Straßenbahn
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Linie 1 | Grombühl - Sanderau |
Linie 2 | Hauptbahnhof - Zellerau |
Linie 3 | Hauptbahnhof - Heuchelhof |
Linie 4 | Sanderau - Zellerau |
Linie 5 | Grombühl - Rottenbauer |

Das Würzburger Straßenbahnnetz umfasst die Linien 1 bis 5, welche die Würzburger Stadtbezirke Sanderau, Grombühl, Zellerau, Heidingsfeld, Heuchelhof und Rottenbauer mit der Altstadt verbinden. Eine sechste Linie durch das Frauenland ist in Planung. Von Würzburgern wird die Straßenbahn meist nur Straba (mit kurzem a) genannt.
Die Straßenbahn verkehrt nur innerhalb der Stadtgrenzen (Gemarkungen Würzburg, Heidingsfeld und Rottenbauer). Alle Stationen befinden sich innerhalb des Tarifbereichs Großwabe Würzburg.
Streckennetz
Einen Übersichtsplan des NVM über das Liniennetz der Straßenbahn gibt es hier.
Sanderau
Anbindung durch die Linie 1 und 4. Ab der Haltestelle Dom verkehrt die Linie 1 über den Hauptbahnhof nach Grombühl, die Linie 4 über das Congress Centrum in die Zellerau. Endhaltestelle ist die Königsberger Straße mit einer Wendeschleife. In der Sanderau befindet sich zudem der Betriebshof der WSB in der Friedrich-Spee-Straße.
Grombühl
Der Stadtbezirk Grombühl ist mittels der Linien 1 und 5 ans Straßenbahnnetz angeschlossen. Beide verkehren zum Hauptbahnhof, Linie 1 weiter in die Sanderau, Linie 5 über Heidingsfeld und Heuchelhof bis Rottenbauer. Innerhalb des Grombühl verkehrt die Straßenbahn eingleisig in einem Ringverkehr. Nach Osten durch die Petrinistraße und parallel durch die Robert-Koch- und Matterstockstraße wieder Richtung Westen. Beim Wagnerplatz treffen die Stränge wieder aufeinander. Endhaltestelle ist die Pestalozzistraße.
Zellerau
Endhaltestelle in der Zellerau ist Mainaustraße. Es verkehren die Linien 2 (zum Hauptbahnhof) und 4 (in die Sanderau). Im Schwachlastverkehr fährt nur die Linie 4, ergänzt um eine Schleife zum Hauptbahnhof.
Heidingsfeld
Ab dem Sanderring zweigen die Linien 3 und 5 über die Löwenbrücke ab und verkehren entlang der Mergentheimer Straße nach Heidingsfeld. Zentrale Umsteigestation zu mehreren Buslinien ist dort die Haltestelle Reuterstraße. Die Strecke zum Heuchelhof wurde 1989 eröffnet und zweigt von der Heidingsfelder Trasse vor dem Zentrum ab. Die Verlängerung nach Rottenbauer erfolgte 1997. Bis 2001 befand sich die Endstation der Linie 3 am Heidingsfelder Ostbahnhof, wegen der höheren Nachfrage wurde die Linie 3 aber zum Heuchelhof umgeleitet. Mit der Linie 3 kann man einerseits den Heuchelhof, andererseits den Hauptbahnhof erreichen. Die Linie 5 führt darüber hinaus bis Rottenbauer bzw. Grombühl.
Heuchelhof
Die Endhaltestelle der Linie 3 Heuchelhof-Hauptbahnhof befindet sich am Athener Ring. Die Linie 5 Grombühl-Rottenbauer zweigt am Madrider Ring ab.
Rottenbauer
Die Linie 5 endet mit einer Wendeschleife an der Haltestelle Rottenbauer. Die längste Linie des Straßenbahnnetzes verkehrt bis Grombühl.
Linienübergreifende Umläufe
Am Hauptbahnhof linienübergreifende Umläufe bilden die Linien 2 und 3. Weiterhin bilden die Linien 1, 4 und 5 werktags einen gemeinsamen Umlauf.
Nachtverkehr
In der nächtlichen Betriebspause der Straßenbahn verkehren zwischen ca. 1 Uhr und 5.30 Uhr die Nachtbuslinien mit mehreren Routen.
