Markgrafschaft Ansbach
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Die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach (auch: Fürstentum Ansbach) war ein reichsunmittelbares Territorium des Heiligen Römischen Reichs im Fränkischen Reichskreis, das von Nebenlinien des Hauses Hohenzollern regiert wurde.
Namensgeber
Nachdem die Hohenzollern 1415/1417 mit Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg in den erblichen Besitz der Mark Brandenburg gelangt waren, verwendeten sie ihren dadurch neu erworbenen Titel Markgraf im Verlauf der Zeit auch in ihren bisherigen fränkischen Landesteilen.
Geschichte
Das Fürstentum Ansbach entwickelte sich aus dem untergebirgischen Landesteil der Burggrafschaft Nürnberg. Zusammen mit dem obergebirgischen Teil der Burggrafschaft bildete es die fränkischen Stammlande der Hohenzollern. Die endgültige Trennung in zwei selbständige Territorien Kulmbach (später Bayreuth) und Ansbach erfolgte 1486 nach dem Tod von Markgraf Albrecht Achilles.
Die Markgrafschaft Ansbach war zunächst kriegerischer Nachbar des Hochstiftes Würzburg. 1528 wird unter Georg dem Frommen die Reformation von Martin Luther in der Markgrafschaft eingeführt. Ab diesem Zeitpunkt waren die Markgrafen für die nunmehr evangelisch-lutherischen Ortschaften im südlichen Landkreis Würzburg für die kirchlichen, aber auch politischen Gemeinden, zuständig. So gehörte Ingolstadt in Unterfranken von 1708 bis 1790 zur Markgrafschaft.
Ende der Markgrafschaft
Durch Geheimvertag wurde durch den kinderlos gebliebenen letzten Herrschers von Ansbach, Christian Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach, die Markgrafschaft am 9. Juni1791 an Preußen und damit an das dort regierende Adelsgeschlecht der Hohenzollern abgetreten.
Im Vertrag von Schönbrunn vom 15. Dezember 1805 musste Preußen das Fürstentum Ansbach-Bayreuth im Tausch gegen das Kurfürstentum Hannover an Frankreich abgeben, das nach den napoleonischen Kriegen am 1. Januar 1806 ans Königreich Bayern kam.
Heutige Zeugnisse der Markgrafschaft im Landkreis Würzburg
- Ansbachisches Zollhaus Aub Das Zollhaus grenzte die Territorien zwischen Markgrafschaft Ansbach und Hochstift Würzburg ab.
- Mautpyramide Die Landmarke an der Bundesstraße 13 grenzte die Territorien zwischen Markgrafschaft Ansbach und Hochstift Würzburg ab.
- Propstei Heilsbronn in Randersacker (ab 1578)
- Geyerschloss (Ingolstadt): Durch Herrschaftsverzicht des letzten ansbach-brandenburgischen Markgrafen fiel der vormals Geyersche Besitz an König Friedrich Wilhelm I. von Preußen.
- Geyerschloss (Lindflur): Durch Herrschaftsverzicht des letzten ansbach-brandenburgischen Markgrafen fiel der vormals Geyersche Besitz an König Friedrich Wilhelm I. von Preußen.
- St. Bartholomäus (Sommerhausen): Der Bau der Kirche wurde vom markgräflichen Kirchenbauamt geplant.
Persönlichkeiten
- Albrecht Achilles (1414-1486)
- Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1497-1536)
- Kasimir von Brandenburg-Kulmbach (1481-1527)
- Albrecht von Brandenburg (1490-1568)
- Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach (1522-1557)
- Georg von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach (1484-1546)
- Christian Karl Alexander von Brandenburg-Ansbach (1736-1806)
Siehe auch
- Adel in Würzburg und Umgebung
- Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern - Kirchenkreis Ansbach-Würzburg
- Georg II. zu Castell
- Herzogtum Franken
- Hohenzollern
- Zweiter Markgrafenkrieg
Quellen und Literatur
- Markus Frankl: Würzburger Vasallen und Diener im hohenzollerischen Schwanenorden. Adel zwischen Hochstift Würzburg und Markgraftum Ansbach. In Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, Ausgabe 61/2009, S. 94 - 127