Bahnhof Seligenstadt

Lage: Seligenstadt, Bahnhof 4, 97279 Prosselsheim
Bahnsteiggleise: 2 Außenbahnsteige mit 170 m Länge
Kategorie: 5, nicht barrierefrei
Aktuelle Abfahrten Ankünfte
Infos der DB Stationsdatenbank Bayern
Gleisplan von DB Netze OpenRailwayMap
Kursbuchstrecke: Würzburg-Bamberg (KBS 810) (km 82,784)
Bahnlinie: RB 53, (RE 55)
Bus: Buslinie 441
Parkplätze: 48 PKW, 2 Behind., 60 Fahrrad
Eröffnung: 1. Juli 1854
Geographische Höhe: 281 m

Bahnhof Seligenstadt Einfahrt RB 53 nach Würzburg 2023

Laut Kategorisierung der Deutschen Bahn handelt es sich beim Bahnhof Seligenstadt um einen Haltepunkt der Bahnhofskategorie 5, was einem ländlichen Bahnhof mit minimaler Ausstattung entspricht.

Lage

Der Bahnhof befindet sich etwa einen halben Kilometer nordwärts des namensgebenden Guts Seligenstadt nahe der Straßenbrücke der Staatsstraße 2260, westlich der Kreisstraße WÜ 5.

Bildergalerie

Bahnhofsgebäude 2021
Bahnhofsgebäude Nordwestansicht 2023
Bahnhofsgebäude Südwestansicht 2023
Bahnhofsgebäude Westseite 2023
Bahnhofsnebengebäude Westseite 2023
Bahnhofsgebäude 2020
Gleis 3 nach Norden 2023
Gleis 2 nach Süden 2023
Gleis 3 nach Süden 2023
Fußgängerunterführung Ost 2023
Fußgängerunterführung 2023
Fußgängerunterführung West 2023
Verladestation Nordseite 2023
Verladestation Westseite 2023
Verladestation Südwestseite mit Prellbock Gleis 1 2023
Verladestation Südseite mit Abstellgleisen 2023
Zufahrt Abstellgleise 2023

Geschichte

In der ursprünglichen Stationsplanung der Ludwigs-Westbahn von 1846 war nicht Seligenstadt sondern Oberpleichfeld als Anhaltstelle geplant und sollte an der nach Prosselsheim und Volkach führenden Straße (an der heutigen Straßenbrücke der Kreisstraße WÜ 3) liegen. ^[1] Auf „allerhöchste Bestimmung“ hin wurde stattdessen die Station Seligenstadt gebaut, die verkehrsgünstiger an der Distriktsstraße (heutige Staatsstraße 2260) von Kürnach nach Prosselsheim lag. ^[2] Diese Entscheidung erscheint zunächst überraschend, da sich an der Stelle damals kein einziges Haus befand. Den Nachweisungen über den Betrieb der Königlich-Bayerischen Verkehrsanstalten der Jahre 1856 bis 1882 ist zu entnehmen, dass die Einnahmen aus dem Personen- und Güterverkehr diejenigen aus den benachbarten Stationen Bergtheim und Rottendorf deutlich überstiegen. Die wichtigsten Frachtgüter waren Feldfrüchte, Bier und vor allem Wein. Daher war die zentrale, verkehrsgünstige Lage zwischen Kürnach und der Volkacher Mainschleife tatsächlich ein Standortvorteil. Zur besseren Anbindung von Prosselsheim und der Orte an der Mainschleife wurde später die Mainschleifenbahn gebaut.

