmelgasse und Kapuzinergasse, im wesentlichen das Vorfeld der spätmittelalterlichen Mittelmauer, das bis dahin mit Gärten besetzt war. Als größere bauliche Struktur musste daher nur die ehemalige Kartause Engelgarten den neuen Bahnanlagen weichen. Der Nordwestflügel der vierseitigen Klosteranlage blieb zunächst als „Neue Straße“, später Kartause erhalten. Im Gefolge des Ludwigsbahnhofs entstand die Maxstraße 1853 zwischen Rennweg und Hofstraße, vorgeblich zur „Beschleunigung der Kommunikation mit dem Eisenbahnhofe“, in erster Linie aber wohl, um dem Bahnhof eine zeitgemäße, anspruchsvolle Auffahrtsstraße zu verschaffen. Repräsentative Bauten im „Maximilianstil“ [3], wie die Maxschule (1856-1858) und das spätere Mainfränkische Museum (1865) unterstrichen diese Funktion. Dieser Umgestaltung fiel der Bereich des alten Katzenwickerhofes zum Opfer. Darüber hinaus wurde die Maxstraße Ansatzpunkt zur Weiterführung von Ideen, wie sie grundsätzlich Balthasar Neumann bereits verfolgt hatte, aber nicht zur Ausführung bringen konnte. So wurde durch die Maxschule die Nordseite der Hofstraße reguliert, und die Westseite des Residenzplatzes erhielt mit den Eckbauten zur Hofstraße (Bayerische Staatsbank 1855) und zur Theaterstraße (Hotel Kronprinz 1843) eine bauliche Fassung, wo bis zu diesem Zeitpunkt immer noch die mittelalterliche Mauer und Gärten zu finden waren. Ebenfalls aus dem mittelalterlichen Stadtkörper herausgeschnitten wurde der Platz um die Schrannenhalle. Neun alte Häuser der ehemaligen Lochgasse (heute Spiegelstraße) waren dafür abgerissen worden.

Maxstraße 2: 1856 erfolgte die Grundsteinlegung für die „Maxschule“ anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Polytechnischen Vereins. 1859 bezogen der Polytechnische Verein sowie die Kreislandwirtschafts- und Gewerbeschule das Gebäude Maxstraße 2. Sie waren zuvor im Dominikanerkloster untergebracht. Aus der Gewerbeschule entwickelte sich die Kreisrealschule, die ab 1907 drei Aufbaustufen für eine Oberrealschule erhielt. Sie bezog 1910 den Neubau der „Kgl. Kreisoberrealschule“ am Sanderring 8.

Die Sammlungen des Historischen Vereins waren hier für einige Jahre ausgestellt, wurden später in die Residenz verlegt. Freigewordene Räumlichkeiten wurden sowohl als Büros als auch zu diversen Unterrichtszwecken genutzt.

Maxstraße 4: 1865 wurde „auf seiner Koeniglichen Majestät allerhoechsten Befehl“ auf diesem Gelände der Bau des Chemischen Instituts verfügt. Der Neubau Maxstraße 4 wurde 1866/67 eingeweiht, aber bereits 1874 waren Umbauten notwendig. Zum Wintersemester 1890/91 konnten die Kapazitäten durch eine Gebäudeerweiterung verdoppelt werden. Dem 1885 nach Würzburg berufenen Emil Fischer war auch dieser Neubau zu klein und das Ministerium bewilligte ihm 1892 den Neubau eines größeren Institut [4] am Pleicherring 11, das aber erst 1896 von dessen Nachfolger Arthur Hantzsch bezogen werden konnte. Nach Um- und Ausbauarbeiten des leeren Instituts wurde hier am 17. Mai 1913 das Fränkische Luitpoldmuseum eingeweiht. [5]

Historische Abbildungen

Damals und heute


Mozart-Gymnasium / Programmkino Central

Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde das Luitpold-Museum völlig zerstört. [6] Die teilweise erhaltenen Fassaden wurden abgebrochen, in den 1950er Jahren wurde an dieser Stelle das Mozart-Gymnasium errichtet. Von November 2010 bis Oktober 2016 war die Aula Spielstätte des Programmkinos Central.

ÖPNV

Bus.png Nächste Bushaltestelle: Mainfranken Theater


Siehe auch

Quellen und Literatur

Erläuterungen, Hinweise und Einzelnachweise

  1. Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 268
  2. Adreßbuch Stadt Würzburg und Umgebung 1977. Verlag Universitätsdruckerei H. Stürtz AG, Würzburg 1976, S. II - 132
  3. Als Maximilianstil__ bezeichnet man den Baustil in Bayern zur Zeit des Königs Maximilian II., der von 1848 bis 1864 regierte. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  4. Klaus Koschel und Gerhard Sauer: Zur Geschichte des Chemischen Instituts der Universität Würzburg. Eigenverlag der Universität 1968, S. 35
  5. Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 270 ff.
  6. Video über das zerstörte Würzburg nach dem Bombenangriff des 16. März 1945 bei www.mainpost.de

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