Gartenamt
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Das Gartenamt der Stadt Würzburg ist für die Belange des öffentlichen Grüns in Würzburg zuständig, welches mit ca. 1550 ha etwa 18% der Stadtfläche einnimmt. Das Amt befindet sich heute in der Robert-Bunsen-Straße 10 und wird seit Januar 2018 von Dr. Helge Bert Grob geleitet.
Geschichte
In früheren Jahrhunderten waren Gartenanlagen meist herrschaftliche Besitztümer und der Öffentlichkeit vorenthalten. In Würzburg ist hier insbesondere der Hofgarten zu nennen, dessen Gestaltung und Pflege zu Zeiten des Hochstifts Würzburg dem fürstbischöflichen Hofgärtner oblag. Zahlreiche Gärten gab es auch an den Adelshöfen und innerhalb der Klöster.
Einige Jahre nach dem Beginn der Entfestigung der Stadt vergab die Stadt Würzburg 1880 erstmals die Position eines Stadtgärtners. Hauptaufgabe war bis zur Jahrhundertwende die Umgestaltung des ehemaligen Glacis um die Stück für Stück weichende Stadtbefestigung zu einem Landschaftspark im englischen Stil: Der erste Stadtgärtner, Jöns Persson Lindahl, schuf ab 1880 den Ringpark als Gesamtwerk, sein Nachfolger Engelbert Sturm vollendete die Anlage mit dem Klein-Nizza.
Im Zuge der Neuerrichtung von Wohngebieten in der Sanderau und im Frauenland wurden viele Straßen als Alleen gestaltet. Die städtische Baumschule und Gärtnerei stellte damals auch dem Verschönerungsverein Würzburg e.V. unzählige Bäume und Pflanzen zur Verfügung für die vielen entstehenden Grünanlagen des Vereins, die heute fast alle zum stadteigenen Grün gehören.
Standort
Bereits 1875 bestand eine städtische Baumschule am Gelände des heutigen Hauptfriedhofs, auf Grund von Platzmangel zog sie 1911-14 mit dem Gartenamt in die Mönchbergstraße um. Die Einrichtung mit Baumschule und Gärtnerei wurde durch Kriegseinwirkung 1945 zerstört und in den Folgejahren wieder errichtet. 1985 erfolgte dann wiederum ein Umzug auf ein größeres Gelände in der Robert-Bunsen-Straße (Gewerbegebiet Würzburg-Ost).
Aufgaben
Zu den Aufgaben des Gartenamts zählen die Landschafts- und Grünordnungsplanung, der Betrieb und die Verwaltung der städtischen Grünflächen, der Betrieb einer Gärtnerei und einer Baumschule sowie die Bürgerberatung. Für die Bewirtschaftung des Stadtwaldes und der Parkwälder ist im Speziellen der Forstbetrieb der Stadt Würzburg zuständig.
Ohne Müll entspannt chillen
Grillen, chillen, entspannt am Main liegen – nichts ist im Sommer in Würzburg so begehrt wie die Mainwiesen, die Grillplätze an der Feggrube oder der Platz am Alten Kranen. Doch so schön so ein Abend am Main ist. So unschön sind oft die Hinterlassenschaften: Leere Flaschen, Verpackungen, Essensreste, Einweggrills ... 25 Kubikmeter Müll sammelten die Mitarbeiter des Würzburger Gartenamtes allein an einem – vergleichsweise ruhigen – Partywochenende im Juli 2020 an den Hotspots in der Zellerau wie Sanderau und am Alten Kranen ein. Dies entspricht der Müllmenge, die eine vierköpfige Familie in zwei Jahren produziert.
Dabei lag der Müll nicht nur rund um die überfüllten Mülleimer, sondern auch verstreut über den gesamten Platz – insgesamt 1,6 Tonnen. Im Jahr 2019 summierte sich die Müllmenge auf rund 150 Tonnen, die für über 13.000 Euro entsorgt werden mussten.
17.000 Arbeitsstunden verbringen die Mitarbeiter des Gartenamtes jährlich damit, den Müll in den Grünanlagen zusammenzusammeln. Das sind zwölf Arbeitskräfte, die nichts anderes machen, als die Anlagen von Müll zu säubern. Denn obwohl die Stadt Würzburg in den vergangenen Jahren die Zahl der Mülleimer mehr als verdoppelt hat, liegt viel Abfall quer über die gesamten Plätze verstreut und muss händisch zusammengesammelt werden.
„Ich freue mich, wenn die Würzburgerinnen und Würzburger unsere Grünanlagen so begeistert nutzen“, sagte Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob. „Es wäre jedoch schön, wenn die Feiernden auch ihren Müll wieder mitnehmen, oder beim Einkauf auf die Verpackung achten.“ Denn vieles, was einfach liegenbleibt, sind Einwegverpackungen. Um die Feiernden zu unterstützen, überlegt die Stadt, am Wochenende extra Mülltüten zu verteilen. „Bitte hinterlassen Sie die Anlage wieder so, wie Sie sie auch gerne selbst vorfinden“, appelliert Grob: „Keiner möchte gerne im Müll feiern.“
Bereits vor rund zehn Jahren hat die Stadt Würzburg ein ähnliches Experiment gestartet. Damals wurden nach einem Partywochenende nur 15 Kubikmeter Müll gesammelt – zehn Kubikmeter weniger als jetzt.
