Turngemeinde Würzburg von 1848 e.V.

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Sportzentrum Feggrube der TGW

Die Turngemeinde Würzburg von 1848 e.V. (abgekürzt auch TGW und TG 48) ist nach der Kgl. priv. Hauptschützengesellschaft Würzburg von 1392 der älteste Würzburger Sportverein.

Vereinsgeschichte

Gründung und Folgezeit

Die Gründungsversammlung am 18. Mai 1848 fand im Cafe Klinger auf der Domstraße (jetzt Kaufhaus Schlier) statt. Die ersten Übungsstätten nach der Gründung der befanden sich in verschiedenen Höfen, Gärten und Lokalen der Stadt. Somit ist diese Turngemeinde eine der ältesten Würzburger Turnvereine (Für kurze Zeit bestand bereits 1818 bereits eine Turnanstalt). In den Jahren 1848 bis 1853 verkehrten die Turner erst im Haus des Johann Baptist Scherpf in der Rittergasse, später im Bachsgarten und im Café Windischmann in der Augustinerstraße. Am 25. November 1853 wurde die Turngemeinde mit der Begründung, sie verfolge destruktive Tendenzen, welche den gesetzlichen Grundlagen des Staates entlegen sind, geschlossen.

Nach der Wiedererrichtung der TGW 1861 ließ der Stadtmagistrat den ehemaligen „Kastenboden“ in der Korngasse 4 als städtische Turnhalle einrichten und der damalige Würzburger Bürgermeister Jakob Hopfenstätter übergab sie am 26. Oktober 1862 der Turngemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr als Übungsstätte. Der Bruderkrieg 1866 beieinträchtigte das Vereinsleben stark. Während des Deutsch-Französischen Kriegs in den Jahren 1870 und 1871 wurde die Turnhalle als Lazarett genutzt.

1874 überließ die Stadt der bereits über 800 Mitglieder zählenden Turngemeinde das alte Schießhaus (an der Schießhausstraße). Am 27. November 1886 konnte die von Architekt Ostberg geplante neue Turnhalle (die größte der Stadt) an der Huttenstraße eingeweiht werden. Im Jahre 1898 wurde der Sommerturnplatz hinter der Turnhalle angelegt werden. Am 19. Oktober 1907 konnte das an der Schießhausstraße mit einem Kostenaufwand von rund 60.000 Mark erbaute Vereinsheim eingeweiht werden. Die Riedinsel auf damals Heidingsfelder Gemarkung wurde für Luft- und Wasserbader und als Turnplatz gepachtet und am 20. Juni 1913 mit einem Inselfest eröffnet. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 wurden 300 Mitglieder zum Militär eingezogen; viele kehrten nicht mehr heim.

1918 bis 1945

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die alte Radrennbahn auf dem Kugelfang gepachtet und der Sportabteilung übergeben. Die Tennisplatzanlage an der Mergentheimer Straße vom Würzburger Sportclub wurde von der TGW erworben, aber alsbald wieder an den aus der TGW ausscheidenden Club, der sich dann „Tennisclub Weiß-Blau Würzburg e.V.“ nannte, übergeben. Vorübergehend gehörte der TGW auch der Sportplatz des „Fußballverein 04“ an der Frankfurter Straße, nachdem sich dieser im Juli 1920 der TGW angeschlossen hatte, bald aber, 1922, sich wieder selbständig machte. Der erste Rosenmontagsball nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1920 durch die diesen Ball traditionell ausrichtende Turngemeinde im Platzschen Garten organisiert. Von der Stadt und dem Teilgrundbesitzer Würzburger Hofbräu AG wurde dem Verein ein Gelände unterhalb der Personenfähre Sanderau-Steinbachtal überlassen.

1927 erhielt die TGW von der Stadt das an der Heidingsfelder Brücke gelegene Gelände „Schweinauer Wiesen“ zur Verfügung gestellt. Bald musste jedoch dieses Gelände als Wassereinzugsgebiet gesperrt werden und die von der TGW investierten Gelder gingen ohne Entschädigung verloren. Als Ersatz wurde von der Stadt und dem Teilgrundstückbesitzer Würzburger Hofbräu AG ein Gelände unterhalb der Steinbachtalfähre überlassen. Für die Platzanlage (Drainage, Planierung, Aschenbahn, Wasserleitung, Umzäunung und Umkleidehalle) brachte die TGW aus einen Mitteln 25.000 Mark auf. Die Faltbootabteilung der TGW errichtete unterhalb der Ludwigsbrücke eine Bootshalle. 1928 wurde die Rhönradabteilung gegründet.

