St. Josef der Bräutigam (Giebelstadt)
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St. Josef der Bräutigam ist die katholische Pfarrkirche der Marktgemeinde Giebelstadt und liegt in der Ingolstadter Straße.
Patrozinium
Josef war der Vater - oder Ziehvater - Jesu, da nach altchristlicher Überzeugung Jesus der Sohn Gottes ist und durch den Heiligen Geist im Schoß der Jungfrau Maria gezeugt wurde. Patrozinium ist am 19. März.
Geschichte
Die Vorgängerkirche wurde 1856 dem heiligen Nikolaus geweiht, Sitz einer Kaplanei bis 1942 und katholisches Gotteshaus von Giebelstadt. Danach wurde sie abgebrochen. Durch den Bau des Flugplatzes und dessen Eröffnung am 17. September 1936 stieg die Einwohnerzahl der Marktgemeinde Giebelstadt von 750 im Jahre 1933 auf über 3000 im Jahre 1942. Davon waren mehr als die Hälfte katholische Christen, weshalb die damalige Lokalkaplanei 1942 zur Pfarrei erhoben wurde. Erster Pfarrer wurde Karl Zeilinger (* 1893 in Würzburg; Priesterweihe 1920), der bis zum 29. Juli 1960 als Pfarrer der Giebelstadter Kirchengemeinde wirkte. Er war sehr kunstsinnig und Seele und Motor für den Bau der St. Josefkirche. Bereits 1938 hatte Albert Boßlet den Kirchenneubau geplant. Der im selben Jahr genehmigte Bau wurde 1950 unter der Führung von Albert Boßlet (in Zusammenarbeit mit Erwin van Aaken) erneut in Angriff genommen. Die Grundsteinlegung des aus fränkischen Muschelkalk errichteten Gotteshauses war am 15. Juli 1951. Die Weihe des monumentalen Kirchenneubaus, einer Staffelhalle mit Querhaus, das eine Ausdehnung von 48 x 38 Meter aufweist und etwa 1.500 Kirchenbesuchern Platz bietet, sowie dem Kirchturm mit einer Höhe von 49 Metern, fand am 23. August 1953 durch Bischof Julius Döpfner statt. Die Glockenweihe war am 19. Juni 1960.
Orgel
Die Orgel aus der Werkstatt der Firma Heißler aus Markelsheim [1] wurde am 3. Juni 1957 von Domkapitular Dr. Richard Schömig geweiht.
Innenraum
Im Herbst 1957 schuf Curd Lessig das Hochaltarbild „Christus am Kreuz mit Maria und Johannes" mit seinen geometrischen Formen und gedämpften Farben. Nach dem erneuerten Liturgieverständnis des 2. Vatikanischen Konzils [2] gestaltete Max Walter aus Vasbühl den Chorraum der Kirche neu. Er schuf den Altartisch, die Tabernakelstele, Ambo und Priestersitz ganz im Sinne des Kirchenerbauers Boßlet aus fränkischen Muschelkalk. Das Mosaik des Erzengels Michael im Bogenfeld des Seiteneingangs der St. Josefskirche stammt von Johannes Hohmann. Die Kreuzwegstationen wurden durch den akademischen Künstler August Weckbecker geschaffen.
Bildergalerie
Altarrraum mit dem Hochaltarbild von Curd Lessig
Maria Immaculata (1760 - 1770 entstanden und der Bildhauerfamilie Auwera aus Aub zuzuordnen) auf dem rechten Seitenaltar
Pfarrsprengel
Die Pfarrei ist nur für die Katholiken der Marktgemeinde Giebelstadt zuständig.
Pfarrverband
Die Kirche gehört zur Pfarreiengemeinschaft Giebelstadt–Bütthard.
Seelsorger (Auszug)
- Peter Joseph Knobling (1843-1860) (Kaplan)
- Adam Drescher (1897-1901) (Kaplan)
- Karl Zeilinger (1942-1960)
- Oskar Klappenberger (1960-1975)
- Dr. Benno von Bundschuh (1975-1976) (Pfarrverweser)
- Heribert Arnold (1976-2012)
- Richard Englert (2012-2013)
- Georg Hartmann (2013-2022)
- Franz Schmitt (2022-2024)
Siehe auch
- Baudenkmäler in Giebelstadt
- Giebelstadt
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Nikolauskapelle (Giebelstadt)
- Pfarreien im Pastoralen Raum Ochsenfurt
Quellen und Literatur
- Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Baudenkmäler in Giebelstadt, Nr. D-6-79-138-79
- Katholisches Pfarramt Giebelstadt und Ingolstadt (Hrsg.): 350 Jahre Kirche Maria Immaculata in Ingolstadt - 50 Jahre Kirche St. Josef in Giebelstadt: Die katholischen Pfarrkirchen Giebelstadt und Ingolstadt, 1. Auflage, Marktbreit 2003
- Peter Wamsler: Giebelstadt und Ortsteile - ein kulturhistorischer Streifzug, Markt Giebelstadt 2005 (Onlinefassung)