Hindenburg-Kaserne
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Die Hindenburg-Kaserne war eine militärische Liegenschaft der Wehrmacht, nach 1945 war hier eine Nachrichteneinheit der US-Army im Stadtbezirk Zellerau stationiert.
Lage
Das Areal der ehemaligen Hindenburg-Kaserne erstreckt sich entlang der Weißenburgstraße und Mainaustraße sowie des Moscheewegs.
Namensgeber
Die Kaserne war benannt nach Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und deutscher Reichspräsident, der Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte.
Geschichte
Bereits 1913 hatte die bayerische Armee Planungen betrieben, in der Zellerau neben der Infanteriekaserne und der Mainau-Kaserne eine dritte Kaserne zu errichten. Der Kriegsbeginn 1914 haben die Pläne vereitelt.
Nach der Machtergreifung und Aufrüstung der Reichswehr wurden die Pläne wieder aufgegriffen, Baubeginn der Militärunterkunft war das Jahr 1934. Im Oktober 1935, also bereits ein Jahr später, erfolgte die Schlüsselübergabe an die Wehrmacht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das gesamte, teilweise zerstörte, Areal von US-Army übernommen und war Standort des 123rd Signal Batallion, die Nachrichteneinheit der 3. US-Infanterie-Division. Aufgrund ihrer militärischen Aufgabe verfügte das Batallion über zahlreiche Fahrzeuge und technisches Gerät, das in Garagen und Unterstellhallen gelagert werden musste. Im Jahre 1969 wurde das Gelände von der Stadt Würzburg an die Bundesrepublik Deutschland verkauft, um die Unterhaltskosten auf den Staat zu übertragen.
1990 begann der Abzug des US-Bataillons aus der Hindenburg-Kaserne, die 1993 endgültig aufgelöst wurde.
Bildergalerie
Konversion
Mit dem Abzug der US Army lag das 22.500 m² große Gelände noch größtenteils brach, da mehrere Entwürfe zur zivilen Nutzung verworfen wurden. 2011 wurden die Garagenkomplexe in der Mainaustraße und die Häuser mit den Mannschaftsunterkünften abgerissen.
Große Bereiche des Bodens und des Grundwassers sind durch undichte Tanks einer Militärtankstelle verunreinigt worden. Deshalb musste zunächst eine grundlegende Sanierung des Geländes vorgenommen werden. Auftraggeber war das Staatliche Bauamt Würzburg sowie die Stadtbau Würzburg GmbH. Die Sanierungsarbeiten hatten Mitte April 2012 begonnen und wurden zum Jahresende abgeschlossen.
Anfang März 2012 hat der Freistaat Bayern für die staatliche Feuerwehrschule Würzburg das Areal gekauft und wird hier im Zuge der Erweiterung der Feuerwehrschule mehrere Übungshallen und ein Feuerwehrübungsgelände errichten lassen. Spatenstich für dieses 29,5 Mio € umfassende Bauprojekt war im Sommer 2013, Fertigstellung 2016.
Ab 2013 wurde in 3 Bauabschnitten die Grüne Mitte Zellerau umgesetzt, eine Grünanlage mit Fitnessstationen und einem Boule-Platz.
Siehe auch
Quellen und Literatur
- Würzburger Wehr : eine Chronik zur Wehrgeschichte Würzburgs, Walter Kopp, Würzburg: Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, 1979 - III, 274, 26 S., UB 20/NZ 90330 M22-22
- Leo H. Hahn: Streiflichter zur Geschichte der Zellerau und der Stadt Würzburg. Eigenverlag und Mainpresse Zeitungsverlagsgesellschaft mbH & Co, Würzburg 1995. ISBN: 3-925232-16-8 (Stadtbücherei Würzburg Stadtinfo Würzburg-Stadtteil und UB 20/NZ 97952 H 148)
Weblinks
- Main-Post: „US-Soldaten in Würzburg: Der große Kulturschock“ (22. November 2012)
- Main-Post: „Spatenstich für 31 Meter hohe Übungshalle der Staatlichen Feuerwehrschule“ (25. Juli 2013)