Randersackerer Teufelskeller
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Randersackerer Teufelskeller (kurz: Teufelskeller) ist eine Flur- und Weinlage auf halber Strecke zwischen Würzburg und Randersacker auf Randersackerer Gemarkung.
Geschichte
Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1057 unter der Bezeichnung „Hohes Buch“. Noch heute ist „Hobug“ in der Umgangssprache gebräuchlich und markiert den höchsten Punkt der Erhebung.
Namensgeber
Der Name stammt von der Patrizierfamilie Teufel ab, die im 14. Jahrhundert großzügiger Zustifter des Bürgerspitals und in Randersacker ansässig war. Der Zusatz „Keller“ kommt von dem Wort Kehle, wie (veraltet) ein Geländeeinschnitt auch genannt werden kann. Teufelskeller bedeutete somit im übertragenen Sinne „dem Teufel gehörender Bergeinschnitt“.
Begriffsklärung
Der Name Teufelskeller steht auch für eine am Gasthaus zum Teufelskeller von der B 13 in Richtung Main und entgegengesetzte Richtung abzweigende Straße.
Lage
Der Teufelskeller erstreckt sich vom Alandsgrund im Westen in südöstliche Richtung bis zum Teufelskellergraben. Hier schlägt die Weinlage beinahe eine 90-Grad-Kurve in nordöstliche Richtung ein. Am oberen Ende des Grabens geht der Weinberg in die Lage Randersackerer Pfülben über. Diese befindet sich am gegenüberliegenden Hang. Im Süden reicht die Wein- und Feldlage fast bis an den Main.
Weinbau
Die heutige Bezeichnung Randersackerer Teufelskeller bezieht sich auf die früheren Weinlagen Teufelskeller und Hohbug (auch Hobug oder Hoher Bug). Letztere bezeichnet den zum Main abfallenden Steilhang (Prallhang) zwischen Alandsgrund und Teufelskellergraben, der eine Hangneigung von bis zu 70% hat. Die frühere Lage Teufelskeller bezeichnet den anschließenden Weinberg entlang des Teufelskellergrabens bis zum Randersackerer Pfülben. Auch Balthasar Neumann hatte in dieser Lage einen Weinberg, den er 1745 durch eine Weinbergsmauer im Teufelskellergraben gegen das dort abfließende „Wildwasser“ schützte.
Die Mitte der 1970er Jahre flurbereinigte Lage umfasst eine Rebfläche von 27,7 Hektar auf einem mineralhaltigen Muschelkalkboden. Eisenoxidblättchen geben dem Gestein teilweise eine rötliche Färbung und verleihen dem Wein eine balsamisch-würzige Note. Die Weinlage wird vor allem von Randersackerer Weingütern und dem Weingut Bürgerspital bewirtschaftet. Der Randersackerer Teufelskeller ist eine Einzellage der Großlage Randersackerer Ewig Leben.
Geschichte
Eine Interpretation [1] der zweiten Würzburger Markbeschreibung von 779 zieht die Grenze der damaligen Würzburger Mark durch den Teufelskellergraben. Demnach wäre am oberen Ende des Teufelkellergrabens die sogenannte "Wolfsgrube" gelegen. Am unteren Ende wäre der Weingarten des Fredthant gelegen. Somit läge hier der älteste schriftlich erwähnte Weingarten des Würzburger Raumes.
Siehe auch
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Willner: Die beiden Würzburger Markbeschreibungen, 2005, ISBN: 3-00-016016-7, Seite 152 ff, Kapitel "danan in UUolfsgruoba, ..." und "danan duruh den Fredthantes uuingarton"