Geyerschloss (Lindflur)

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Das Geyerschloss war ursprünglich der Pachthof einer Seitenlinie der Geyer von Giebelstadt in Lindflur und wurde dann von der Markgrafschaft Ansbach zu einem Herrensitz erweitert.

Lage

Das Schloss befand sich nahe der Evangelisch-Lutherische Kirche (Lindflur) im Ortszentrum.

Herrenhaus

Nach dem Aussterben der Adelsfamilie Geyer 1620 fiel deren Besitz an die Markgrafschaft Ansbach. Reichsfreiherr Julius Friedrich zu Reichenberg, Hofratspräsident im Fürstentum Brandenburg-Ansbach, siedelte um 1700 in Lindflur aus Glaubensgründen geflüchtete Hugenotten in Lindlur an. Er gönnte sich einen standesgemäßen Aufenthalt in Lindflur und ließ sich ein Schloss auf dem Gelände des einstigen Geyerschen Pachthofes in Form eines Herrenhauses errichten. Es wurde 1816 abgerissen, leider hat man es nie bildlich dokumentiert.

Pachthof

Von den Einquartierungen in napoleonischer Zeit blieb der Hof nicht verschont. Neben einem Hof in Heidingsfeld war er Zentrum für die Requirierung der verschiedenen Armeen in der Umgebung von Würzburg. Wenn eine Gemeinde, den Befehl von der Regierung in Würzburg erhielt, eine Anzahl Ochsen, Fuder Wein, Malter Korn usw. zu liefern, wurde dies im Lindflurer Hof zwischengelagert. Ab 1815 im Königreich Bayern bezog man den Hof als Magazin in das bayerische Militärsystem ein. Bei Manövern und Kriegen, an denen Bayern mit siner Armee teilnahm, hatte der Hof einzelne Einheiten aufzunehmen und zu verpflegen. Der Hof passte sich immer den modernsten Errungenschaften an. Zum Beispiel wurde schon früh eine Brennereieinrichtung geschaffen oder eine Dreschdampfmobile verwendet. Im 20. Jahrhundert verlor der Hof seine Bedeutung für das Militär.

Heutige Zeugnisse

Die letzten Überreste bilden die Keller unter der Scheune. Heute erinnert noch der Straßenzug Geyerschloss an das ehemalige Anwesen.

Siehe auch

Quellen

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