Maria Immaculata (Erlach)
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Die katholische Pfarrkirche Maria Immaculata in Erlach ist die Schlosskapelle im Wasserschloss Erlach.
Patrozinium
Die Pfarrkirche ist dem „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“, auch Maria Immaculata (Maria die Unbefleckte) genannt, geweiht. Gedenktag ist der 8. Dezember.
Geschichte
Friedrich Ludwig von Seinsheim richtete eine erste katholische Kapelle ein. Deren Funktion war jedoch nur von kurzer Dauer, da sein Oberlehensherr Markgraf von Brandenburg die Benutzung des Betsaals untersagte. 1663 ging der Besitz an die Fürsten von Schwarzenberg über. Für etwa 150 Jahre verblieb das Schloss im Besitz der Fürstenfamilie zu Schwarzenberg, die im Obergeschoss des Wasserschloss Erlach den einstigen Rittersaal zu einer Kapelle umbauen ließ. Diese ist mit einer sehenswerten Rokokoausstattung von 1750 ausgestattet. 1814 wurde die Schlosskapelle erstmals als Besitz der katholischen Kirchenstiftung erwähnt. Die gesamte Schlossanlage kam später durch Kauf und Schenkung aus Privatbesitz hinzu. Bis heute ist die katholische Kirchenstiftung Eigentümerin des denkmalgeschützten ehemaligen Wasserschlosses. 1913/1914 wurde die Kapelle in die jetzige Form umgebaut, wofür unter anderem die Erkeröffnung im Chorraum zugemauert wurde. 1958 wurde Erlach wieder zur Pfarrei erhoben. Dazu hatten die Fürsten von Schwarzenberg, die bis vor kurzem noch das Patronatsrecht für die Pfarrei hielten, durch eine größere Spende an das Bistum Würzburg beigetragen. Zuvor war die Pfarrei Kaltensondheim seelsorgerisch zuständig. 1967 wurden die Kommunionbänke herausgenommen und ein Jahr später ein Volksaltar errichtet. Mit viel Eigenarbeit der Gemeindemitglieder wurde das Dach neu gedeckt, 1979 neue Kirchenbänke beschafft und gegenüber der Sakristei Toiletten eingebaut. 1992 fand die letzte größere Sanierung der Schlosskapelle statt. 2002 wurden Pfarrsaal mit kleiner Küche und Jugendraum im Erdgeschoss eingerichtet. 2016/2017 wurde die Sakristei saniert.
Innenraum
Der Hochaltar zeigt die Verkündigung an Maria. Das 1760 oder später von Lukas Anton Flachner (1695-1769) gemalt wurde. Oberhalb ist das Lamm auf dem Buch mit den sieben Siegeln zu sehen. Unterhalb befindet sich ein Drehtabernakel und ein ergänzter Panzertabernakel. Das 1928 von Waldemar Kolmsperger d.J. geschaffene Deckengemälde zeigt die Weihnachtsszene über der das IHS (griech. Abkürzung für Jesus) in einer Flammenaura erscheint. Die aus der zweiten Hälfte des 19. Jh. stammende Holzstatue zeigt die Muttergottes mit dem Kind Jesus auf dem Arm. Die Statue des Hl. Josef mit jugendlichem Jesus stammt aus der Werkstatt des Würzburger Bildhauers Adolf Friedrich und wurde 1961 geschaffen. Die Statuen stehen in 1992 von Kurt Grimm aus Kleinrinderfeld geschaffenen Rahmen mit einem getreppten Sockel vor einer Rundbogennische mit offener Türe, die von Häuschen umgeben ist. Mit Ketten an der Geißelsäule gefesselt wird Christus in einer Muschelnische dargestellt (Wies-Heiland). Rechts und links knien je ein trauernder Kinderengel. Das Standbild stammt aus der Zeit 1750-1775 und stand vor 1992 im Bildhäuschen vor dem ehemaligen Pfarrhaus. Der Künstler Hans Heffner schuf 1950 die Figur des auferstandenen Christus, die zu Ostern festlich geschmückt in der Kirche gezeigt wird.
Simultankirche Johanniskirche Erlach
Fürst Ferdinand von Schwarzenberg erklärte die Johanniskirche (Erlach) ab 1697 zum Simultaneum, was bedeutet, dass die Kirche sowohl von protestantischen als auch von katholischen Christen der Gemeinde genutzt wird. Heute nimmt die katholische Kirche dieses Recht nur noch sporadisch wahr, in einem einzigen Gottesdienst im Jahr jeweils am Palmsonntag.
Pfarreisprengel
Die Pfarrei Maria Immaculata ist für die Katholiken des Ochsenfurter Stadtteils Erlach und der Filiale in der exterritorialen Simultankirche St. Andreas von Kaltensondheim (Lkr. Kitzingen) zuständig.
Geläut
Die Schlosskapelle verfügt über drei Glocken, die im Bergfried des Schlosses hängen.
- „Concordia“ (Schlagton e‘‘, 1924, 61 cm, 120 kg),
- „Erlach – Das Wort Gottes hören und es befolgen“ mit Mutter-Gottes-Bild (Schlagton: cis‘‘4/16, 1972, 74,3 cm, 243 kg)
- „Erlach – Heiliger Josef bitte für uns!“ Josef mit Jesus-Bild (Schlagton: fis‘‘, 1973, 56 cm, 107 kg).
Orgel
Die Orgel auf der zugehörigen Empore wurde 1937 erworben.
Seelsorger (Auszug)
- P. Mauritius Vullie OFM (um 1787)
- P. Benevenutus Fuchs OFM (1792-1802) (Kurat)
- Peter Rigalatus Ditterich (um 1813) (Kurat)
- Georg Giebolt (1822-1825) (Kurat)
- Vakanz (1826) unbesetzt
- Aloys Karch (1827-1829) (Kurat)
- Johann Franz Gehrig (1829-1834) (Kurat)
- Johann Volk (1834-1839) (Kuratieverweser)
- Kaspar Schreiner (1840-1847) (Kurat)
- Michael Voll (1848) (Pfarrkuratievikar)
- Anton Höppler (1849-1850) (Pfarrkuratievikar)
- Georg Joseph Wolf (1852) (Pfarrkuratievikar)
- Heinrich Tremmel (1853) (Pfarrkuratievikar)
- Johann Georg Weckarth (1853-1858) (Kuratieverweser)
- Adam Eighorn (1858-1867) (Kurat)
- Heinrich Mayer (1867-1873) (Kurat)
- Franz Conrad (1873-1877) (Kuratieverweser)
- Kilian Konrad (1877-1881) (Kuratieverweser)
- Ludwig Gerhart (1959-1970)
- Rainer Hörnig (1971-1980)
- Adam Zirkel (1981-1986)
- Stefan Mai (1986-1993)
- Joachim Ullrich (2009-2010)
- Franz Schmitt (seit 2010)
Pfarreiengemeinschaft
Die Pfarrkirche Maria Immaculata gehört zur Pfarreiengemeinschaft „Emmaus: Erlach - Frickenhausen - Kaltensondheim - Zeubelried“.
Siehe auch
- Erlach
- Wasserschloss Erlach
- Kirchengebäude im Landkreis Würzburg
- Pfarreien im Pastoralen Raum Ochsenfurt