Fahrgastinformation
Für Auskünfte steht das WVV-Kundenzentrum Domstraße 26 (Ecke Sternplatz) von Montag bis Freitag (8:30-18:00 Uhr) zur Verfügung. Die WVV bietet darüber hinaus mehrere Service-Rufnummern. [1]
Kinderstimmen in Bussen und Bahnen
Von 2009 bis 2025 wurden die Haltestellen in Würzburgs Bussen und Straßenbahnen von Kinderstimmen angesagt. Zur besseren Verständlichkeit auch im Hinblick auf gesetzliche Anforderungen an die Barrierefreiheit im ÖPNV wurden die Ansagen auf eine synthetische, sehr natürlich klingende, weibliche Stimme umgestellt. [2]
Dynamische Fahrgastinformation
An vielen Würzburgern Haltestellen sind digitale Anzeigetafeln installiert, welche von der Leitzentrale per Funk gesteuert werden. Links steht die Linie, in der Mitte das Ziel und rechts die Abfahrts-Uhrzeit bzw. die Zahl der verbleibenden Minuten bis zur Abfahrt.
Fahrgastinformation am Hauptbahnhof
Eingeschränkter Fahrplan
Seit 2010 wurde der Verkehr auf den Straßenbahn- und einigen Buslinien während der Sommerferien auf einen speziellen Ferienfahrplan umgestellt. Es verkehren in dieser Zeit nur zwei Straßenbahn-Linien:
- Linie 4: Sanderau-Zellerau (immer über Hauptbahnhof)
- Linie 5: Rottenbauer-Grombühl (immer über Athener Ring)
Der Fahrplan der beiden Linien wurde dafür verändert. In der Zeit von 6-19 Uhr verkehren die beiden Linien Montag bis Freitag im 10-Minuten-Takt. Die Fahrplanänderung betrifft auch einige Buslinien.
Im Jahr 2020 wurde der Ferienfahrplan ausgesetzt; es entfallen nur einige vereinzelte Schul-Zusatzfahrten. [3]
Der eingeschränkte Fahrplan wurde am 6. November 2023 nach einem Defekt an einem Fahrwerk eines einzelnen Straßenbahnfahrzeugs der Baureihe GT-N und der vorsorglichen Stilllegung aller Fahrzeuge dieser Baureihe wieder eingeführt. [4]
Geschichte
- ► Siehe: Geschichte der Straßenbahn
Eine Pferdebahn entstand 1891 und wurde 1892/93 mit 14 Wagen in Betrieb gesetzt. Die erste Linie führte von der Polizeistation Sanderau (Beginn der Virchowstraße) bis zur oberen Juliuspromenade - und kurz darauf bis zum neuen Bahnhof. Die zweite Strecke verkehrte vom Dom über Eichhorn- und Semmelstraße zum Friedhof. 1898 erhielt die Sanderauer Linie einen Abzweig Richtung Am Exerzierplatz und Weingartenstraße.
Mit der Gründung der „Würzburger Straßenbahn AG“ wurde im Jahr 1899 die „Elektrische“ eingeführt. Bis September 1900 waren alle Linien umgebaut und mit elektrischen Leitungen versehen, sodann wurde der Pferdebahnbetrieb eingestellt.
Im Jahr 1909 bestehen vier Linien: Bahnhof - Sanderau, Grombühl - Zellerau ergänzt durch die Trasse Wörthstraße - Oberzell und Bahnhof - Steinbachtal mit der Endhaltestelle am Waldhaus in den Steinbachtal-Anlagen.
Ab 1920 wurde der gesamte Betrieb ausgesetzt, 1924 wieder aufgenommen mit der Gründung der „Neue Würzburger Straßenbahnen GmbH“. 1925 öffnete die Verlängerung der Grombühler Linie zum Klinikviertel, seit 1929 fährt die Straßenbahn bis nach Heidingsfeld. Diese Linie wurde 1989 bis zum Heuchelhof und 1997 schließlich bis Rottenbauer verlängert.
Planungen
Linie 6
In Planung befindet sich eine sechste Straßenbahnlinie, sie soll die Universität am Hubland, sowie den neu entstehenden Stadtteil auf dem Gebiet der ehemaligen Leighton Barracks anbinden. Die Trasse soll an der Residenz entlang über das Frauenland verlaufen. Die eigentliche Fertigstellung bis zur Landesgartenschau 2018 konnte nicht eingehalten werden. [5] Der Stadtrat stimmte im Juli 2011 mit großer Mehrheit für die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens.
