Stadtring Süd

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Stadtring (Mittlerer Ring) 1976 - überquert die Zeppelinstraße
Ausbau der Waltherstraße in den 1970er Jahren als Verbindung des Stadtrings Süd mit dem Greinbergknoten

Als Stadtring Süd (im Volksmund bzw. alte Bezeichnung: Mittlerer Ring [1]) wird ein vierspuriges Teilstück der Bundesstraße 19 bezeichnet, das von der Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld (AS 70) an der Bundesautobahn 3 zur Anschlussstelle Würzburg-Estenfeld (AS 101) an der Bundesautobahn 7 führt. Ursprünglich wurde der Stadtring Süd als Stadtautobahn BAB 713 geplant. [2]

Verlauf

Von der Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld führt die Straße zunächst planfrei ausgebaut als Kraftfahrtstraße in Richtung Stadt. Mit der Konrad-Adenauer-Brücke überquert der Stadtring Süd den Main. Im Anschluss gibt es im Bereich der Straßenbrücke Randersackerer Straße eine Schnittstelle mit der Staatsstraße 2449 im Bereich an der Südspitze des Stadtbezirks Sanderau. Nach der Brücke über die Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen trennt der Stadtring die Stadtbezirke Sanderau und Frauenland und verläuft parallel zur Bahnstrecke. Im Stadtgebiet zwischen Ebertsklinge und Franz-Ludwig-Straße/Erthalstraße trägt der Stadtring den Straßennamen „Kantstraße“, anschließend bis zur Rottendorfer Straße den Straßennamen „Mittlerer Ring“ (ohne Hausnummern) und schließlich bis zur Schweinfurter Straße den Straßennamen „Waltherstraße“. In letzten Abschnitt überkreuzt die Waltherstraße auf der Aumühlbrücke die Gneisenaustraße, die Bahnstrecke Würzburg-Nürnberg und die Nürnberger Straße bevor sie in die Schweinfurter Straße (B 8 Richtung Westen) einmündet. Am Greinbergknoten kreuzt der Stadtring sich mit der B 8 Richtung Osten. Anschluss besteht außerdem zur Versbacher Straße/Staatsstraße 2294. Nach dem Greinbergknoten trennt die Straße die Stadtbezirke Lindleinsmühle und Lengfeld. Nordöstlich von Würzburg (bzw. nördlich von Estenfeld) ist die Straße planfrei ausgebaut und als Kraftfahrstraße beschildert. Viele Würzburger bezeichnen als Stadtring Süd jedoch nur den innerstädtischen Abschnitt.

Verkehrszählungen

Zählungen ergaben, dass im Schnitt täglich über 51.000 Fahrzeuge den Stadtring befahren. [3] In ihrem Luftreinhalte-/Aktionsplan hält die Stadt Würzburg folgende Zählungen fest: [4]

  • 6. Mai 2003 Standort Konrad-Adenauer-Brücke: 55.271 Kraftfahrzeuge, davon Schwerverkehr 5.971 (= 10,8 %)
  • 8. Mai 2003 Standort Standort Ebertsklinge: 50.400 Kraftfahrzeuge, davon Schwerverkehr 5.858 (= 11,6 %)
  • 13. Juli 2005 Standort Kantstraße in Höhe Keesburgstraße: 39.120 Kraftfahrzeuge, davon Schwerverkehr 5.284 (= 13,5 %)

Sperrung für den LKW-Durchgangsverkehr

Beschilderung Stadtring für den LKW-Durchgangsverkehr

Der Stadtring Süd wurde lange Zeit von vielen Lastwagen als Abkürzung zwischen der A 3 und der A 7 benutzt - verstärkt hatte sich dieses Phänomen zusätzlich noch durch die Einführung der Lkw-Maut. An Spitzentagen fuhren über 5.000 Lastkraftwagen auf dem Stadtring. [4] Anwohner kämpften daher mit Unterstützung des Stadtrates mehrere Jahre für eine Sperre für den durchgehenden Schwerlastverkehr. Seit dem 2. August 2006 ist der Stadtring für den Lkw-Durchgangsverkehr gesperrt. [4] Seit 1992 besteht außerdem ein Nachtfahrverbot zwischen 22 und 6 Uhr für Lkw ab 7,5 Tonnen zul. Gesamtgewicht. [4]

Trotz des Verbots wurde und wird der Stadtring Süd weiterhin von Lastkraftwagen als Abkürzung missbraucht. Die Bürgerinitiative „Brummis weg vom Stadtring“ blockierte deshalb am 10. Juli 2013 zeitweise zwei Fahrspuren des Stadtrings, um unter anderem gegen den Transitverkehr und für stärkere Kontrollen zu demonstrieren. [5]

