Maibäume

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Maibaum auf dem Marktplatz in Würzburg (2023)

Maibäume aufstellen gehört in ganz Franken und Bayern zu einer der beliebtesten Traditionen. Jährlich wird am 30. April bzw. 1. Mai an zentralen Plätzen in Orten der geschmückte und oft mit dekorativen Schildern verzierter Baum aufgestellt.

Geschichte des Maibaums

Ein Maibaum ist ein meist großer, hochstämmiger und verzierter Baum (häufig Birken) oder Baumstamm, der in der Regel am 1. Mai, in Franken bereits am Vorabend, aufgerichtet wird und dann in den „Tanz in den Mai“ übergeht. Ob die Tradition auf germanische Waldgottheiten oder auf christliche Riten zurückgeht ist nicht geklärt. Belegt ist die Tradition in Franken seit 1520. Hier sieht man die Bäume meist in weiß-rotem Streifendesign. Die Gestaltung ist von Ort zu Ort sehr unterschiedlich.

Traditionen rund um den Maibaum

Maitanz

Mit dem Aufstellen einher geht ein geselliges Fest, bei dem mit Volksmusik, Essen und Trinken Gäste und die einheimische Bevölkerung die Aufsteller anzufeuern. Oftmals werden danach traditionelle Bänder- und Volkstänze rund um den Baum dargeboten.

Maibaumklau

Die Maibaumtradition verlangt es, dass ein Maibaum in der Nacht nach der Aufstellung bewacht und so vor dem Diebstahl bzw. Umsägen geschützt wird. Trotz Bewachung kommt es häufig vor, dass Maibäume umgesägt und/oder gestohlen werden. Ursächlich kann hierfür auch eine fehlende Bewachung sein. Bei Rückgabeverhandlungen zwischen Besitzern und Eigentümern wird meist eine große Menge Bier und eine Brotzeit vereinbart, das dann bei der Übergabe gemeinsam verspeist und ausgetrunken wird. Als ehrenlos gilt es dagegen, die Polizei einzuschalten, weshalb Maibaumdiebstähle im Normalfall nicht angezeigt werden.

Maibaumloch

In einigen fränkischen Orten ist es auch ein (durchaus kontrovers gesehener) Brauch, das für den Maibaum vorgesehene Loch in der Nacht davor mit Beton, Jauche oder anderen unschönen Überraschungen zu füllen und so die Aufstellung des Maibaums zumindest zu erschweren. Auch in solchen Fällen ist es unüblich, die Polizei einzuschalten.

Maibaumklettern

Inzwischen hat dieser aus Oberbayern stammende Brauch auch Franken erreicht. Mit bloßen Händen wird versucht den Maibaum zu erklimmen und oben ein Glocke zu läuten. In Würzburg zu sehen ist dies auf Kiliani im Festzelt.

Wettstreit

Jährlich kommt es unter den Orten und Städten in Bayern zum Wettstreit, wo der höchste und prachtvollste Baum errichtet wird.

Maibäume im Stadtgebiet Würzburg

Altstadt

Der Maibaum der Stadt Würzburg steht von Mai bis Oktober traditionell auf dem Unteren Markt, nahe der Marienkapelle. Da es sich um einen hölzernen Maibaum handelt, muss er aus Sicherheitsgründen alle fünf Jahre erneuert werden, dies war wieder 2014 der Fall. Verwendung fand nun eine 20 Meter hohe und ca. 60 Jahre alte Rotfichte aus dem Gramschatzer Wald. Der Stamm wiegt etwa eine Tonne und hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern. Die Fichte wurde bereits im vorherigen Winter gefällt, als sie voll im Saft stand. Sie ist zur sicheren Verankerung etwa eineinhalb Meter tief in den Boden eingelassen.

Bereits seit 15 Jahren wird der Maibaum vom Würzburger Geschäftsmann Rudi May aus seinem eigenen Waldgebiet bei Güntersleben gestiftet. Die Bearbeitung und Lasur des Holzes übernahm das städtische Gartenamt, welches auch jährlich die Aufstellung mittels eines Autokrans vornimmt. Geschmückt ist der Würzburger Maibaum mit mehreren Zunftzeichen, den Wappen der Würzburger Partnerstädte und den Landesflaggen. Bunte Metalltafeln zeigen fröhliche Würzburger Alltagsszenen, der grüne Kranz schwebt über den Darstellungen [1].

In den Wintermonaten wird der Maibaum vom Gartenamt eingelagert und an gleicher Stelle der Christbaum aufgestellt.