- ► Alle Informationen zur Straßenbahn ins Frauenland und Hubland unter wvv.de/hublandlinie
Grombühl
Die Straßenbahngleise im Grombühl werden an der Josef-Schneider-Straße bis in die Oberdürrbacher Straße um 1,3 km verlängert. Am Streckenende ist eine Wendeschleife mit ca. 90 Park&Ride-Stellplätzen geplant. [6] Am 9. Juni 2016 hat der Stadtrat einstimmig den Bau und die Finanzierung der Erweiterung der Straßenbahnlinien 1 und 5 für rund 27 Millionen Euro beschlossen. [7] Bis 2021 sollten damit das Zentrum für Operative Medizin und Zentrum für Innere Medizin der Universität an das Straßenbahnnetz angeschlossen sein. [8] Im Februar 2019 war mit einem symbolischen Spatenstich im Garten der Universitäts-Frauenklinik in der Josef-Schneider-Straße der Startschuss für den Bau des so genannten Medienkanals entlang der Josef-Schneider-Straße gefallen. Dieser rund 16,1 Millionen Euro teure und 620 Meter langen Medienkanal ist die Voraussetzung für die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinien bis zu ZIM und ZOM. Er nimmt alle Versorgungsleitungen der Universitätskliniken auf, die jetzt noch unter der Straße verlegt sind, und dem Bau der Schienenverlängerung im Wege stehen. [9]
Die Untergrundarbeiten des Universitätsklinikums zur Vorbereitung der Bauarbeiten für die Linienerweiterung Richtung Grombühl / Universitätskliniken waren im Februar 2023 größtenteils abgeschlossen. Um das Baufeld vorzubereiten und freizumachen, wurden Anfang Februar die ersten Bauarbeiten der Würzburger Straßenbahn durchgeführt. Zur Vorbereitung der Tiefbaumaßnahmen, die noch 2023 beginnen sollen, sind zunächst Rodungs- bzw. Fällarbeiten in definierten Teilbereichen entlang der Strecke nötig. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei darauf, dass nur die Flächen gerodet werden, die tatsächlich für die Bauarbeiten 2023 notwendig sind. Für die Arbeiten wird ein Fachbüro mit der ökologischen Baubegleitung beauftragt, um sicherzustellen, dass mögliche Lebensräume für die ansässigen Tierarten bewahrt werden und keine Tiere zu Schaden kommen.
Tierwohl und Pflanzenschutz spielen bei dieser Baumaßnahme eine große Rolle. So findet parallel in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Würzburg eine weitere vertiefende artenschutzfachliche Prüfung statt. Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz wird dabei die Ansiedlung von Feldhamstern, Zauneidechsen und Haselmäusen genau überprüft, um den Schutz von Lebensraum zu gewährleisten. In der ersten Phase werden 24 Bäume gefällt. Außerdem werden rund 850 Quadratmeter Hecken und Gehölzflächen gerodet. Die Planung sieht vor, dass der Großteil der Bäume, der neu gepflanzt wird, auch wieder entlang der neuen Trasse gepflanzt werden soll.
Ab Ende Februar werden erste Kanalbauarbeiten für die Linienerweiterung beginnen. Diese Arbeiten werden gemeinsam mit dem Helmholz-Institut durchgeführt, um den geplanten Neubau auf dem UKW-Gelände bereits an das öffentliche Kanalnetz anzubinden und zukünftige Beeinträchtigungen zu minimieren.
Ziel der Straßenbahn-Erweiterung ist die vollständige Anbindung des Uniklinikums an die Straßenbahn und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs für eine zukunftsgerechte Infrastruktur. Vor allem die mehr als 6.500 Beschäftigten des Universitätsklinikums und die jährlich mehr als 332.000 Patientinnen und Patienten sowie deren Besucherinnen und Besucher profitieren besonders von der Verlängerung der Straßenbahnlinie - auch im Hinblick auf die geplante Erweiterung der Uniklinik Nord. Zusätzlich verbessert sich zukünftig die Verkehrssituation für die Anwohner/innen.
