Grafschaft Wertheim
Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.
Die Grafschaft Wertheim war im Mittelalter ein Territorium des Heiligen Römischen Reiches im heutigen Unterfranken, das sich im Besitz der Grafen von Wertheim befand. Teile der Grafschaft lagen im heutigen westlichen Landkreis Würzburg.
Geschichte
Die ab 1132 als Grafen von Wertheim auftretende Adelsfamilie hatte ihren Sitz auf namensgebender Burg in Wertheim am Main. Die Stammlande lagen im Südosten des Mainvierecks und am Unterlauf der Tauber. Namensgebend war die Marktsiedlung Wertheim. Die Wertheimer standen seit der Herrschaft von Konrad III. in einem intensiven Verhältnis zum Königtum, was für den Ausbau der Grafschaft zu einer geschlossenen Landesherrschaft förderlich war. Ansprüchen des Hochstifts Würzburg konnten die Grafen entgegenwirken.
Die Grafschaft Wertheim kam seit der Heirat von Graf Ludwig von Löwenstein (* 1530; † 1611) mit Anna Gräfin von Stolberg-Wertheim und Rochefort im Jahr 1590, der Erbin der Grafschaften Wertheim und Rochefort nannte sich die Familie Löwenstein-Wertheim. Die katholische Linie wurde 1712, dank ihrer praktizierten Kaisernähe in den Fürstenstand erhoben. Die evangelische Linie wurde erst 1812 im Königreich Bayern zu Fürsten. Zwischenzeitlich waren jedoch mit Rochefort (Belgien) und Virneburg die Besitzungen verloren gegangen, die bislang namensgebend für die beiden Linien gewesen waren.
Ehemalige Herrschaftsgebiete
- Greußenheim
- Oberaltertheim
- Remlingen
- Uettingen (teilweise)
Ende der Grafschaft Wertheim
1806 wurde mit dem Ende des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation” die Grafschaft aufgelöst. Ein Teil der Grafschaft kam zum Großherzogtum Baden (u.a. Greußenheim), ein Teil zum Königreich Bayern (u.a. Uettingen).
Ehrenamt
Der Herrscher der Grafschaft hatte das Amt des Erbkämmerers im Hochstift Würzburg inne. Das Amt ging nach dem Aussterben der Grafen 1590 auf das Fürstentum Löwenstein-Wertheim über.
Siehe auch
Quellen
- Hermann Ehmer: Geschichte der Grafschaft Wertheim. Verlag E. Buchheim, Nachf., Wertheim 1989