Grombühl

Der Grombühler Maibaum steht am Felix-Fechenbach-Haus auf dem Vorplatz. Am Baum finden sich zwölf Handwerkszeichen. Hoch oben trägt er einen Kranz, der von bunten Bändern geschmückt ist. An der Spitze prangt das Stadtwappen.

Heidingsfeld

In Heidingsfeld wird der Maibaum jährlich am 30. April vom Hätzfelder Kreis am Rathausplatz aufgerichtet. Der Baum wird alle drei Jahr erneuert (zuletzt 2013).

Heuchelhof

Zu einem Maibaumfest lädt der Bürgerverein Heuchelhof am 1. Mai [2]. Der Maibaum des Stadtbezirks Heuchelhof steht am Place de Caen.

Lengfeld

In Lengfeld findet jeweils am 1. Mai ein Maibaumfest mit Aufstellung desselben an der Kürnachtalhalle statt.

► aiehe auch: Maibaumfest (Lengfeld)

Oberdürrbach

Der Oberdürrbacher Maibaum steht an der Dürrbachtalhalle. Früher wurde er am Dorfplatz aufgerichtet, wo jedoch die Möglichkeiten der Bodenverankerung unzureichend sind.

Rottenbauer

Der Rottenbauerer Maibaum wird jedes Jahr in der Würzburger Straße vor dem Seniorenheim Drei Eichen mit einem Fest von den örtlichen Vereinen aufgestellt. Das eigentliche Aufstellen des Baumes übernimmt allerdings das Gartenamt mit einem Kran. Der Maibaum hat in der Regel eine Höhe von etwa 20 Meter und ist mit einem mit Bändern geschmückten Kranz versehen. Am Stamm sind die Vereinsembleme angebracht. Auf der Spitze thront ein bunter Wetterhahn.

Sanderau

In der Sanderau wurde bis 2015 traditionell das Maibaumfest an einem Freitag Anfang Mai am begrünten Platz zwischen der Randersackerer Straße und der Friedrich-Spee-Straße ausgerichtet. Der Maibaum wurde zuvor von Mitgliedern des CSU Ortsverbandes Würzburg-Sanderau aufgerichtet.

Unterdürrbach

Versbach

Der Versbacher Maibaum steht am Erwin-Wolf-Platz. Er trägt die Wappen der Versbacher Vereine.

Zellerau

Der Maibaum auf dem Zellerauer Marktplätzle an der Frankfurter Straße wird alljährlich am Vormittag des 1. Mai aufgerichtet. Bei der unmittelbar anschließenden Maifeier gibt es Bratwürste, Steaks, Getränke sowie Kaffee und Kuchen. Die Organisation des Festes übernehmen die Carneval-Freunde-Zellerau 1975 e.V..

Am Baum finden sich 14 Handwerkszeichen. Hoch oben trägt er einen Kranz von 2,5 m Durchmesser, der von bunten Bändern geschmückt ist. Auf der Spitze sitzt eine bewegliche Wetterfahne. Das Gesamtgewicht liegt bei knapp einer Tonne.

Maibäume im Landkreis Würzburg (Auszug)

Auch in den Gemeinden des Landkreises werden zahlreiche Maibäume aufgestellt und Maibaumfeste begangen.

Darstadt

In Darstadt wurde 2015 der Maibaum gestohlen und gegen 50 Liter Freibier wieder ausgelöst.

Güntersleben

Trotz warnender Hinweise aus dem Polizeipräsidium Unterfranken zu strafrechtlichen Konsequenzen des Maibaumumsägens wurde 2014 in Güntersleben der Baum zu Fall gebracht.

Goßmannsdorf

In Goßmannsdorf wurde 2014 versehentlich statt des Maibaums die daneben stehende Dorflinde umgesägt.

Hettstadt

Am Vortag, dem 30. April, wird bereits die Aufstellung des Maibaums gefeiert.

Rimpar

Laut Polizeibericht war der Maibaum auf dem Rimparer Marktplatz einer von vieren in Unterfranken der 2015 umgesägt wurde.

Veitshöchheim

Die Freiwillige Feuerwehr Veitshöchheim stellt den geschmückten Maibaum am Erwin-Vornberger-Platz auf.

Waldbrunn

Unter musikalischer Untermalung des örtlichen Musikvereins wird der Maibaum zum Waldbrunner Dorfplatz getragen. Dort angekommen, wird der Baum auf traditionelle Art und Weise, ohne maschinelle Hilfe, mit langen Holzstangen und Muskelkraft aufgerichtet.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung Büro des Oberbürgermeisters am 24. April 2014
  2. Information Maibaumfest Heuchelhof

Weblinks

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