- ► Alle Informationen zur Erweiterung der Straba-Linie 1/5 unter wvv.de/grombuehlerweiterung
Betriebshöfe
Die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) besitzt in Würzburg mehrere Betriebshöfe: Stammsitz ist der Betriebshof Sanderau in der Friedrich-Spee-Straße (Haltestelle Fechenbachstraße), der in seiner jetzigen Form 1984 fertiggestellt wurde und ist für die Unterbringung, Wartung und Reparatur von etwa 30 Straßenbahnwagen und 75 Stadtbussen konzipiert ist. Der Betriebshof Heuchelhof-Rottenbauer wurde im Jahr 1989 nach der Erweiterung des Liniennetzes als Zweigbetrieb der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) in der Stauffenbergstraße/Ecke Delpstraße (Haltestelle Delpstraße) im Stadtbezirk Heuchelhof in Betrieb genommen. Am Heuchelhof befindet sich im Gewerbegebiet der Busbetriebshof in der Delpstraße 18.
Fuhrpark

Für den regulären Betrieb verfügt die Würzburger Straßenbahn über 40 Strabazüge. [10] Alle Fahrzeuggattungen besitzen die übliche Spurweite von 1.000 Millimeter (Deutsche Bahn: 1435 Millimeter) und erhalten ihren Strom über 750 Volt Gleichstrom-Oberleitungen.
- Die neuesten 20 Wagen vom Typ LHB/Siemens GT-N (Baujahr 1996) wurden zur Eröffnung der Rottenbauerer Straba-Anbindung erworben. Sie tragen die Nummern 250 bis 269. Die Bahnen sind komplett niederflurig angelegt. Sie sind sechs-achsig und bestehen aus fünf durch Gelenk verbundenen Wagenteilen. [11] Ihre Maße sind mit 28,81 Meter Länge und 2,40 Meter Breite angegeben.
- Mit dem Linienausbau zum Heuchelhof erwarb die WSB die ersten Bahnen mit einem Niederflurbereich in der Mitte. Es handelt sich dabei um 14 acht-achsige Wagen von Linke-Hofmann-Busch (LHB) und Siemens mit 32 m Länge und 2,40 m Breite (Bautyp GT-E, Baujahr 1988/89). Sie sind mit den Nummern 201 bis 214 im regulären Betrieb und erkenntlich an den spitz zulaufenden Front- und Heckteilen.
- Aus dem Jahr 1975 stammen vier dreiteilige Hochflurwagen des Typs GTW-D8 von Duewag/BBC. Sie tragen die Nummern 243-46. Weitere zwei Wagen desselben Typs stammen aus dem Jahr 1968 (Wagen 236 und 238). Diese waren ursprünglich nur zweiteilig und wurden zu Beginn der 1980er Jahre um ein (ebenfalls hochfluriges) Mittelteil ergänzt. Älteste Bahn im regulären Betrieb ist der Wagen Nummer 272, Duewag GT-H von 1962. Dieser stammt aus einer Serie von zwölf Straßenbahnen, die 1975 aus dem westfälischen Hagen nach Würzburg verkauft wurden. [11] Die Duewag kommen nur noch zu Stoßzeiten als Verstärker auf den Linien 1, 2 und 4 zum Einsatz. Für den Einsatz auf der Steilstrecke zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof sind sie nicht zugelassen.
Zusätzlich gibt es einen Schleifwagen (Duewag/BBC-GT6 von 1963) und eine E-Lok der Maschinenfabrik Emil Keßler, Esslingen von 1946. Als Partybahn Schoppen-Express verkehrt eine historische Straßenbahn aus dem Jahr 1955. Diese Bahn wird zur Weihnachtszeit immer zu einer Nikolaus-Bahn umgebaut.
Detaillierte Informationen und Fachberichte zu den Schienenfahrzeugen auf wuerzburger-strassenbahn.info.
Im Januar 2018 hatte der Würzburger Stadtrat grünes Licht für die Beschaffung neuer Niederflur-Straßenbahngelenktriebwagen gegeben. [12] Nach der europaweiten Ausschreibung für die neuen Fahrzeuge konnte die Leipziger Firma HeiterBlick GmbH mit ihrem Fahrzeug-Konzept überzeugen und erhielt den Zuschlag für die Lieferung der ersten 18 Straßenbahnen. Am 9. Dezember 2019 wurde der Vertrag zwischen der Würzburger Straßenbahn-GmbH (WSB) und der HeiterBlick GmbH bekräftigt.
