Grumbachsche Händel

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Wilhelm von Grumbach (zeitgenössische Darstellung)

Die Grumbachschen Händel zwischen 1552 und 1567 waren eine kriegerische Auseinandersetzung basierend auf lehensrechtlicher Auseinandersetzung mit den Fürstbischöfen und sind eng mit dem Namen des Reichsritters Wilhelm von Grumbach verbunden.

Vorgeschichte

Wilhelm verbrachte einige Zeit am Hofe vom Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach in Bayreuth, für den er in den Jahren 1524 und 1525 im deutschen Bauernkrieg kämpfte. Währenddessen ließ er von zweien seiner Knechte seinen Schwager und Gegner, Florian Geyer, im Gramschatzer Wald erdolchen und ausrauben.

Händel

Wilhelm von Grumbach stand zunächst als Marschall und Geheimer Rat in Diensten des Würzburger Bischofs Konrad III. von Bibra. Als dieser 1544 starb, verweigerte sein Nachfolger Melchior Zobel von Giebelstadt die von seinem Vorgänger zugesagten Legate. Deshalb sann Wilhelm auf Rache und trat in die Dienste des Markgrafen Albrecht Alkibiades von Brandenburg-Kulmbach. Er wurde Statthalter in Kulmbach und holte seinen Freund Wilhelm von Stein zu Altenstein zu sich, betraute ihn mit der Stelle eines Oberamtmannes in Königsberg, dann eines fürstlich-brandenburgischen Rates und schließlich eines Kriegsobristen. Im Markgräfler-Krieg (1552 bis 1554) vermittelte von Grumbach zwischen dem Hochstift Würzburg und dem Markgrafen. Dafür ließ er sich unter anderem mit Kloster Maidbronn und dem Erlass der Rückzahlung der Bibra-Schenkung belohnen. Zobel bestand allerdings darauf, dass das Geldgeschenk seines Vorgängers zurückgezahlt werden musste. Unter Kaiser Karl V. 1552 kam es zum Frieden von Passau und 1555 zum Religionsfrieden von Augsburg. Im selben Jahr erklärte der Kaiser alle Verträge mit Markgraf Albrecht für nichtig und Fürstbischof Melchior beeilte sich dies umzusetzen. Deshalb beschloss Wilhelm von Grumbach seinen Widersacher endgültig zu liquidieren. Am 15. April 1558 wurde der Fürstbischof unter seinem Anführer Christian Ketzer am Fuße des Marienberg überfallen und erschossen. Heutige Zeugnisse dieser Tat sind noch heute die drei Zobelsäulen.

Ende der Händel

Der Nachfolger von Melchior, Friedrich von Wirsberg ordnete eine langwierige Untersuchung des Mordes an. Grumbach und Stein flüchteten zum sächsischen Herzog, sammelten ein Heer und zogen gegen Würzburg ins Feld. 1563 wurden die Kämpfe endlich durch einen Vertrag beendet. Doch der Bischof kündigte den nach seiner Meinung erzwungenen Frieden wieder auf und Kaiser Maximilian II. erklärte erneut die Reichsacht für Wilhelm von Grumbach und seine Anhänger, die nach Gotha geflüchtet waren. Der Kurfürst von Sachsen vollstreckte die verschärfte Reichsacht, belagerte Gotha und ließ die Geächteten gefangen nehmen. Am 18. April 1567 wurde Wilhelm von Grumbach gevierteilt, Wilhelm von Stein begnadigt und lediglich enthauptet.

Siehe auch

Quellen

  • Dr. Joachim Zeune: Eine kleine Geschichte von Altenstein und seinen ehemaligen Herren, der Familie von Stein zum Altenstein sowie einige Hintergründe

Weblinks

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