Aufgrund des einstimmigen Votums des Stadtrats in der Sitzung vom 22. Januar 2016 sperrte die Stadt Würzburg zum 1. Februar 2016 den Stadtring Süd für den Lkw-Durchgangsverkehr. Das Verbot betrifft alle Fahrten von Kfz ab 3,5 t, deren Ziel und Quelle nicht in der Stadt oder im Landkreis Würzburg liegen. Nachdem mit der neuen Regelung das bereits bestehende Nachtfahrverbot für Lkw ab 7,5 t überflüssig wurde, weil es vollumfänglich in der neuen Regelung aufgeht, wurde es im Sinne der Klarstellung und Nachvollziehbarkeit entfernt. Die Stadt verspricht sich mit dieser neuen Regelung nicht nur eine Reduzierung des Lkw-Verkehrs auf dem Stadtring Süd, sondern insgesamt weniger Schwerlastverkehr im Stadtgebiet Würzburg und damit eine Verbesserung der Luftschadstoffsituation für alle ihre Bürgerinnen und Bürger. [6]

Messstelle für Schadstoffe

Seit dem 1. November 2005 befindet sich am Stadtring Süd am Fußweg zur Greisingstraße (Verlängerung des Gerbrunner Wegs im Bereich der Grünanlage Karolinenruhe) eine Messstelle zur Ermittelung der Schadstoffe Feinstaub, Kohlenmonoxid, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid. [7] Aufgrund der Lage unmittelbar am Stadtring (ca. drei Meter zum Fahrbahnrand) kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Überschreitungen von Grenzwerten. [8]

Anschlussstelle Lengfeld Ost

Der am 23. Juni 2009 eröffnete Anschlussknoten im Norden von Würzburg soll kürzere und einfachere Zufahrten zu den Gewerbeansiedlungen im Gewerbegebiet Lengfeld (unter anderem größere Unternehmen wie Hornbach, Praktiker, Media-Markt, IKEA) schaffen, sowie das anschließende neue Wohngebiet erschließen. Die Anschlussstelle kostete insgesamt 8 Millionen Euro. Siehe auch Mainfrankenhöhe.

Verkehrszeichenbrücke (2015 demontiert)

Schilderbrücken

In die Schlagzeilen geriet der Stadtring Süd aufgrund des maroden Systems an Verkehrszeichenbrücken. Die selbstleuchtenden Wegweiser waren teilweise noch aus den 1960er Jahren und entsprechend in die Jahre gekommen. Die Stadt baute deshalb diese wartungsanfälligen Schilderbrücken aus Sicherheitsgründen - überwiegend ersatzlos - ab. Lediglich die Pfeiler blieben stehen. [9] [10] Die letzten Schilderbrücken dieser Art wurden im Jahr 2015 abgebaut. Die meisten Schilderbrücken waren aufgrund der anfälligen Technik zuletzt nachts nicht mehr beleuchtet.

Siehe auch

Hinweise und Einzelnachweise

  1. Zur Entlastung des Stadtgebietes und der Altstadt entstanden in den 1970er Jahren verkehrsplanerisch und begrifflich die drei Verkehrsringe „Äußerer Ring“ (die Autobahnen Frankfurt-Nürnberg und Würzburg-Fulda), „Mittlerer Ring“ und „Innerer Ring“ (Altstadtring in Verbindung mit dem Straßenzug um das innere Fünfeck); Siehe Paul Heinrich Otte: Ziel: Wiederherstellung der Schönheit der Stadt. Das Werden der neuen Stadtgestalt von 1948 bis 1978 - Würzburg ist wieder Würzburg geworden. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 249-261; S. 260 f.
  2. Autobahnatlas
  3. Südwest Presse: „Autobahnniveau ist erreicht“ (9. Mai 2012)
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Luftreinhalte-/Aktionsplan der Stadt Würzburg (Entwurf 2010)
  5. Main-Post: „Stadtring Würzburg: Demo gegen Lastwagenflut“ (10. Juli 2013)
  6. „Neue Beschilderung auf dem Stadtring“, Pressemitteilung der Stadt Würzburg vom 28. Januar 2016
  7. Messstelle für Schadstoffe am Stadtring Süd
  8. Main-Post: „Feinstaub - Aufatmen in Bayern“ (5. August 2012)
  9. Main-Post: „Gefährliche Schilder abgehängt“ (21. Januar 2015)
  10. Main-Post: System der „Verkehrszeichenbrücken“ ist marode (2. Januar 2014)
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