In den hochmodernen barrierefreien Niederflurstraßenbahnen stehen je 76 Sitzplätze und 147 Stehplätze zur Verfügung. Jede Straßenbahn verfügt über eine Leistung von 760 Kilowatt (1033 PS) und hat ein Gewicht von 49,4 Tonnen. Besonders fahrgastfreundlich sind die beiden großen Sondernutzflächen für Rollstühle, Kinderwägen und Fahrräder im Fahrgastraum. Die Fahrzeuge werden mit großen Infotainment-Monitoren, Klimaanlage sowie 20 USB-Ladebuchsen ausgestattet.
Die Auslieferung der neuen Fahrzeuge sollte gestaffelt zwischen 2022 und 2023/2024 erfolgen. [13] Am 17. Dezember 2024 wurde der erste Gelenk-Triebwagen ausgeliefert. Die nächsten Schritte sind dann die Inbetriebnahmegenehmigung durch die Technische Aufsichtsbehörde sowie der Testbetrieb. [14]
Schwarzfahren
Etwa 800.000 Euro Schaden entstehen der Würzburger Straßenbahn GmbH jährlich durch Beförderungserschleichung. Zwei bis drei Prozent der kontrollierten Fahrgäste in Bus und Bahn sind laut WSB ohne gültigen Fahrschein unterwegs. Vier bis fünf uniformierte Mitarbeiter sind deshalb täglich in den Bussen und Bahnen zur Fahrkartenkontrolle unterwegs, in den Bussen muss zusätzlich vorne beim Fahrer eingestiegen werden. Wenn die Zahl der Schwarzfahrer steigt, wird die Kontrolldichte erhöht. Für das Fahren ohne Fahrschein wird seit 1. August 2015 ein erhöhtes Beförderungsentgelt von 60 Euro kassiert. [15]
Sonstiges
Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn
Die Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn e.V. (IWS) [16] ist ein unabhängiger und gemeinnütziger Verein, in dem sich Fahrgäste, Stadt- und Verkehrsplaner, Ingenieure und Politiker gemeinsam für die Förderung und den Ausbau des ÖPNV im Raum Würzburg einsetzen. Aktuelle Entwicklungen werden analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Der Verein sieht sich auch als Interessenvertretung der Fahrgäste gegenüber Politik, Verwaltung und Verkehrsbetrieben.
Lyrik in der Straßenbahn
Seit 1991 wurden unter dem Namen „Lyrik auf Achse“ verschiedenste Gedichte in den Wagen präsentiert. Diese der Unterhaltung und der Anregung zum Denken dienende kulturelle Aktion war eine Idee des Schriftstellers Karl Hochmuth. Die gesammelten Texte wurden jährlich in Lyrikbändchen mit dem Titel „WegWeisungen“ (mind. 4 Bände erschienen) publiziert. [17]
Artic Tram
Viel Aufmerksamkeit lenkten im Oktober 2014 die dreiwöchigen Versuchs- und Zulassungsfahrten des finnischen Straßenbahn-Prototypen Artic Tram mit der Wagennummer 402 auf sich. Der finnische Hersteller Transtech wollte einerseits Erkenntnisse über das strenge deutsche Zulassungssystem gewinnen, andererseits aber auch Erfahrungswerte für den Betrieb in Helsinki sammeln. Das Würzburger Straßenbahnnetz ähnelt nämlich dem der Verkehrsbetriebe Helsinki. Während des Testbetriebs wurden außerdem Fahrgastbefragungen durchgeführt, im Zuge dessen es eine Reise nach Helsinki zu gewinnen gab. Die Artic Tram kam in Würzburg sowohl bei den Fahrgästen, als auch beim Fahrpersonal sehr gut an. Ein Einsatz der Straßenbahn im regulären Betrieb in Würzburg ist jedoch fraglich, da die Einstiegshöhe im Vergleich zu den eingesetzten GTN- und GTH-Zügen etwa 7 cm höher ist. [18]
Die Würzburger Straßenbahn im Vergleich mit anderen deutschen Städten
Legt man die aktuellen amtlichen Einwohnerstatistiken der Bundesländer zugrunde, so kann man feststellen, dass Würzburg eine der kleinsten Städte in den alten Bundesländern (also auf dem Gebiet der Bundesrepublik von vor dem 3.Oktober 1990) ist, die noch ein eigenes Straßen- oder Stadtbahnnetz betreibt. [19] [20] Vergleichbar sind hier nur noch die Städte Ulm und Heilbronn (wobei es sich es sich im Fall von Heilbronn eigentlich nicht um ein eigenständiges Netz handelt, da die dortigen beiden Linien von der Zwei-System-Stadtbahn des Karlsruher Verkehrsverbundes KVV bedient werden). Sämtliche übrigen Städte in vergleichbarer Größenordnung in Westdeutschland haben in der Zeit von den 1950er- bis zu den 1980er-Jahren im Zuge der Planungen für die 'autogerechte Stadt' ihre Straßenbahnbetriebe stillgelegt. [21] Insofern stellt Würzburg mit seinem ununterbrochen erhalten gebliebenen städtischen Schienennetz durchaus eine Besonderheit in der westdeutschen ÖPNV-Landschaft dar, die sich gerade im Hinblick auf die aktuelle Thematik in Sachen Verkehrswende und Klimaneutralität als vorteilhaft erweist.
