Johann Hartmann von Rosenbach
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Johann Hartmann von Rosenbach (* 15. Dezember 1609 in Stammheim; † 19. April 1675 in Würzburg) war von 1673 bis zu seinem Tode der 67. Bischof des Hochstifts Würzburg.
Familiärer Hintergrund
Die Familie von Rosenbach gehört zum deutschen Landadel. Urspürnglich stammen die von Rosenbachs aus der Herrschaft Breuberg im heutigen Land Hessen. Im Bistum Würzburg gab es viele Namensträger im Domkapitel, im Johanniterorden und in der Verwaltung. Seit 1806 ist das Adelsgeschlecht ausgestorben.
Geistliche Laufbahn
Johann Hartmann erhielt vierzehnjährig 1623 die Firmung, sodann die Tonsur (18. März) und wird am Würzburger Domstift nominiert (21. Mai). Die niederen Weihen spendete ihm Weihbischof Jodokus Wagenhauer bei der Aufschwörung zum Domizellar am 27. Mai 1627. Zum Studium immatrikulierte sich Johann Hartmann im Jahr darauf an der Universität Würzburg. 1629/30 setzte er seine Studien in Dôle fort, musste aber wegen der Pest nach Freiburg im Breisgau fliehen und erfragte deshalb vom Domkapitel neue Studieninstruktionen. Im April 1631 bat er um die Studienerlaubnis an der Universität Angers. Am 28. Oktober 1637 zum Subdiakon geweiht, wurde er am 5. Dezember Domherr in Würzburg. 1643 wählte ihn das Domkapitel zum Vizedechanten mit dem Recht der Nachfolge (5. August) an der Seite des Dignitärs Veit Gottfried von Wernau. Noch im gleichen Jahr rückte er nach dem Tod von Wernaus zum wirklichen Domdechanten auf.
Fürstbischof in Würzburg
Am 13. März 1673 wurde Johann Hartmann einstimmig zum Fürstbischof gewählt. Die Bischofsweihe empfing er am 6. Januar 1675. Johann Hartmann von Rosenbach erlag am 19. April 1675 einem Schlaganfall.
Das Bistum im Holländischen Krieg
In seiner Amtszeit fielen die Franzosen im Holländischen Krieg unter General General Henri de Turenne ins Bistum ein. Jedoch wurden sie, nachdem Turenne schon vor Ochsenfurt stand und den Taubergrund heraufgezogen war, im September 1673 von Raimondo Montecuccoli und dem kaiserlichen Heer, das allerdings die umliegenden Dörfer wie Zell a. Main, Margetshöchheim, Erlabrunn, Oberleinach, Unterleinach, Greußenheim und Zellingen plünderte, zurückgeschlagen. Im Rahmen dieses Krieges hatte der neugewählte Fürstbischof in Befürchtung einer Belagerung Würzburg zuvor in aller Eile den Festungsbau bis zum Rennweg vorangetrieben.
Rektor der Universität
Von 1673 bis 1674 war er Rektor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Gebäudebezeichnungen in Würzburg
- Das Rosenbachpalais am Residenzplatz ist nach der Familie seines Neffen benannt.
- Er ließ die Rosenmühle an der Kürnach zwischen 1673 und 1675 erbauen. Sie war ein beliebtes Ausflugsziel der Würzburger Bevölkerung.
Siehe auch
- Adel in Würzburg und Umgebung
- Bischof
- Rektoren der Universität Würzburg
- Rosenbach (Adelsgeschlecht)
- Rosenmühle (Lengfeld)
Quellen und Literatur
- Klaus Wittstadt: Würzburger Bischöfe 742 - 1979, Echter Verlag, Würzburg 1979, S. 72
- Winfried Romberg, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Würzburg 7. Die Würzburger Bischöfe von 1617 bis 1684, Walter de Gruyter Verlag, S. 433 ff. ISBN: 978-3-11-025183-8 (Online-Fassung)
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
Johann Philipp von Schönborn | Bischof 1673 - 1675 |
Peter Philipp von Dernbach |