Der Bahnhof wurde am 1. Juli 1854 in Betrieb genommen mit Eröffnung des Abschnitts Schweinfurt-Rottendorf der Ludwigs-West-Bahn. 1877 gab es ein Ausweichgleis von 450 m Länge sowie zwei Sackgleise mit zusammen 90 m Länge. ^[3] Der Bahnhof Seligenstadt besteht heute aus dem historischen Bahnhofsgebäude und zwei Außenbahnsteigen (Gleis 2 und 3) an den Durchgangsgleisen. Gleis 1 war bis 1968 Abfahrtsbahnsteig für Züge der Mainschleifenbahn. Danach wurde das Gleis zum Stumpfgleis umgebaut und die Abzweig-Weiche im nördlichen Gleisvorfeld ausgebaut. Aus diesem Grunde wurde als Zustiegsmöglichkeit der Haltepunkt Seligenstadt Mainschleifenbahn rund 250 m nördlich errichtet, der durch einen Fußweg unter der Straßenbrücke der Staatsstraße 2260 zu erreichen ist. Inzwischen wurde Gleis 1 im Bahnsteigsbereich abgebaut und endet wie Gleis 11 an der Verladestation.

Im Sommer 1935 wurde westlich des Bahnhofs Seligenstadt ein Fliegerhorst der Luftwaffe gebaut. Zur Versorgung des Flugplatzes mit Munition, Treibstoff, militärischem Gerät und Nahrung war der Flugplatz mit einem eigenen Stichgleis versehen, das etwa 0,5 Kilometer südlich des Bahnhofsgebäudes von der Bahnstrecke Würzburg-Bamberg abzweigte.

Seit 2014 sind das Bahnhofs- sowie das nördliche Nebengebäude in Privatbesitz. Ehemalige Einrichtungen der Bahn wurden zurückgebaut und sind der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Bahnhofsgebäude

Die drei Bahnhofsgebäude stehen unter Denkmalschutz mit folgender Beschreibung: „Bahnhofsgebäude, dreigeschossiger, verputzter Massivbau mit flachem Walmdach sowie leicht vorspringenden Seitenrisaliten, 2. Hälfte 19. Jh.; zugehöriges Nebengebäude; ehem. Verladestation, eingeschossiger Ziegelbau mit Satteldach und Lisenengliederung, um 1900.“

Ausstattung

Der Bahnhof ist mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem, einem Blindenleitsystem auf den Bahnsteigen, Fahrscheinautomaten für den Nahverkehr, Fahrplanaushängen und SOS-Info-Säulen ausgestattet. Neben dem Bahnhof gibt es 48 Park&Ride-Parkplätze und zusätzlich zwei Behindertenparkplätze sowie 60 Fahhradparkplätze. Der Bahnhof Seligenstadt ist nicht barrierefrei. Der westliche Bahnsteig 3 ist nur durch die 2008 errichtete Bahnsteigunterführung erreichbar.

Verbindungen

Bahnlinie Schlüchtern-Würzburg-Bamberg (RB 53, im 60-Minuten-Takt, in Stoßzeiten 30-Minuten-Takt)

Fahrplan

Fahrplanauskunft in und um Würzburg

Umsteigemöglichkeit

Nächste Bushaltestelle:

Seligenstadt/Bahnhof

Siehe auch

Quellen

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Prosselsheim, Nr. D-6-79-174-41
Bahnhof Seligenstadt im DenkmalAtlas 2.0
Christine Demel: 1250 Jahre Prosselsheim mit Seligenstadt und Püssensheim – Vom Königshof und Schloss Prosselsheim zur Amtskellerei Balthasar Neumanns – Geschichte und Geschichten aus drei Orten der Gäuhochfläche Mainfrankens. Gemeinde Prosselsheim, Prosselsheim 1992.

Weblinks

Einzelnachweise

Kartenausschnitt

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[1] Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten des Königreichs Bayern, 1846, S. 88

[2] Würzburger geographische Arbeiten, Bd. 48-49, 1979, S. 190

[3] Verzeichniss der nutzbaren Längen der Ausweichspuren, sowie der Nebengleise und der Doppelbahn-Strecken &c. &c. auf den K. B. Staatseisenbahnen vom Januar 1877

[1]

[2]

[3]