Lindelbach

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Begriffsklärung.png Informationen über das gleichnamige Fließgewässer finden sich unter Lindelbach (Gewässer).

Lindelbach
Ortstyp Ortsteil
Markt Randersacker
Landkreis Würzburg
Regierungsbezirk Unterfranken
Freistaat Bayern
Land Deutschland
Kfz-Kennzeichen
Eingemeindung 1. Januar 1975
Ehemaliges Wappen
Wappen Lindelbach.jpg
Blick in der Lindelbachstraße auf die Sebastianskirche (9. Juni 2024)
Blick in der Lindelbachstraße auf die Sebastianskirche (17. Februar 2025)
Dorfbrunnen mit Laube

Lindelbach ist ein typisches Winzer- und Bauerndorf und Ortsteil des Marktes Randersacker im Landkreis Würzburg.

Geografie

Geografische Lage

Lindelbach liegt auf der Hochfläche des Maindreiecks nördlich der Staatsstraße Eibelstadt - Westheim. Auf Lindelbacher Gemarkung befindet sich westlich vom Ort die Weinlage Randersackerer Dabug. Nördlich des Randersackerer Ortsteils verläuft die A 3.

Bevölkerung

Religion

Geschichte

Zwei aufschlussreiche Zeugen für eine frühgeschichtliche Besiedlung bezeugte 1881 die Freilegung einer Grabstätte aus der jüngeren Hallstattzeit [1] auf dem Mittelberg und eines Brandgrabes im Wald gegen Theilheim. Zunächst war Lindelbach Reichsgut, zusammen mit der Stadt Windsheim, den Orten Sommerhausen, Winterhausen und den Vogteien Seinsheim und Heidingsfeld. 1215 wurde Lindelbach zusammen mit Sommerhausen Filialpfarrei von Eibelstadt.

Im Jahre 1324 erfolgte die Verpfändung der „Reichsgüter auf dem Main“, das waren neben dem Hof Lützelfeld auch Sommerhausen, Winterhausen und Lindelbach, durch König Ludwig von Bayern an Ludwig von Hohenlohe. [2] Nach dem Tod von Johannes von Hohenlohe [3] gelangte der Hof Lützelfeld durch Erbschaft an das Haus Castell. Im Jahre 1435 verkaufte ihn Graf Wilhelm II. zu Castell mit anderen Erbstücken an die Schenken von Limpurg-Speckfeld. Damit war der Hof im Besitz derer von Limpurg, denen auch das Dorf Lindelbach gehörte.

1471 erhob Fürstbischof Rudolf von Scherenberg die Gemeinde zur eigenständigen Pfarrei. 1542 wurde das Dorf nach der Reformation als Teil der Grafschaft Limpurg-Speckfeld evangelisch. 1807 wurde Lindelbach in das Königreich Bayern eingegliedert.

Am 1. Januar 1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lindelbach der Marktgemeinde Randersacker angegliedert. Mit Schreiben vom 15. Februar 1974 hatte das Landratsamt Würzburg die Gemeinde Lindelbach gebeten, zu dem Vorschlag einer Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden Gnodstadt, Frickenhausen am Main, Hopferstadt sowie Eibelstadt, Winterhausen, Sommerhausen und Lindelbach Stellung zu nehmen. Nachdem Lindelbach, aufgrund seiner geringen Einwohnerzahl, nur eine Eingemeindung nach Eibelstadt oder Randersacker in Frage kam, musste sich Lindelbach der aufnehmenden Gemeinde anschließen. Die Bürger der eingegliederten Gemeinde bekamen die Gelegenheit, in einer geheimen Abstimmung zur Eingliederung in die Stadt Eibelstadt oder den Markt Randersacker Stellung zu nehmen. Abstimmungstermin war der 9. Juni 1974. Die überwältigende Mehrheit entschied sich für den Zusammenschluss mit dem Markt Randersacker. Mit Schreiben vom 25. Juni 1974 beantragte die Gemeinde Lindelbach beim Landratsamt Würzburg die Eingemeindung in den Markt Randersacker. Der Markt Randersacker entschied sich in seiner Gemeinderatssitzung am 31. Juli 1974 einstimmig für die Eingemeindung. Damit gingen ein katholisch geprägter Marktflecken und ein protestantisch bestimmtes Dorf eine „Ehe“ ein. [4]

Namensgeber

Namensgeber ist der gleichnamige Bach, der durch den Ort fließt.

