Kartause
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Stadtbezirk: Altstadt/Haug
Postleitzahl: 97070
Straßenverlauf
Die Kartause (früher auch Karthause geschrieben) verläuft ab der Handgasse parallel zur Ludwigstraße und dann einbiegend auf den kleinen Kreisverkehr Semmelstraße / Heinestraße / Neutorstraße / Kroatengasse (im Uhrzeigersinn). [1]
Namensgeber
Eine Kartause bzw. auch Karthause ist ein Kloster des Kartäuserordens. Benannt ist die Straße konkret nach dem ehemaligen Kloster Kartause Engelgarten. Das Gelände mit Weinanlagen und Gärten erstreckte sich etwa zwischen der heutigen Kapuzinerstraße und Ludwigstraße und dem Rennweger Ring und reichte im Norden bis in den Bereich der heutigen Straße Kartause. Fürstbischof Albert I. von Hohenberg ließ die Kartäuser 1348 nach Würzburg kommen, das Kloster befand sich damals außerhalb der Stadtmauer. [2]
Einrichtungen
- Seniorenwohnzentrum Ludwigshof (Kartause 1)
Unternehmen
- Durner Ingenieure GmbH (Kartause 9)
- Planungsbüro für technische Gebäudeausrüstung Norbert Ries (Kartause 9)
ÖPNV
Nächste Bushaltestellen: | Mainfranken Theater, Berliner Platz | |
Nächste Straßenbahnhaltestelle: | Berliner Platz |
Stolpersteine
In der Kartause wurden folgende Stolpersteine verlegt:
Adresse | Erinnerung an / Historische Notizen | Verlegejahr | ||
Kartause 9 | Für Johann, gen. Hans, Paul / Verhaftet am 25. März 1942, deportiert am 4. Mai 1942 in das KZ Flossenbürg und dort am 1. September 1942 ermordet. | 2008 | ||
Kartause 9 1/4 | Für Nathan und Rosa Fulder
|
2009 | ||
Kartause 9 1/4 | Für Blanka (Beate) und Rosa Grünebaum / Am 27. November 1941 deportiert nach Riga und vermutlich 1942 bei Riga ermordet. | 2009 | ||
Kartause 9 1/4 | Für Julia Therese Höhne / Flucht 1933 nach Frankreich, verhaftet im August 1943, interniert in Drancy, deportiert am 29. April 1944 nach Auschwitz, ermordet vermutlich kurz nach der Ankunft in Auschwitz. | 2009 | ||
Kartause 9 1/4 | Für Alfred Jakob Strauss / Flucht 1933 nach Frankreich, verhaftet vermutlich 1942, interniert in Drancy, deportiert am 13. Februar 1943 nach Auschwitz, ermordet in Auschwitz. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt. | 2009 | ||
Kartause 9 1/4 | Für Berta und Hermann Wolf
|
2009 | ||
Kartause 9 1/3 | Für Veronika Schönbein / Am 1. Dezember 1922 brachte sie die Mutter zum ersten Mal in die Psychiatrische Klinik in Würzburg. Der Würzburger Stadtrat (Beschluss vom 30. Januar 1923 Nr. 03348) ließ sie entmündigen und am 3. April durch 3 Inspektoren in die Heil- und Pflegeanstalt Werneck bringen. Am 4. Oktober 1940 brachte man sie mit 59 anderen Frauen in die sächsische Landesanstalt Arnsdorf, die als Zwischenanstalt für die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein diente. Von hier aus wurde sie am 11. Februar 1941 in die Tötungsanstalt gebracht und gleich nach der Ankunft ermordet. | 2018 | ||
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Adreßbuch Stadt Würzburg und Umgebung 1977. Verlag Universitätsdruckerei H. Stürtz AG, Würzburg 1976, S. II - 102
- ↑ Thomas Memminger: Würzburgs Straßen und Bauten. 2. Auflage, Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921, S. 211