Wüstenzell
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Wüstenzell | |
Ortstyp | Ortsteil |
Gemeinde | Holzkirchen |
Verwaltungsgemeinschaft | Helmstadt |
Landkreis | Würzburg |
Regierungsbezirk | Unterfranken |
Freistaat | Bayern |
Land | Deutschland |
Kfz-Kennzeichen | WÜ |
Fläche | 3,24 km² |
Einwohner | 450 |
Eingemeindung | 1. Mai 1978 |
Ehemaliges Wappen | |
Wüstenzell ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Holzkirchen im Landkreis Würzburg.
Lage
Wüstenzell liegt im westlichen Landkreis Würzburg an der Staatsstraße 2310 nahe der Landesgrenze zu Baden-Württemberg und ist heute Ortsteil von Holzkirchen. Nachbarorte sind Dertingen (Baden-Württemberg) im Westen, Holzkirchen im Osten und Holzkirchhausen im Süden. Südlich fließt der Aalbach durch das Dorf. Seit 2016 gehört Wüstenzell zur Streckenführung der Romantischen Straße.
Geschichte
Die Entstehung der Siedlung wird für das 8. Jahrhundert n. Chr. angenommen, als das Dorf in Aufzeichnungen des Klosters Fulda erwähnt wird, das die Bevölkerung dem Kloster Holzkirchen zu Frondiensten verpflichtete. Als Fulda seit dem 12. Jahrhundert politisch in den Hintergrund zu treten begann, hatten die Lehensleute der Reichsabtei dieser weitgehend ihre Grundherrschaft entfremdet. Fast überall im Bereich von Holzkirchen-Wüstenzell erschien die Grafschaft Wertheim als Besitznachfolger der Benediktinerabtei. 1359 gehörte der Ort zum Cent Remlingen. Hier befand sich eine Zollstation der damaligen Besitzer, der Grafen von Wertheim, an der Straße von Würzburg nach Wertheim. Nach dem Aussterben des Grafengeschlechts 1556 machten sowohl das Hochstift Würzburg, als auch die Propstei Fulda ihre Ansprüche an den Wertheimer Besitzungen geltend.
Die ehemals eigenständige Gemeinde Wüstenzell gehörte zum Alt-Landkreis Marktheidenfeld und wurde, wie auch Holzkirchen, 1972 durch die Landkreisreform dem Landkreis Würzburg zugeteilt. Seine Selbstständigkeit verlor der Ort 1978 mit der Eingemeindung nach Holzkirchen.
Wappen
Blasonierung
Geteilt von Weiß und Blau; oben ein schwarzes Tatzenkreuz, unten eine silberne heraldische Rose.
Wappendeutung
Das schwarze Tatzenkreuz ist das Wappen der Abtei Fulda und bezieht sich auf die seit dem 8. Jahrhundert bestehende Verbindung zu diesem Kloster. Die Rose sowie die Farben Blau und Gold sind dem Wappen der Grafen von Wertheim entnommen, zu deren Herrschaftsgebiet Wüstenzell einst gehörte.
Namensherkunft
Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf „Zell“ oder „Bösenzell“ genannt. [1] Später setzte sich der Name „Wüstenzell“ durch, der wie Bösenzell eine wüste, öde, unbebaute Gegend bezeichnet. [2]
Religion
- Katholische Filialkirche St. Maria und St. Johannes der Täufer mit Friedhofskreuz aus dem Jahr 1866
- Die Verstorbenen des Ortes werden auf dem Friedhof Wüstenzell bestattet.
Sehenswertes
- Wüstenzeller Mühle (Getreidemühle, Mühlenweg 17, Inhaber: Roland Müller)
- Gasthaus zum grünen Baum (geschlossen)
Vereine
- Freiwillige Feuerwehr Wüstenzell mit First Responder (Helfer vor Ort, kurz HvO)
- Liederkranz Wüstenzell
- Radler Club Grenzland-Franken Wüstenzell e.V.
- Schwimmclub Wüstenzell e.V.
- Soldatenkameradschaft Wüstenzell
- Vereinsring Wüstenzell (vereinsübergreifender Zusammenschluss)
- Wüstenkicker (Hobby-Fußballmannschaft)
Persönlichkeiten
- Hugo Karpf, Politiker
Bildung und Kinderbetreuung
- Krabbelgruppe im alten Rathaus Wüstenzell
Verkehr
Wüstenzell wird von der Staatsstraße 2310 geteilt. Im Ort kreuzt sich diese mit der Kreisstraße WÜ 59. Anschluss an das Bundesfernstraßennetz besteht über die Anschlussstelle Wertheim/Lengfurt der Bundesautobahn 3.
ÖPNV
Nächste Bushaltestelle: | Wüstenzell/Ort |
Unternehmen
- Noxum (Zweigbetrieb von Noxum Würzburg)
- Raiffeisenbank Höchberg e.G. (Frankenstr. 20)
- Roth Senger Sonnenschutztechnik
Siehe auch
- Landkreis Würzburg
- Verwaltungsgemeinschaft Helmstadt
- Alt-Landkreis Marktheidenfeld
- Romantische Straße
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Johann Georg Friedrich Jacobi: „Neue Sammlung geographisch-historisch-statistischer Schriften“, Bd. 3, 1784, S. 281
- ↑ „„Wüsten“ stehet manchen Oertern nur zufälliger Weise vor, um anzuzeigen, daß sie ungebauet gelegen.” Ch. L. Eber: „Geographisches Reise- Post- und Zeitungs-Lexicon von Teutschland“ 1756, S. 458 Das würtzburgische Wüstenzell wird hier Hohenburg zugeordnet, was sich auf Homburg am Main bezieht. „Topographisches Reise-, Post- und Zeitungslexicon von Deutschland“ 1782, S. 561