Evangelisch-Lutherische Kirche (Lindflur)
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche Lindflur ist eine Evangelisch-Lutherische Pfarrei im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk Würzburg im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg.
Lage
Die Evang.-Luth. Filialkirche in Lindflur liegt in der Ortsmitte auf einer Anhöhe.
Geschichte
Die Kirche war im 14. Jahrhundert Urpfarrei für eine Reihe von Ortschaften. Auch wenn sich nach und nach bis auf Albertshausen alle Ortschaften auflösten, blieb es bis zur Reformationszeit Pfarreisitz. Da jedoch das Benediktinerkloster St. Burkard das Pfarrbesetzungsrecht ausübte, konnten zunächst evangelische Gottesdienste nur im Schloss Albertshausen abgehalten werden. Daher verlegte sich der Pfarrsitz automatisch in das Nachbardorf. Vermutlich wegen der Zerstörung der Reichenberger Schloßkapelle 1525 im Bauernkrieg wurde Lindflur 1531 die Begräbnisstätte derer von Wolffskeel. In der Kirche ist ein Epitaph aus dem Jahr 1562 erhalten, das die „Frawe Anna Wolffskelin“ und ihren Gemahl darstellt 1567 setzte sich die evangelische Konfession endgültig in der Bevölkerung durch.
Am 11. Mai 2017 wurde wegen dringender Sanierungsarbeiten die 8 Tonnen schwere Turmspitze mit einem Schwerlastkran abgenommen. Im November 2017 war die Sanierung abgeschlossen. [1]
Baubeschreibung
Das Gebäude ist eine Chorturmkirche mit Spitzhelm, rechteckiger Saalbau mit Satteldach. Die evangelisch-lutherische Filialkirche stammt im Fundament des Turms aus dem Mittelalter. 1596 erhielt der alte Wehrturm eine Kirchturmspitze im Echterstil und das Langhaus wurde angebaut.
Innenraum
1782 wurde der Kircheninnenraum erheblich umgestaltet. Die Kirche erhielt einen Kanzelaltar und eine durchgehende Empore, die aus architektonischer Sicht unter den geringen Platzverhältnissen litt.
Geläut
Der Kirchturm trägt beachtliche sechs Glocken.
- Gl. 1 | Christusglocke | g' | 490 kg | 1005 mm | Karl Czudnochowsky, Erding (1951)
- Gl. 2 | Betglocke | c | 199 kg | 777 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1958)
- Gl. 3 | Zuversichtsglocke | d | 188 kg | 690 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1958)
- Gl. 4 | Hoffnungsglocke | e | 141 kg | 616 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1958)
- Gl. 4 | Wort-Gottes-Glocke | g | 90 kg | 542 mm | Gebr. Rincker, Sinn (1958)
- Gl. 6 | Marienglocke | a | 524 mm | vermutl. Nürnberger Schule (1451)
Glockengeläut (Video)
„Lindflur (WÜ) Glocken der evang.-luth. Pfarrkirche (Turmaufnahme)“ von glockenzeit
(Mit dem Start des Videos stimmen Sie der Weiterleitung und Übermittlung von Daten an YouTube zu.)
Bildergalerie Außenbereich
Epitaph von Freiherr Neidhard von Wolffskeel an der Westseite der Kirche
Seelsorgsgebiet
Die Lindflurer Kirche ist eine Filialkirche der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Reichenberg und für die evangelischen Christen aus dem Ortsteil Lindflur der Marktgemeinde Reichenberg zuständig.
Gottesdienste
- Siehe Aushang
Siehe auch
- Baudenkmäler in Reichenberg
- Evangelisch-Lutherisches Dekanat Würzburg
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Evang.-Luth. Kirchengemeinde Reichenberg
- Kriegerdenkmal Lindflur
- Lindflur
Quellen und Literatur
- Ulrich Rüthel: Lindflur - Ein Dorf in der Idylle
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Reichenberg, Nr. D-6-79-176-16
- Adolf Keßler und Heinrich Jülichs: Lindflur - ein Dorf im Wandel der Zeit. Lindflur 2018, S. 25 f.