Staatlicher Hofkeller Würzburg
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Der Staatliche Hofkeller Würzburg (kurz: Hofkeller) ist eines der großen traditionsreichen Weingüter in Würzburg. Einst gehörte es zum Hof der Würzburger Fürstbischöfe, heute befindet es sich im Besitz des Freistaats Bayern. Oberster Dienstherr ist der jeweils amtierende bayerische Staatsminister der Finanzen.
Geschichte
Die knapp 900-jährige Historie des Hofkellers lässt sich bis zu einer Schenkungsurkunde des Würzburger Bischofs Embricho aus dem Jahre 1128 zurückverfolgen. Über Jahrhunderte war der Weinbaubetrieb eine fürstbischöfliche Einrichtung unter dem Namen “Fürstbischöflicher Hofkeller”. Nach der Säkularisation und der Eingliederung Würzburgs in bayerisches Hoheitsgebiet fiel der gesamte Weinbergsbesitz des Fürstbischofs 1814 an die Bayerische Krone. Das Weingut nannte sich nun „Königlich Bayerischer Hofkeller”. Mit dem Ende der Monarchie in Bayern 1918 erfolgte die Umbenennung in „Staatlicher Hofkeller”. Der Staatlicher Hofkeller Würzburg ist heute im Eigentum des Freistaates Bayern, oberster Dienstherr ist der amtierende Staatsminister der Finanzen. Mit einer Rebfläche von rund 120 Hektar in ganz Franken und einer Jahresproduktion von etwa 850.000 Flaschen zählt der Staatliche Hofkeller zu den größten Weingütern Deutschlands.
Weinlagen des Hofkellers
Der Hofkeller besitzt Rebflächen in folgenden Lagen in und um Würzburg:
- Würzburg: Stein, Innere Leiste, Würzburger Schlossberg (siehe auch Weinlagen im Stadtgebiet)
- Randersacker: Pfülben, Teufelskeller, Lämmerberg, Ewig Leben
- Dorfprozelten: Predigtstuhl
- Großheubach: Bischofsberg
- Hörstein: Abtsberg
- Abtswind: Altenberg
- Handthal: Stollberg
- Iphofen: Julius Echter-Berg
- Hammelburg: Trautlestal
- Thüngersheim: Scharlachberg
- Marktheidenfeld: Kreuzberg
- Himmelstadt: Kelter
Rebsorten
Angebaut werden folgende Rebsorten:
- Weißwein-Rebsorten: Silvaner, Riesling, Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauer Burgunder, Rieslaner und Bacchus sowie die
- Rotwein-Rebsorten: Spätburgunder, Domina, Frühburgunder, Portugieser, St. Laurent und Cabernet Dorsa
Weinkeller
Die Weinkeller befinden sich unter der Residenz (nicht unter dem Residenzplatz, wie öft fälschlicherweise angenommen). Während sich in den Gewölben unter dem Nordflügel der Residenz die historischen Keller, wie Beamtenfasskeller und Stückfasskeller mit entsprechender Logistik für größere Weinproben oder kulturelle Veranstaltungen befinden (Zugänge über den ersten Innenhof), ist die moderne Keller- und Lagertechnik mit Edelstahltanks überwiegend unter dem Südflügel der Residenz zu finden.
Verwaltung
Die Verwaltung des Hofkellers hat ihren Sitz im Rosenbachpalais am Residenzplatz. Dort befindet sich auch die 2008 eröffnete Vinothek für Verkostungen und den Direktverkauf an Privatkunden.
Direktoren (Auszug)
- 1913-1946: Adalbert Mattern
- 1950-1954: Urban Schwappach
- 2005-2016: Michael Jansen
- 2016-2018: Marcel von den Benken
- seit 2018: Thilo Heuft
Siehe auch
Weblinks
- Internetseiten des Staatlichen Hofkellers Würzburg
- Geschichte der Fürstlichen bzw. Staatlichen Hofkellerei