Randersackerer Dabug
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Randersackerer Dabug (kurz: Dabug) ist eine Weinlage westlich des Randersackerer Ortsteils Lindelbach auf Randersackerer und Lindelbacher Gemarkung.
Lage
Die Weinlage liegt westlich des Dorfes Lindelbach und südöstlich des Randersackerer Sonnenstuhls. Der Dabug gehört bis zum „Roten Graben“ zur Gemeindeflur von Randersacker, vom „Roten Graben“ ab zur Flur von Lindelbach. Die Weinberge des Randersackerer Dabugs befinden sich nördlich der Gemeindeverbindungsstraße (Kreisstraße WÜ 1) nach Randersacker und werden an einer Stelle durch ein Waldstück unterbrochen.
Geschichte
Bereits 1155 ist der Weinbau in der Gemarkung Lindelbach beurkundet. Das „Lexikon von Franken“ aus dem Jahre 1801 erwähnt Lindelbach eigens wegen seines „guten Weinwuchs“. Bereits im Jahre 1140 besaß die Zisterzienserabtei Altenberg bei Köln Weinberge im Dabug, damals „Thaebog“ geschrieben. Diese Abtei errichtete im 12. Jahrhundert im nahegelegenen Lützelgrund das Hofgut Lützelfeld, von dem nur noch einige Mauerreste erhalten sind.
Zu erwähnen ist im Bezug auf die Lage Dabug auch der Beth-Streit zwischen Eibelstadt und Randersacker. Der Dabug gehört zum großen Teil Eibelstädter Winzern und dies schon über 500 Jahre. Wegen Verweigung von Beth-Steuern (Gemeindegrundsteuern) der Eibelstädter im 16. Jahrhundert für ihren Besitz im Dabug an Randersacker gab es einen über 100-jährigen Streit. Dieser beschäftigte sogar das kaiserliche Kammergericht zu Speyer. Aus dem Jahre 1566 wird berichtet: Als die zahlungsunwilligen Eibelstädter bei der Lese des Dabugs waren, umstellten der Randersackerer Schultheiß, Ratsmitglieder und Bürger die Weinberge mit gespannten Feuerbüchsen, Spießen und Hellbarden. Sie schütteten die bereits gelesenen Beeren aus den Butten und verjagten die Eibelstädter. Drei Tage verwehrten sie ihnen den Zutritt zu ihren Weinbergen. Dadurch verdarben die Trauben. Die geforderte Steuerschuld wurde dennoch nicht entrichtet.
Weinbau
Über die Zuordnung der Einzellage Dabug zu Großlagen gibt es unterschiedliche Angaben: In Frage kommen die Großlagen Randersackerer Ewig Leben und Eibelstadter Teufelstor. Die Weinlage hat eine südliche Exposition und zeichnet sich aus durch tiefgründigeren lehmhaltigen Boden. Angebaut werden vor allem Weißweine, beispielsweise Müller-Thurgau, Bacchus, Silvaner, Scheurebe und Riesling. Bewirtschaftet werden die Flächen von Randersackerer Weingütern sowie dem Winzerhof Weißenberger und Weinbau Rainer Wolf aus Lindelbach (Erzeugerabfüllung).
Siehe auch
Quellen
- Regierung von Unterfranken (Hrsg.): Wo unser Wein wächst - Informationen über die Weinbergsrolle, Stand: 1. März 2006
- Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Verlag Stettinische Buchhandlung, Ulm 1801 (Online-Fassung)
- Weinwanderung Randersacker. Hrsg.: CSU Ortsverband Randersacker (Online-Fassung)
Weblinks
- Randersackerer Dabug auf weinlagen-info.de
- „Weinbau“ auf den Internetseiten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau