Schönborn-Gymnasium
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Das Schönborn-Gymnasium war ein wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium mit neusprachlichem Zweig und angeschlossener Mädchenrealschule am Frauenlandplatz 5 im Stadtteil Frauenland in Trägerschaft der Stadt Würzburg.
Geschichte
Die Geschichte der Schule beginnt 1949 mit der Einführung einer Städtischen Mädchenmittelschule, die an die Mozartschule in der Maxstraße, damals eine städtische Oberrealschule für Mädchen, angegliedert wurde. Seit 1956 war die aufstrebende Mittelschule für Mädchen eine selbständige Lehranstalt und erhielt ein eigenes Gebäude, den wiedererrichteten Bau von Antonio Petrini der ehemaligen Peterschule.
Die zunächst dreijährige Form wurde zwei Jahre nach Gründung auf eine vierjährige umgestellt. Der Zulauf, den die neue Schule hatte und die Ergebnisse der Ausbildung waren so ermutigend, dass 1963 eine Höhere Handelsschule als Aufbauzug eingerichtet wurde. Dieser war zunächst ein siebenjähriges und dann ab 1967 ein neunjähriges Gymnasium mit wirtschaftswissenschaftlichem Zweig. 1967 erhielten das Schönborn-Gymnasium (mit Anschlussklasse für begabte Absolventen der Realschule) und die Schönborn-Realschule (mit besonderer 10. Klasse für begabte Hauptschüler mit qualifizierendem Hauptschulabschluss) den Neubau am Frauenlandplatz. [1] 2001 wurde das Schönborn-Gymnasium mit dem Mozart-Gymnasium zum Zwecke der Einsparung städtischer Finanzmittel fusioniert.
Namensgeber
Auf Anregung der ersten Schuldirektorin, Dr. Ida Wallner, gab ihr der Stadtrat am 1. Februar 1956 den Namen „Schönbornschule“.
Die Namensgebung der Schule war zunächst eine Reverenz an das gesamte Geschlecht der Schönborn, das ein Jahrhundert lang die Geschicke Frankens lenkte. Eigentlicher Namenspatron der Schule war jedoch Friedrich Karl von Schönborn. Daran erinnerte auch das Porträt, das im Vorraum zum Direktorat der Schule am Frauenlandplatz zu sehen war.
Intention
Mit der Zusammenführung zweier Schularten waren eine Mittel- bzw. Realschule und ein Gymnasium als selbständige Schulen unter einem Dach vereint. Die Prinzipien hießen Kooperation und Durchlässigkeit. Personal, Fachräume und Lehrangebot ergänzten sich bei Bedarf gegenseitig, Schüler können ohne größeren Aufwand im gleichen Haus im geeigneteren Schultyp ihre Laufbahn fortsetzen.
Gebäude
Zeitgleich mit der Neustruktur erfolgte der Umzug in das Gebäude am Frauenlandplatz, ein funktionelles Bauwerk mit großer Zentralaula. Auf sportliche Aktivitäten wurde schon durch die Einrichtungen hohen Wert gelegt. So verfügte das Schönborngymnasium über einen eigenen Sportplatz, Schulturnhalle, Gymnastiksaal und eine Schwimmhalle mit 16 2/3-m-Becken.
Von 1972 bis 1986 leitete Heinz Verholen das Schönborn-Gymnasium. In seiner Amtszeit wurde das Gebäude um einen Westflügel erweitert mit Fach- und Vorbereitungsräumden für die Fächer Physik, Chemie und Informatik.
Schulleiter
- 1956 - 1972 Ida Wallner
- 1972 - 1986 Heinz Verholen
- 1986 - 2001 Reinhold Loho
Ehemalige Lehrer (Auswahl)
- Rudolf Dangel
- Lore Döderlein
- Sebastian Holzner
- Kurt Illing
- Karl Petersilka
- Peter Schäfer
- Ewald Schellenberger
- Franz Schicklberger
Bekannte Abiturienten
- Frank-Markus Barwasser, alias Erwin Pelzig, Journalist und Kabarettist
- Pia Beckmann, ehemalige Würzburger Oberbürgermeisterin
- Uwe Meenen, NPD-Politiker
- Waltraud Meier, Kammersängerin
- Marion Schäfer-Blake, dritte Bürgermeisterin
- Christoph Scheidenberger, Astrophysiker und Professor
- Martin Väth, Mathematiker und Hochschullehrer
- Ralf Vollmuth, Oberfeldarzt und Professor
- Andrea Wägerle, Fränkische Weinkönigin 1983-84
- Sabine Wolfinger, Kommunalpolitikerin
Sportliche Erfolge
- Weltrekord im Staffelschwimmen über 500 x 50 m in 5:57:33,64 h am 21. Oktober 1978.
Siehe auch
- Friedrich Karl von Schönborn
- Mozart-Schönborn-Gymnasium
- Dag-Hammarskjöld-Gymnasium
- Weltrekord im Staffelschwimmen
Quellen
- Abiturzeitung des Abiturjahrganges 1982
- Mitschnitt des „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF vom 21.10.1978
- „Rekordrausch im Frauenlandbad“, Main-Post vom 23.10.1978
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Michler: Bildung wird in Würzburg großgeschrieben. Von der Lateinschule bis zum modernen Schul- und Bildungswesen: Schwerpunkte einer Entwicklung, in: 15 Jahrhunderte Würzburg, hrsg. v. Heinz Otremba, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 298-309, S. 302a und 305
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