Stellwerke in Stadt und Landkreis Würzburg
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Stellwerke sind Bahnanlagen der Eisenbahn, von denen aus Einrichtungen im und am Schienenfahrweg, wie Weichen und Signale, zur Durchführung von Zugfahrten und beim Rangieren zentral gestellt werden. Dadurch entstehen für die Züge gesicherte Fahrwege.
In der Anfangszeit wurden Weichen und Signale per Hand direkt vor Ort gestellt. Später wurden mehrere Weichen und Signale von Stellwerken aus über Seilzüge bedient. Dies erforderte den Bau von speziellen Stellwerksgebäuden in der Nähe der zu bedienenenden Weichen und Signalgruppen. Daher hatten viele Bahnhöfe mehrere Stellwerksgebäude. Diese waren oft erhöht um einen guten Überblick für den Fahrdienstleiter zu gewährleisten. Später wurden elektrische Weichenantriebe und Lichtsignale eingeführt, die von elektromechanischen Drucktastenstellwerken bedient werden. Heute werden elektronische Stellwerke (ESTW) eingesetzt, die über Glasfaserverbindungen ganze Bahnstrecken über Außenstellwerke (ESTW-A) steuern und überwachen.
Stellwerke im Stadtgebiet Würzburg
Stellwerke im Landkreis Würzburg
Bahnstrecke Würzburg-Aschaffenburg
- Haltepunkt Erlabrunn Bei Streckenkilometer 10,009 km befand sich zwischen 1955 und 1980 ein fahrbares Stellwerk in Drucktasten-Technik.
- Haltepunkt Thüngersheim: Stellwerk in Drucktasten-Technik DR I zwischen 1955 und 1980.
Bahnstrecke Würzburg-Bamberg
- Bahnhof Rottendorf: Elektronisches Stellwerk ESTW-A. Inbetriebnahme 28.10.2012, ferngesteuert vom Zentralstellwerk Würzburg Hbf. Dies löste ein Drucktastenstellwerk Dr S aus dem Jahre 1960 ab.
- Bahnhof Seligenstadt: Elektronisches Stellwerk ESTW-A. Inbetriebnahme 28.10.2012, ferngesteuert vom Zentralstellwerk Würzburg Hbf. Dies löste ein Drucktastenstellwerk Dr S 2 aus dem Jahre 1962 ab.
- Bahnhof Bergtheim: Mechanisches Stellwerk Bauart Voegele, Inbetriebnahme 1891, Außerbetriebstellung 1972.
An der Bahnstrecke Würzburg-Nürnberg gibt es im Landkreis Würzburg nur das Stellwerk Rottendorf. Dieses und weitere Stellwerke an der Strecke wurden zwischen 2010 und 2014 erneuert. [1]
Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen
- Bahnhof Ochsenfurt: Elektronisches Stellwerk ESTW-A. Inbetriebnahme 11.12.2016, ferngesteuert vom Stellwerk Würzburg-Heidingsfeld, fernüberwacht vom Zentralstellwerk Würzburg Hbf.[2] Dies löste ein Drucktastenstellwerk Sp Dr S 69 aus dem Jahre 1969 ab, von dem auch die Stellwerke Herrnberchtheim, Marktbreit und Winterhausen ferngesteuert wurden. Davor gab es zwei mechanische Stellwerke (Of und Ow) für den Fahrdienstleiter und den Weichenwärter aus dem Jahr 1938. Im Bahnhof Ochsenfurt wurden mit der Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks ETSW-A die Zugangsweichen zu den Gleisen 6 bis 8 auf Handweichenbetrieb umgestellt. Die Freigabe der Zugangsweichen aus Gleis 5 zu den Gleisen 6 bis 8 erfolgt durch Freigabe der Schlüsselsperre durch den Fahrdienstleiter.[3]
- Bahnhof Winterhausen: Elektronisches Stellwerk ESTW-A. Inbetriebnahme 04.12.2016, ferngesteuert vom Stellwerk Würzburg-Heidingsfeld, fernüberwacht vom Zentralstellwerk Würzburg Hbf. Dies löste ein Drucktastenstellwerk Dr S 2 aus dem Jahre 1964 ab, das vom Stellwerk Ochsenfurt ferngesteuert wurde.
Bahnstrecke Würzburg-Stuttgart
- Bahnhof Reichenberg/Ufr. Mechanisches Stellwerk Typ Bruchsal I, Inbetriebnahme 1908, 1969 ersetzt durch Mechanisches Stellwerk mit Wechselstromblock, Außerbetriebnahme 1986, rückgebaut und im Heimatmuseum Lauda erhalten. [4]
- Bahnhof Geroldshausen Gleisbildstellwerk Sp Dr L 60, Inbetriebnahme 1986, dauerhaft besetzt. Ersetzt die 1908 gebauten mechanischen Stellwerke vom Typ Bruchsal I der Befehlstelle BEFSTE (Fahrdienstleiter) sowie der Stellwerke Stw 1 und Stw 2 (Weichenwärter).
- Güterladestelle Moos: Hier soll sich ein mechanisches Stellwerk der Bauart Bruchsal mit einer Kurbel und einem Hebel befunden haben, das vor 1975 (1958?) abgebaut wurde. [5]
Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg
- Betriebsstelle Leinach Espenloh: Befindet sich an der Überleitstelle zwischen dem Espenlohtunnel und dem Eichelbergtunnel. Ein elektrisches Stellwerk vom Typ MC L84N wurde am 18.01.1988 in Betrieb genommen. Das Stellwerk steuert auch die Überleitstelle Margetshöchheim Neuberg zwischen dem Neubergtunnel und der Maintalbrücke Veitshöchheim. Es besitzt keinen Stelltisch und wird vom Zentralstellwerk Würzburg Hbf ferngesteuert.
Gaubahn
An der Gaubahn gab es an folgenden Bahnhöfen mechanische Stellwerke der Bauart Jüdel aus den Jahren 1937 bis 1960. Sie wurden mit der Stilllegung der Gaubahn 1992 außer Betrieb genommen und rückgebaut.
- Bahnhof Gaukönigshofen
- Bahnhof Gelchsheim
- Bahnhof Aub-Baldersheim
- Bahnhof Bieberehren
- Bahnhof Röttingen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Moderne Signal- und Sicherungstechnik für die Bahnstrecken Fürth-Würzburg und Bamberg-Rottendorf (WSP Deutschland AG)
- ↑ eurailpress: Pilot GU-Modell ESTW-Heidingsfeld
- ↑ DB Netze: Inbetriebnahme des ESTW Heidingsfeld
- ↑ Fränkische Nachrichten: Altes Stellwerk Reichenberg im Heimatmuseum Lauda
- ↑ Güterladestelle Moos bei stellwerke.info