Parallel ruft die Umweltstation der Stadt Würzburg das Projekt „Wilder Müll am Main“ ins Leben, bei dem der Mainbesucher für das Thema Abfallvermeidung und – entsorgung sensibilisiert werden soll. So soll die Verschmutzung der Mainwiesen im Sommer verringert werden. Der erste Schritt ist dabei eine Umfrage, mit der Informationen über das Verhalten und die Meinung der Mainbesucher zusammengetragen werden. Die Umfrage ist unter https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSegQhqkXOyeMmuoOOg_5Qfp1Fxr5dGT-4xZyNnfX1h7AvVDgw/viewform im Internet zu finden. [1]
Städtische Grünflächen
Landschaftsparks
- Ringpark (Altstadt)
- Kürnachtalpark (Lengfeld)
- Bürgerbräu-Park (Zellerau)
- Parklandschaft Frankenwarte mit Burkard-Held-Anlage (Nikolausberg)
- Bismarckwäldchen (Grombühl)
- Sieboldswäldchen (Frauenland/Sieboldshöhe)
- Steinbachtal-Anlagen (Steinbachtal)
- Parkanlage der Landesgartenschau 1990 (Mainviertel)
- Friedrich-Koenig-Anlagen (Zellerau)
- Königswäldchen (Dürrbachau)
Grünanlagen, Uferbegrünung
- Altstadt: Leonhard-Frank-Promenade
- Frauenland: Karolinenruhe, Grünzug „Am Hubland“, Grünzug Lehnleite und die Begrünung am Oberen Neubergweg in der Gartenstadt Keesburg.
- Grombühl: Grünanlage Hans-Brandmann-Weg sowie Begrünung des Wagnerplatzes
- Heidingsfeld: Das Heidingsfelder Glacis um die historische Stadtbefestigung
- Heuchelhof: Grünanlage Am Seelein
- Lengfeld: Grünanlage Wöllrieder Höhe
- Lindleinsmühle: Grünzug Albertus-Magnus-Weg
- Sanderau: Parkanlage mit Wiesen am Sanderauer Mainufer, Grünzug Gartenstraße
- Zellerau: Am Nordhang des Marienbergs die Festungsberganlage (an der Tellsteige) und die Ludwigsanlage (zur Höchberger Straße) sowie die Mainwiesen im Uferbereich.
Gärten
Im Stadtgebiet sind folgende öffentliche Gärten angesiedelt: Lusamgärtchen, Japanischer Trockengarten, Kaisergärtchen, Reuerergarten, Kaller-Garten sowie die Begrünung am Siebold-Denkmal (Geschwister-Scholl-Platz) und die Linde an der Umweltstation.
Zudem finden sich auf dem Gelände der Landesgartenschau 1990 weitere Gärten: Staudengarten, Ökogarten, Garten auf der Zeller Bastion, Kneipp-Heilpflanzengarten, Rosengarten, Japanischer Garten, Schottischer „Hochland"Garten, Garten am Normannischen Haus, Wicklow Garten, Fliedergarten, Musterkleingärten Höchberger Graben und Neutor Graben, Streuobsthang
Straßenbegleitgrün
Zum Straßenbegleitgrün zählen Alleebäume, Grünstreifen und Verkehrsinseln. Insbesondere letztere erfuhren in den Jahren 2001-2008 vielerorts eine grundlegende Umgestaltung. Im Zuge des Projekts Silbersommer entstanden mit Steinen versetzte Staudenmix-Pflanzungen, die den Eindruck „blühende Steppen“ erzeugen. Die pflegeleichten und optisch attraktiven Flächen zeigen einen vielfältigen Bewuchs, der sich jahreszeitlich wandelt. [2]
Sonstige Grünflächen
Darüber hinaus zählen zum städtischen Grün auch zahlreiche Spiel- und Bolzplätze, einige Kleingartenanlagen, die Friedhöfe sowie die Hunde-Freilaufflächen.
Kontakt
- Städtisches Gartenamt
- Robert-Bunsen-Straße 10
- 97076 Würzburg
- Telefon: 0931 - 37 49 11
- E-Mail: gartenamt@stadt.wuerzburg.de
Siehe auch
- Behördenwegweiser
- Forstbetrieb der Stadt Würzburg
- Landesgartenschau 1990
- Verschönerungsverein Würzburg e.V.
Weblinks und Literatur
- Gärten und Grünanlagen in Würzburg. Ihre Entwicklung und Bedeutung. Stadtarchiv Würzburg und Staatsarchiv Würzburg 1990
- Faltblatt des Gartenamts
- Gartenamt auf wuerzburg.de