Sebastianskirche (Lindelbach)
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Die Sebastianskirche im Randersackerer Ortsteil Lindelbach ist eine eigenständige evangelisch-lutherische Pfarrei im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Würzburg im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg.
Lage
Das Gotteshaus befindet sich in der Ortsmitte an der Kreuzung Lindelbachstraße - Rebhügel - Wäldleinstraße. Um die Kirche befinden sich im sog. Kirchgarten drei geschützte Lindenbäume.
Geschichte
Um das Jahr 1215 wurde Lindelbach zusammen mit Sommerhausen Filialpfarrei von Eibelstadt. Mit Urkunde vom 8. September 1341 wurde Sommerhausen von der Mutterpfarrei Eibelstadt getrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. Lindelbach wurde zu einem nicht bekannten Zeitpunkt zusammen mit Theilheim und Biebelried der Pfarrei Westheim zugeteilt. Der Eibelstädter Pfarrer behielt aber noch lange Zehntrechte in Lindelbach. Zu dieser Zeit gab es in Lindelbach bereits eine kleine Kirche, wahrscheinlich eine der Gottesmutter Maria geweihte Taufkapelle.
1471 wurde die Gemeinde von Fürstbischof Rudolf von Scherenberg zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Im Jahr 1510 erhielt der Altar Reliquien des Hl. Sebastian, deren Besuch mit einem 40tägigen Ablass verbunden war. Von diesem Zeitpunkt an war Lindelbach auch Wallfahrtsort. 1542 wurde das Dorf während des Dreißigjährigen Krieges nach der Reformation als Teil der Grafschaft Limpurg-Speckfeld evangelisch.
Bei der Renovierung des Gotteshauses im Jahre 1899 wurde ein neuer Atlar aufgestellt, der Innenraum und die Decke wurden neu bemalt. 1941 mussten die drei Glocken abgegeben werden. Dank der Spendenfreudigkeit der Gemeindemitglieder konnten bereits im Oktober 1949 drei neue Glocken geweiht werden. Von 1969 bis 1971 fand die letzte große Renovierung statt. Die Innenrenovierung führte zu einer völligen Neugestaltung des Kirchenraumes. Die Gemälde wurden sorgfältig restauriert, der Altarraum neu geordnet. Die Kanzel erhielt wieder ihren ursprünglichen Platz. Die alte Orgel wurde instandgesetzt, ein neues Gestühl unter Beibehaltung der alten Formelemente eingebaut.
Baubeschreibung
Die evangelisch-lutherische Sebastianskirche ist im Kern eine gotische Anlage und besteht aus einem Saalbau mit eingezogenem Chor und östlichem Turm mit Spitzhelm zwischen Langhaus und Chor. Die Sakristei - 1752 als Beinhaus angebaut - befindet sich südlich vom Turm. Das untere Turmgewölbe stammt aus dem 12. Jahrhundert und dürfte die erwähnte Taufkapelle gewesen sein. Der Chor wurde im 14. oder 15. Jahrhundert angebaut. Der Turm wurde später aufgestockt und erhielt eine fränkische Dachform. 1656 erhielt die Kirche ein Glocke. 1688 wurde dem Turm sein jetziges Dach aufgesetzt, außerdem einige Anbauten errichtet. 1727 erhielt der Turm eine Uhr und 1852 zwei weitere Glocken.
Besichtigung
Für Besichtigungen ist der Kirchenschlüssel im Gasthaus Zur Grünen Linde erhältlich.
Pfarrverband
Zur Sebastianskirche Lindelbach gehört zur Evang.-Luth. Kirchengemeinde Lindelbach-Westheim.
Siehe auch
- Baudenkmäler in Randersacker
- Evangelisch-Lutherisches Dekanat Würzburg
- Evang.-Luth. Kirchengemeinde Lindelbach-Westheim
- Friedhof Lindelbach
- Karl Veit
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Kriegerdenkmal (Lindelbach)
- Lindelbach
- Naturdenkmal Drei Lindenbäume (Lindelbach)
Quellen und Literatur
- Die Kunstdenkmäler von Bayern. Bezirksamt Ochsenfurt Bearbeitet von Hans Karlinger, 1911, Nachdruck R. Oldenbourg Verlag, München Wien 1983, ISBN: 3-486-50455-X
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Randersacker, Nr. D-6-79-175-138
- Bruno Rottenbach: Chronik Markt Randersacker. Heimatbuch der Gemeinde Randersacker und des Ortsteiles Lindelbach. Hrsg.: Markt Randersacker 1988, S. 290 ff.
- Alfred Wendehorst, Germania Sacra, Historisch-statistische Beschreibung der Kirche des alten Reiches, Max-Planck-Institut für Geschichte, Folge 13, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz - Das Bistum Würzburg, Teil 3, Walter de Gruyter, Berlin-New York, 1978, S. 52.