Julius Friedrich Reichsfreiherr Wolffskeel zu Reichenberg

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Julius Friedrich Reichsfreiherr Wolffskeel zu Reichenberg

Julius Friedrich Reichsfreiherr Wolffskeel zu Reichenberg (* 1628; † 1704) war Hofratspräsident der Markgrafschaft Ansbach und übte die Herrschaft über Lindflur aus.

Familiäre Zusammenhänge

Julius Friedrich entstammt der fränkischen Uradelsfamilie Wolfskeel und war der letzt geborene Sohn von Reichsfreiherr Erhard von Wolffskeel mit Sitz in Rottenbauer. Er erhielt Lindflur zugeteilt, obwohl sich sein Wohnsitz zunächst im Nordflügel von Schloss Reichenberg befand.

Leben und Wirken

Julius Friedrich war Oberamtmann und Hofratspräsident im Fürstentum Brandenburg-Ansbach von 1674 bis 1703. In dieser Eigenschaft war er ranghöchster Hofdiener, mit einem Kanzler vergleichbar und überwachte alle Verwaltungs-, Polizei-, und Justizangelegenheiten im Fürstentum. Da er sich mit seinem Bruder Phillip das Schloss Reichenberg teilen musste und dieser Umstand bei Repräsentationsanlässen hinderlich war, beschloss Reichsritter Julius Friedrich sich ein seinem Lindflur ein eigenes Schlösschen zu bauen, das von vornherein als Nebenwohnsitz geplant war.

Als Oberamtmann und Hofratspräsident des Fürstentums Brandenburg-Ansbach war er maßgeblich daran beteiligt, die Ansiedlung von Hugenotten, also protestantischen Glaubensflüchlingen aus Frankreich zu bewerkstelligen und ihnen eine schnelle Integration unter Beibehaltung sprachlicher und ständischer Autonomie zu ermöglichen. Um 1700 siedelte er auch in Lindflur wegen ihres Glaubens geflüchtete Hugenotten an. Im Hochstift Würzburg hielt er das gemischte Amt Homburg am Main (Würzburg, Castell, Wertheim), wo er in der Burg das Hofgut erwerben konnte. Der Verkauf dieses Hofguts 1733 ermöglichte erst die Finanzierung des Baus der evangelischen Kirche in Reichenberg.

Das bis 1693 fertiggestellte Schlösschen in Lindflur stellte für Julius Friedrich eine Art Sommerfrische dar, denn er ließ einen Kutschenweg von der Landstraße her erstellen und einen Barockgarten bei der Einfahr anlegen, für dessen sorgfältige Pflege er einen Gartenbaumeister aus Erlangen engagierte. Leider existiert kein Plan und keine Zeichnung von diesem Schlösschen, aber es lässt sich gut anhand der Rechnungen dokumentieren.

Siehe auch

Quellen und Literatur

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