Siehe auch
Literatur
- Thomas Naumann: Die Würzburger Straßenbahn : Ein Gang durch hundert Jahre öffentlicher Nahverkehr, Würzburger Straßenbahn GmbH, Würzburg 1992
- 25 Jahre Würzburger Straßenbahn (1924-1949). Würzburg 1949
Weblinks
- Linien- und Aushangfahrplan
- Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn e.V.
- Würzburger Straßenbahn auf nahverkehr-franken.de (Fuhrparkliste mit Bildern)
- Die inoffizielle Website der Würzburger Straßenbahn
- Straßenbahn-Bilder aus den 1960er / 1970er Jahren
- Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken GmbH mit Fahrplanänderungen, Fahrplanauskunft und mehr
Einzelnachweise und Hinweise
- ↑ WVV-Adressen und Rufnummern
- ↑ Main-Post: „Keine Kinderstimmen mehr in Würzburgs Bussen und Bahnen: So klingen die neuen Ansagen und das sind die Gründe“ (19. Februar 2025)
- ↑ Pressemitteilung der WVV vom 24. Juli 2020
- ↑ Main-Post: „Massiver Straba-Ausfall in Würzburg: So geht es nun weiter“ (7. November 2023)
- ↑ wuerzburg-erleben.de: „Jusos: Warum Würzburg eine Straßenbahn zum Hubland braucht“ (8. Mai 2015)
- ↑ Main-Post: „Grombühl: Kliniktunnel bremst Straßenbahn-Verlängerung“ (21. Februar 2011)
- ↑ 41. Sitzung des Stadtrats am 9. Juni 2016: „Auszug - ÖPNV; Weiterführung der Straßenbahnlinien 1 und 5 im Bereich Josef-Schneider-Straße und Oberdürrbacher Straße; Bau- und Finanzierungsbeschluss“
- ↑ Main-Post: „Würzburg kann auch Straßenbahn“ (10. Juni 2016)
- ↑ Main-Post: „Linien 1 und 5 in Grombühl: Vertrag ist unterzeichnet“ (26. Dezember 2019)
- ↑ Zahlen und Daten der Würzburger Straßenbahn GmbH
- ↑ 11,0 11,1 Wagenparkliste Würzburger Straßenbahn GmbH bei tram-info.de
- ↑ Main-Post: „Die Straßenbahn braucht bald neue Züge“ (17. Januar 2018)
- ↑ Pressemitteilung der WVV: „Vertragsunterzeichnung für Bestellung von 18 neuen Straßenbahnen“ (9. Dezember 2019)
- ↑ Presseinformation der WVV: „Die erste GT-F Straßenbahn ist da!“ (18. Dezember 2024)
- ↑ Main-Post: „Straba-Kontrolleuren über die Schulter geschaut“ (26. Dezember 2014)
- ↑ Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn e.V.
- ↑ Otto Schmitt-Rosenberger: Würzburger Literaten : Die mit dem Herzen schrieben erschienen in Bayerisches Kulturmosaik Heft 1/1997 Stadtporträt Würzburg, S. 48
- ↑ Inoffizielle Website der Würzburger Straßenbahn: Artic Tram von Transtech zu Gast bei der Würzburger Straßenbahn (mit Video)
- ↑ Liste der Großstädte in Deutschland bei Wikipedia
- ↑ Stadtbahn-, Tram- & Trolleybusbetriebe in Deutschland auf strassenbahn-online.de
- ↑ Peter Waller: Unterwegs mit Bimmel, Rumpel und Elektrischer. Deutschlands Straßenbahnen der 50er, 60er und 70er Jahre. Verlag Transpress, Stuttgart 2017, ISBN: 3613715457