Paul Heinrich Otte
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Paul Heinrich Otte (* 26. September 1917 in Neunkirchen bei Saargemünd; † 3. Dezember 2004 in Würzburg) war Architekt und Stadtbaurat der Stadt Würzburg.
Leben und Wirken
Seine Jugend und Schulzeit verbrachte Otte in Saarbrücken. Nach dem Architekturstudium in Weimar legte er im Herbst 1945 die Diplom-Hauptprüfung mit der Gesamtnote „sehr gut“, im Fach Städtebau mit dem Prädikat „mit Auszeichnung“ ab. Während seines Studiums legte Otte eine vierjährige Zwischenpraxis als Architekt ein. Dabei arbeitete er am Entwurf eines größeren Erweiterungsbaues der TH Darmstadt mit. In Neustettin beschäftigte er sich mit Siedlungsplanung, in Hirschberg mit Industrieplanung, in Wittenberge hatte er die Bauleitung für einen Industriebetrieb, dessen Kosten bei über 20 Millionen Reichsmark lagen. Als Leiter einer Planungsgruppe mit fünf technischen Mitarbeitern war er in Hamburg bei einem Industriekonzern für zwei Auslandsprojekte in Spanien und Holland verantwortlich.
Nach Beendigung des Studiums war Baudirektor Paul Heinrich Otte Mitarbeiter von Professor Wilhelm Wortmann bei der Aufbauplanung der Stadt Bremen. Später war er kurze Zeit Leiter des Kreisbauamtes Fürth.
Stadtbaurat in Würzburg
Seine Tätigkeit in Würzburg begann Otte am 16. Juli 1947 als Leiter des Städtischen Hochbauamtes. Am 1. Juli 1948 wurde Paul Heinrich Otte zum Leiter des neu gebildeten Würzburger Stadtplanungsamtes ernannt. 1968 wurde Otte zum Stadt-Baudirektor ernannt und 1969 zum Oberbaudirektor befördert. Vom 1. Oktober 1970 an war er zwölf Jahre als berufsmäßiger Stadtrat verantwortlich für ein großes Baureferat [1], das nach seiner Pensionierung 1982 geteilt und erst 1997 wieder organisatorisch zusammengeführt wurde.
Ottes Nachfolger als Stadtbaurat wurde 1982 Heinz Lützelberger.
Aufgaben
Zu seinen Aufgaben gehörten:
- der 1953 beschlossene Flächennutzungsplan der Stadt
- der 1961 grundsätzlich gebilligte städtebauliche Entwicklungplan der Stadt
- der 1965 beschlossene Generalverkehrsplan der Stadt sowie Baulinien- und Bebauungspläne im ganzen Stadtgebiet.
Einzelaufgaben
Zu seinen größeren Einzelaufgaben gehörte:
- die Gesamtgestaltung und Durchführung des Hochbauanteils des Dallenbergbades
- die städtebauliche Neugestaltung des linksmainischen Altstadtufers im Zusammenhang mit der Schleusenanlage der Rhein-Main-Donau AG
- die Gesamtgestaltung des Bahnhofsvorplatzes beim Hauptbahnhof
- der Wiederaufbau des Würzburger Ratskellers
- die Gestaltung des Schwanengeländes in den 1970er Jahren (Hertie)
Publikationen (Auszug)
- Wiederaufbau aus Ruinen - ein Zeitzeuge berichtet. in: Würzburg - 1300 Jahre Stadtleben zwischen Bildung und Bürgertum, Kirche und Kultur. Hrsg.: Klaus M. Höynck und Alexander von Papp, Echter Verlag, Würzburg 2003
- Stadtplanung Würzburgs 1936-1982.
- Ziel: Wiederherstellung der Schönheit der Stadt. Das Werden der neuen Stadtgestalt von 1948 bis 1978 - Würzburg ist wieder Würzburg geworden. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 249-261
- Würzburg - Neuaufbau einer alten Stadt. in: Würzburg heute Heft 34/1982
Ehrungen und Auszeichnungen
Letzte Ruhestätte
Paul Heinrich Otte fand seine letzte Ruhestätte gemeinsam mit seiner Ehefrau auf dem Würzburger Waldfriedhof (Abt. 13, Feld 3, 1-31).
Nachlass
Sein Nachlass ist im Stadtarchiv Würzburg einsehbar.
Siehe auch
Quellen
- Biographische Mappe „Otte, Paul Heinrich“, Stadtarchiv Würzburg
- Nachlässe Stadtarchiv Würzburg, Stand: September 2012
Weblinks
- „Trutzburg in der Altstadt“, Artikel zur Bebauung des Schwanengeländes vom 3. September 1976 auf www.zeit.de
- Main-Post: „Aufbau der Stadt gestaltet“ (21. Dezember 2004)
- Paul Heinrich Otte in kmkbuecholdt.de
Einzelnachweise
- ↑ Paul Heinrich Otte: Ziel: Wiederherstellung der Schönheit der Stadt. Das Werden der neuen Stadtgestalt von 1948 bis 1978 - Würzburg ist wieder Würzburg geworden. In: 15 Jahrhunderte Würzburg. Hrsg. von Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 249-261; S. 249-251