Johann Michael Pfeuffer

Aus WürzburgWiki

Dies ist die bestätigte sowie die neueste Version dieser Seite.

Johann Michael Pfeuffer (* 12. November 1742 in Veitshöchheim [1]; † 8. Februar 1805 in Hopferstadt) war ein Bildhauer des späten und spätesten fränkischen Rokoko.

Leben und Wirken

Johann Michael Pfeuffer wurde vermutlich in Dillingen von seinem Taufpaten Johann Michael Fischer ausgebildet. Nach seiner Ausbildung arbeitete er von Anfang an, also ca. 1764/65, in der Werkstatt von Johann Georg Auwera in Aub, die dieser nach der Rückkehr von seiner Wanderschaft von seinem Vater Johann Michael Joseph van der Auwera übernommen hatte. Diese gemeinsame Arbeit in einer Werkstatt könnte der Grund dafür sein, dass die Werke von Pfeuffer und Auwera große stilistische Ähnlichkeiten aufweisen.

Im Jahre 1772 machte sich Johann Michael Pfeuffer in Hopferstadt, also ca. 7 km von Aub entfernt, selbständig. Zu dieser Zeit waren in dem von Graben und Mauer geschützten Dorf im Ochsenfurter Gau 15 Handwerker ansässig. Am 21. Januar 1772 kaufte Pfeuffer von Philipp Brand, Schreinermeister und Propsteiuntertan von Neumünster in Würzburg, in Hopferstadt ein eigenes Anwesen. Am 17. März 1772 heiratete er in Hopferstadt die Bauerstochter Maria Catharina Schimmer aus Oellingen. Ab der Heirat gingen alle Aufträge aus diesem Dorf an Pfeuffer nach Hopferstadt, ebenso wie die Aufträge aus Gaukönigshofen und dem gesamten mittleren Ochsenfurter Gau, wo Pfeuffer durch seine früheren Tätigkeiten in der Werkstatt von Johann Georg Auwera bereits bekannt und eingeführt war. Durch die erhöhte Auftragslage konnte Pfeuffer in den Jahren 1773/74 Feldbesitz hinzukaufen. Auch erhielt Sohn Jörg eine höhere Schulbildung.

Am 26. März 1794 starb Pfeuffers Frau Maria Catharina im Alter von nur 47 Jahren. Johann Michael Pfeuffer starb am 8. Februar 1805 im 65. Lebensjahr und wurde am 10. Februar in Hopferstadt beerdigt.

Aus Johann Michael Pfeuffers Werk haben sich besonders viele Bildstöcke und Hausfiguren erhalten, da seine meisten Aufträge aus der bäuerlichen Schicht kamen, in die er eingeheiratet hatte. In seiner Zeit von 1764/65 bis 1772 in der Werkstatt von Johann Georg Auwera lässt sich der Anteil Pfeuffers nur sehr schwer feststellen. Johann Georg Auwera und Johann Michael Pfeuffer waren im Ochsenfurter Gau für lange Zeit die führenden Bildhauer des späten und späteren Rokoko.

Werke

1772
Eichelsee: Taufstein in der katholische Kuratie St. Laurentius
1773
Eichelsee: Kreuzschlepper auf der Langen Läng an der Straße nach Ochsenfurt
1776
Sächsenheim: Pietà in der Wegkapelle am Erlenbruch
1778
Darstadt: Friedhofskreuz auf dem neuen Friedhof
1779
Gaukönigshofen: Heiliger Georg und Heilige Christine (jetzt Kirchplatz) [2]
1779
Gaukönigshofen: Heilige Walpurga und Heiliger Nepomuk an der Hauptstraße nahe des Kirchplatzes
1779
Gaukönigshofen: Maria Steinbach mit 2 Putten vor dem Anwesen Hauptstraße 13
1779
Hopferstadt: Hausmadonna an der Fassade des Anwesens Dorfstraße 7
1784
Wolkshausen: Immaculata mit 2 Engeln an der Fassade des Hauses Dorfstraße 17
1785
Rittershausen: Fassade der katholischen Pfarrkirche St. Matthäus: Heiliger Michael, darüber Kartusche mit Inschrift, links und rechts in langgezogenen Nischen jeweils ein Obelisk, am Fuß je eine Putte mit Schriftschild
1786
Hopferstadt: Sandstein-Epitaph für Pfarrer Martin Ganz in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul
1794
Hopferstadt: St. Nepomuk-Statue auf der Hofmauer des Anwesens Dorfstraße 15.
1795
Oellingen: Grabplatte von Prof. Dr. Ignaz Neubauer an der katholischen Pfarrkirche St. Vitus
1796
Gaukönigshofen: 10 Urnen und 2 Pyramidenvasen auf der Freitreppe vor der katholischen Pfarrkirche Heilige Schutzengel und St. Jakobus der Ältere
1796
Acholshausen: Hausmadonna am Anwesen Hugo-Wilz-Straße 15
1798
Rittershausen: Pietà-Gruppe unter dem Kreuz im Friedhof bei der katholischen Pfarrkirche St. Matthäus
1800
Hopferstadt: Kruzifix mit der Heiligen Maria Magdalena (ein Totenkopf fehlt heute) auf dem Kirchvorplatz der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul
1800
Rittershausen: Kreuzschlepper am Sammelgrab der Seelsorger im Friedhof bei der katholischen Pfarrkirche St. Matthäus
ca. 1800
Hopferstadt: Bildstockaufsatz mit Zwischenstück auf der Hofmauer des Anwesens Schulstraße 3
1801/02
Wolkshausen: Ölberg vor der katholischen Pfarrkirche St. Markus und Mariä Verkündigung

Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Georg Menth: Die Bildhauerfamilie Auwera in Aub. Aubanusverlag, Wolfratshausen 1987, S. 277 ff.
  • Hopferstadt - Ein Dorf im Ochsenfurter Gau. Hrsg.: Katholische Kirchenstiftung Hopferstadt, Vier Türme Verlag, Münsterschwarzach 2006, S. 297 ff.

Einzelnachweise und Erklärungen

  1. Diözesanarchiv Würzburg, Pfarrmatrikel Veitshöchheim, filche 8, Taufmatrikel, Eintrag vom 12. November 1742. Hier ist zu lesen, dass (Johann) Michael Pfeuffer, der um Mitternacht geboren war, am genannten Tag von Pater Conrad Papius, unter Mithilfe des Pfarrers, getauft wurde. Die Eltern des Kindes waren Elias Pfeuffer und Catharina, der Pate war Michael Fischer, der Sohn des Ortsbürgers Johann Fischer.
  2. Nach mündlicher Überlieferung die Namenspatrone der Auftraggeber Georg und Christine Engert und zum Dank nach überstandener schwerer Krankheit gesetzt; ursprünglich am Hoftor des südöstlich der Kirche benachbarten Anwesens. (Aus: Georg Menth: Baugeschichte der Pfarrkirche in Gaukönigshofen, in: Jubiläumsschrift Schutzengelkirche Gaukönigshofen, 14. Mai 1980, Pfarramt Gaukönigshofen)
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von WürzburgWiki. Durch die Nutzung von WürzburgWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.