August Christian Geist
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August Christian Geist (* 15. Oktober 1835 in Würzburg; † 15. Dezember 1868 in München) war deutscher Landschaftsmaler aus der Künstlerfamilie Geist.
Leben und Wirken
August Christian Geist erhielt seine erste künstlerische Ausbildung bei seinem Vater, dem Theatermaler Andreas Geist, und besuchte den Kunstunterricht in der Gewerbeschule sowie die Schule des Polytechnischen Zentralvereins in Würzburg. 1853 war seine Würzburger Lehrzeit beendet und er siedelte nach München über, wo er als hochbegabter Schüler von Fritz Bamberger, dem Freund und Lehrer seines Vaters, sein Talent rasch weiterentwickelte und erste öffentliche Erfolge hatte.
Von München aus besuchte er zum Zweck von Naturstudien das Alpenvorland, das er in vielen Zeichnungen, Aquarellen und Radierungen festhielt. 1854 durchzog er die Rhön, 1857 Unterfranken, dessen malerische Burgruinen er in einer Sammlung von 13 Stahlradierungen wiedergab. 1859 führten ihn seine Studien in die Fränkische Schweiz und nach Karlsruhe. In Karlsruhe war er Schüler der Landschaftsmaler J. W. Schirmer und K. F. Lessing. In den folgenden Jahren durchreiste er das bayerische Hochland. Im Herbst 1865 begann Geist eine größere Reise nach Italien. Er überwinterte seiner angegriffenen Gesundheit wegen in Rom, von wo er Ende Mai 1867 schwer an einer Lungenerkrankung leidend, aber mit einer reichen Sammlung von Studien zurückkehrte. Seine letzten Lebensjahre verbrachte der Künstler wieder an der Isar. August Christian Geist starb, erst 33 Jahre alt, am 15. Dezember 1868 in München an der „Schwindsucht“. [1]
Werke
Seine Motive zeichnen sich durch eine durchdachte Komposition und sorgfältige Zeichnung aus. Geist war ein Dichter, der die Natur in ihren tiefsten Stimmungen beleuchtete und, ohne der Wahrheit zu nahe zu treten, mit dem Schönheitsgefühl seiner Linien wiedergab. Er führte nicht nur eine große Zahl von Ölbildern aus, sondern hinterließ auch einen Schatz von Studien, die er mit gewissenhaftester Sorgfalt wahrte, chronologisch ordnete und über die er sozusagen Buch hielt. Trotz seines kurzen Lebens hat uns August Christian Geist ein umfangreiches Werk hinterlassen, das ihm in der deutschen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Platz zuweist. Werke von ihm finden sich im Martin von Wagner Museum (vor allem Zeichnungen), im Mainfränkischen Museum und in der Städtischen Galerie (z.B. das Bild „Brunnen bei Ariccia“ oder das 1867 entstandene Ölgemälde „Schlucht bei Tivoli mit dem Sibyllentempel“).
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Kathrin Brandmair: Die Würzburger Künstlerfamilie Geist aus der Serie „Ans Werk - 100 Jahre Mainfränkisches Museum Würzburg“, Hrsg.: Mainfränkisches Museum
- Hermann Geist: Die Künstlerfamilie Geist, in: Fränkische Heimat 65. Jahrgang, Nr. 18, 1935
- Heinrich Ragaller: Zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts in Würzburg, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 353-373, S. 360
- Hans-Peter Trenschel (Hrsg.): 150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum, Mainfränkisches Museum Würzburg 1997
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Ragaller: Zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts in Würzburg, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 353-373, S. 360