1930 begann Barbara „Bärbel“ Kolbenschlag bei der TGW mit dem Hockeyspiel (Später wurde sie von 1963 bis 1967 Präsidentin des Frauenhockey-Weltverbandes). [1] Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Turnbetrieb aufrecht erhalten. Beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurden alle Anlagen der TGW im Wert von über einer halben Million Mark zerstört oder verwüstet. Zerstört war bis auf die zerfetzten und abbröckelnden Außenmauern die ehemals große Turnhalle der Stadt an der Huttenstraße. Total zerstört bis auf das Kellergeschoss war das einst so prächtige Gesellschaftshaus an der Schießhausstraße.

Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg

Vereinsheim und Sportgaststätte Huttenschänke der TG Würzburg in der Schießhausstraße (1985) (© Roland Pleier)

Am 12. Januar 1946 erhielt die Turngemeinde von der Alliertenbesatzung die Lizenz zur Wiedergründung, nachdem mit dem Einzug der Allierten alle Turn- und Sportverein aufgelöst worden waren. 1949 wurde eine kleine Turnhalle (230 m²) in Betrieb genommen, die in dem mittlerweile entschutteten Vereinshaus erstellt wurde. in den folgenden Jahren wurden die Aufbauarbeiten auf die Wiederinstandsetzung des alten TGW-Sportplatzes an der Steinbachtalfähre verlegt, ferner wurde an der Ludwigsbrücke ein Rollschuhplatz angelegt, der später auch der Rhönrad- und Tennisabteilung zur Verfügung stand.

Am 10. Januar 1958 wurde der Beschluss über den Bau einer neuen Turnhalle gefasst. Im November 1958 genehmigte der Würzburger Stadtrat eine Holzspende von 25 000 DM, ferner die Übernahme der Vorplanungsarbeiten. Dem Stadtrat, dem Oberbürgermeister Helmuth Zimmerer und dem Sportreferenten Bürgermeister Philipp Fasel mit seinem Mithelfern aus der Stadtverwaltung wurde für diese gute Unterstützung herzlichst gedankt. Damit begann der erfolgreiche Wiederaufbau einer neuen Turnhalle. Am 23. März 1958 konnte in Anwesenheit der drei Bürgermeister der Stadt und sonstiger Ehrengäste die feierliche Grundsteinlegung vorgenommen werden. Am 28. November 1958 konnte das Richtfest im engsten Kreise der Bauleute gefeiert werden. 1959 war der Wiederaufbau abgeschlossen. [2]

Am 10. August 1970 begann der Abriss des 1907 an der Schießhausstraße gebauten und 1945 zerstörten Vereinshauses. Am 21. Mai 1971 war Richtfest und am 9. Oktober desselben Jahres die Übergabe der Gaststätte und des großen Saales (400 m²) im 1. Stock. 1972/73 erfolgte der Bau eines Jugendheimes an der Ludwigsbrücke und einer Gerätehalle bei der Turn- und Sporthalle.

Rohbau des TGW-Sportzentrums am 6. Mai 1991 (© Roland Pleier)

Im März 1990 begann der Neubau des Sportzentrums in der Feggrube, im März 1992 der etappenweise Umzug. Am 31. Juli 1992 war der endgültige Abschied von der Schießhausstraße mit einem kleinen Fest. Das Sportzentrum der TGW wurde am 26. September 1992 eingeweiht.

► Ausführliche Geschichte der TGW

Abteilungen

  • Basketball
  • Coronarsport
  • Fechten
  • Handball
  • Karate
  • Kraftsport
  • Leichtathletik
  • Rhönrad
  • Taekwondo
  • Tennis
  • Tischtennis
  • Turnen
  • Aerobic
  • Volleyball

Vereinsgelände

Das Vereinsgelände befindet sich in der Feggrube im Stadtbezirk Sanderau in der Nähe des Mains. Insgesamt wird Sport auf einem Sportplatz, in sechs Sporthallen von 11 Abteilungen in 15 Sportarten von rund 2000 Mitgliedern betrieben.

Ehrungen und Auszeichnung

  • 1959 wurde der Verein mit der Goldenen Stadtplakette der Stadt Würzburg ausgezeichnet.
  • 2015 wurde die Vereinsführung von der Stadt Würzburg als „Vorstand des Jahres“ geehrt.

Vereinsgaststätte

Griechisches Restaurant Zur Feggrube
Milly-Marbe-Fries-Weg 1
97072 Würzburg

Kontakt

Turngemeinde Würzburg 1848 e.V.
Sportzentrum Feggrube
Milly-Marbe-Fries-Weg 1
97074 Würzburg
Telefon: 0931 - 781848
E-Mail: tgw@tgw-online.de

Siehe auch

Quellen und Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

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