Bahnhof Aub-Baldersheim

Der ehemalige Bahnhof Aub-Baldersheim war Kreuzungsbahnhof am Streckenkilometer 19,5 der Gaubahn (ehem. KBS 415) von Ochsenfurt nach Weikersheim. Im November 1907 wurde er mit Eröffnung der Strecke in Betrieb genommen.
Lage
Der Bahnhof lag östlich des Auber Stadtteils Baldersheim nahe des Bahnübergangs der Staatsstraße 2269 zwischen Aub und Baldersheim. Heute liegt das Areal direkt am Gaubahn-Radweg.
Geschichte
Die Gemeinde Baldersheim wollte ausschließlich ihren eigenen Bahnhof und verbat sich mit folgendem Telegramm an das Kgl. Bezirksamt Ochsenfurt die Stadt Aub als Namensgeberin ins Spiel zu bringen: „Die Gesamtgemeinde Baldersheim besteht auf ihren Beschluss vom 2. April und verlangt, daß die Haltestelle nicht Aub-Baldersheim sondern nur Baldersheim heißen soll. Haaf, Bürgermeister.“ Nur 3 Tage später telegraphierte die Kgl. Generaldirektion der Eisenbahn ein Machtwort zurück und fortan blieb es - bis zum Schluss - beim Bahnhof „Aub-Baldersheim“. Text des Telegramms: „Die Verpflichtungserklärung der Interessierten sind unzulässig und können bahnseits nicht akzeptiert werden, Ministeriell genehmigte Benennung Aub/Baldersheim bleibt beibehalten. Generaldirektion München gez. Rieß.“
Ausstattung

- Das Bahnhofsgelände war für eine Nebenstreckenhaltestelle äußerst großräumig.
- Das Agenturgebäude war ein einstöckiges Gebäude aus Holz mit angebauter Stückgutlagerhalle.
- Der Bahnhof hatte ein Durchgangsgleis, ein Überholgleis mit zwei unbefestigten Außenbahnsteigen, sowie einige Güter- und Rangiergleise. Schienen führten zur Laderampe, zur Rübenverladung und als Industriegleis zum benachbarten BayWa-Lagerhaus.
- Im Katzengraben hinter dem Bahnhof befand sich das Eisenbahnerwohnhaus, das heute noch existiert.
- Rübenverladung
- Bis 1954 Handverladung. 1955 wurde eine fahrbare Hebekippbühne und 1976 eine neue Hebebühne installiert.
Bahnhof heute
Das Lagerhaus und Eisenbahnerwohnhaus sind heute noch erhalten. Das Agenturgebäude, die Gleisanlagen, Laderampe und Rübenverladung sind zerstört oder wurden abgerissen und sind für nachfolgende Generationen unwiderruflich verloren.
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Blick auf das in Resten noch vorhandene Ladegleis des Baywa-Lagerhauses. Das Stichgleis verlief parallel zur östlichen Gebäudefront, und endete an einer vermutlich überdachten Laderampe.
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Waage neben dem Ladegleis
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Lagerhalle, Westseite
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Blick von der Lagerhalle auf das Gelände des ehemaligen Gaubahn-Bahnhofs Aub-Baldersheim
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Lagerhalle. Links verläuft der Gaubahn-Radweg.
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Imposante Süd-Fassade des ehemaligen Lagerhauses mit Schriftzug Baywa Lagerhaus Aub-Baldersheim
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Baywa Lagerhaus Südfront
Bildergalerie
Zustand 2010
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Einfahrt auf dem Gaubahn-Radweg von Gelchsheim kommend in den ehemaligen Bahnhof Aub-Baldersheim der Gaubahn. Das Agenturgebäude wurde nach 2010 abgerissen.
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Blick vom Gaubahn-Radweg auf das ehemalige Agenturgebäude (nach 2010 abgerissen)
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Blick vom Gaubahn-Radweg auf das ehemalige Agenturgebäude (nach 2010 abgerissen)
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Das ehemalige Agenturgebäude des Bahnhofs Aub-Baldersheim, welches nach 2010 abgerissen wurde.
Zustand 2005
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Ehemaliges Agenturgebäude des Bahnhofs Aub-Baldersheim (Ansicht Gleisseite)
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Ehemalige Gleisanlagen des Bahnhofs Aub-Baldersheim (Ansicht Straßenseite)
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Ehemaliges Agenturgebäude des Bahnhofs Aub-Baldersheim (Ansicht Straßenseite)
Szenerie 1984
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Agenturgebäude des Bahnhofs Aub-Baldersheim mit Blick auf das Lagerhaus
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Bahnhofsgelände mit vier gedeckten Schüttgutwagen der DB, vermutlich mit Mineraldünger beladen.
Historische Abbildungen
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Gruß aus Aub. Zur Erinnerung an die Eröffnung der Gaubahn Ochsenfurt-Röttingen am 30. April 1907.
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Bahnhof und Eisenbahnerwohnhaus Aub-Baldersheim um 1910
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Schienenbus VT 98 zur Abfahrt bereit im Bahnhof Aub-Balders- heim. Auf Gleis 1 rangiert eine Diesellokomotive V 100 (ca. 1961)
Eisenbahn-Unfall zur Länderbahnzeit
Siehe auch
Weblinks
Kartenausschnitt
- ► Lage des Bahnhofs Aub-Baldersheim im BayernAtlas, Topogr. Karte 1:25.000 von 1960: https://v.bayern.de/X93V7