Sehenswürdigkeiten

Architektur

► Siehe auch Baudenkmäler in Lindelbach

Natur

Der Ort ist teilweise umgeben von Waldflächen. Unterhalb der Weinlage Dabug befindet sich am Radweg nach Randersacker ein kleiner See, der im Winter von Einheimischen als Eislauffläche genutzt wird. Gespeist wird der See vom Lindelbach. An der Kreisstraße zwischen Lindelbach und Eibelstadt befindet sich südlich des Ortes außerdem der Obere See, ein Idyll mit Sitzgelegenheiten und einer Feuerstelle. Der historische Steinbruch Lindelbach nordwestlich Lindelbachs ist als Naturdenkmal ausgewiesen.

► Der Bibelpflanzenweg - Ein Spaziergang durch Lindelbach

Vereine und Gruppen

Wirtschaft und Infrastruktur

Gastronomie

Einrichtungen

ÖPNV

Lindelbach wird von der Buslinie 552 bzw. Buslinie 554 bedient. (teilweise ist ein Umsteigen in Randersacker notwendig)


Siehe auch

Quellen und Literatur

  • Franz Hartel: Randersacker und sein liebliches Dorf Lindelbach - 50 Jahre Eingemeindung. Hrsg.: Markt Randersacker, 2025
  • Bund Naturschutz, Ortsgruppe Randersacker-Lindelbach: Festschrift zur 10-Jahres-Feier 1982 - 1992. Würzburg 1992.
  • Hansjoachim Daul & Michael Renner & Lorentz Schwab, & Benno Kälber: Des hochherrschaftlich limburg-speckfeldischen Dorfs- und Feldgerichtsbürgers Lorentz Schwabens Lindelbacher Tagebuch 1743 - 1755. Randersacker ca. 1995.
  • Herbert Haas & Friedrich Lippe: Das alte Randersacker und die löbliche Gemeinde Lindelbach: Bilder aus vergangener Zeit. Gemeinde Randersacker 1987.
  • Benno Kälber: Lindelbach, Randersacker. Ohne Ort ca. 1980.
  • Werner Kleinschroth: Kleinschroth-Stammlisten. Neustadt an der Aisch 1984.
  • Fritz Mägerlein: Familienbuch der Evangelischen Kirchengemeinde Lindelbach, Dekanat Würzburg, 1630-1930. Ohne Ort 1933.
  • Bruno Rottenbach: Chronik Markt Randersacker. Heimatbuch der Gemeinde Randersacker und des Ortsteiles Lindelbach. Markt Randersacker 1988.

Weblinks

Einzelnachweise, Erläuterungen und Hinweise

  1. Als Hallstattzeit, Ältere Eisenzeit oder Hallstattkultur wird die ältere vorrömische Eisenzeit in weiten Teilen Europas ab etwa 800 v. Chr. bezeichnet. Weitere Informationen bei Wikipedia [1].
  2. Regesta Imperii [RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347)-[RI VII] H. 10]
  3. Johannes von Hohenlohe-Uffenheim – auch Johann von Hohenlohe(-Speckfeld) – (* um 1370 in Franken; † 24. Oktober 1412 bei Kremmen) war ein deutscher Ritter. Weitere Informationen bei Wikipedia [2].
  4. Zur Eingemeindung von Lindelbach siehe auch: Main-Post: „Als Lindelbach Teil von Randersacker wurde“ (15. Februar 2015)

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